In der Europäischen Union und der EFTA sind die Auto-Neuzulassungen im Juni den neunten Monat in Folge geschrumpft, allerdings nicht so stark wie in den Vormonaten. Die Pkw-Verkäufe seien im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 1,7 Prozent auf 1.254.052 Fahrzeuge gesunken, teilte der europäische Branchenverband ACEA am Dienstag mit. Im Mai lag der Rückgang noch bei 8,4 Prozent, im April bei 6,5 Prozent.
Zu den größten Verlierern gehörte erneut Opel. Der Absatz von Opel- und Vauxhall-Fahrzeugen schrumpfte ähnlich wie im Vormonat um 12,2 Prozent auf 90.300 Autos. GM Europe insgesamt erlitt nur einen Absatzrückgang um 8,7 Prozent, da Chevrolet mit einem Plus von 12,7 Prozent glänzte. Die gebeutelten französischen Hersteller PSA Peugeot Citroën (minus 8,3 Prozent) und Renault (minus 3,7 Prozent) mussten ebenfalls ein starkes Verkaufsminus hinnehmen. Der italienische Hersteller Fiat hatte allerdings mit minus 17,9 Prozent noch einen erheblich stärkeren Rückgang zu beklagen. Eine stark Ausnahme bildete der japanische Autobauer Toyota. Er steigerte den Absatz um deutliche 20,6 Prozent.
Die deutschen Hersteller schnitten unterschiedlich ab: Volkswagen (VW) steigerte den Absatz aufgrund der Verkaufserfolge bei seiner Stammmarke VW (plus 4,8 Prozent), bei Audi (plus 8,6 Prozent) und bei Skoda (plus 7,1 Prozent) um 4,3 Prozent. Die spanische Tochter Seat hingegen verkaufte 12,6 Prozent weniger Autos. BMW beendete den Monat mit einem leichten Minus von 0,3 Prozent, Daimler verkaufte mit minus 4,4 Prozent dagegen deutlich weniger. Dabei belastete besonders der Einbruch beim Smart (minus 13,8 Prozent).
Die Entwicklung an den wichtigsten Automärkten der EU verlief gespalten: Deutschland (plus 2,9 Prozent) und Großbritannien (plus 3,5 Prozent) konnten nach den ACEA-Zahlen Zuwächse verbuchen. Dagegen ging es in Spanien um 12,1 Prozent abwärts. Negativ heraus stach Italien: Die Autoneuzulassungen in dem Euro-Krisenland brachen um 24,4 Prozent ein. Der französische Markt blieb dagegen mit einem Minus von 0,6 Prozent nahezu stabil.
Weltmärkte entwicklen sich erfreulicher
Erfreulicher für die Autohersteller entwickelten sich die Märkte außerhalb Europas: So legten die Verkaufszahlen in den USA dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge im Juni um 22 Prozent zu. In China stiegen die Verkäufe um knapp 16 Prozent und in Japan sprang der Absatz sogar um knapp 47 Prozent nach oben. "Allein in den USA und in Japan wurden im ersten Halbjahr 2012 jeweils rund eine Million Autos mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. "Der chinesische Markt legte um rund 500.000 Einheiten zu. Damit wird der Rückgang in Westeuropa deutlich überkompensiert". (dpa)