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Achshybrid-Konzept für Klein- und Kompaktwagen: Elektrisierung mit Vielfach-Nutzen

18.06.2018 09:59 Uhr
ZF eAMT
Das ZF-Konzept besteht aus zwei Komponenten, dem elektrischen Achsantriebssystem an der Hinterachse (eVD) und dem automatisierten Schaltgetriebe.
© Foto: ZF

Eine kostengünstige Hybridisierung im Klein- und Kompaktwagen-Segment hat Autozulieferer ZF entwickelt. Das Konzept beseitigt gleichzeitig den Hauptkritikpunkt bei automatisierten Schaltgetrieben.

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Mit dem Voranschreiten der Elektromobilität werden künftig auch Klein- und Kompaktwagen hybridisiert. In dem preissensiblen Segment stellen die zusätzlichen Kosten und der zum Teil hohe Entwicklungsaufwand ein Problem dar. Automobilzulieferer ZF hat deshalb mit "eAMT" (electrified Automated Manual Transmission) ein kostengünstiges Konzept für die Hybridisierung von frontgetriebenen Fahrzeugen entwickelt.

Das ZF-Konzept besteht aus zwei Komponenten, dem elektrischen Achsantriebssystem an der Hinterachse (eVD) und dem automatisierten Schaltgetriebe. Die Automatisierung von Schaltgetrieben ist in den Fahrzeugklassen, in denen Automatikgetriebe aus Gewichts-, Bauraum- oder Kostengründen nicht in Frage kommen, eine gute Möglichkeit, Effizienz und Komfort für den Fahrer zu verbessern.

Wer beim Stichwort automatisiertes Schaltgetriebe gleich Bedenken wegen des "Nick-Effekts" bei den Gangwechseln hat, sei beruhigt. Zwar kommt es systembedingt bei diesen Getrieben zu einer Zugkraftunterbrechung, wenn ausgekuppelt wird, um einen neuen Gang einzulegen, doch gleicht die Elektroeinheit an der Hinterachse diese kurze Vortriebspause nahezu vollständig aus und überbrückt sie mit einem exakt passenden Drehmomenteinsatz des E-Antriebs.

Druckvolle Beschleunigung

Wie das in der Realität funktioniert, bewies ein entsprechend umgebauter Dacia Duster als eAMT-Demonstrationsfahrzeug auf dem Hockenheimring: Er ließ sich ruckfrei und druckvoll beschleunigen. Aber der elektrische Hinterachsantrieb dient nicht nur einem besseren Schaltkomfort, sondern ermöglicht auch einen preisgünstigen Allradantrieb in den kleineren Fahrzeugsegmenten. Zumindest im Demo-Fahrzeug, das nicht als Plug-in-, sondern als "normaler" Hybrid ausgelegt war, war die E-Maschine immerhin so kräftig dimensioniert, dass sie das billigste SUV am Markt kurzzeitig auch alleine bewegen konnte.

Spritsparende Segel-Funktionen sind mit "eAMT" ebenso möglich wie Rekuperieren und Start-Stopp. Eine ZF-Software regelt dabei die Vernetzung und Koordination von Verbrennungsmotor, elektrischer Maschine und automatisiertem Getriebe. Den Funktionsumfang für künftige Plug-in-Hybride können potenzielle Hersteller frei wählen. (SP-X)

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