Von Juliane Schleicher/AUTOHAUS
Der Kampf um das neue Gold, die Kundendaten, ist schon lange in vollem Gange. Viel wichtiger als das Sammeln der Daten ist jedoch der daraus resultierende Kundenkontakt, den der Autohandel nicht an die Hersteller, Wettbewerber und Disruptoren verlieren darf.
Auch das Kfz-Gewerbe Schleswig-Holstein bot auf seinem zweiten "Digitalen Tag“ am Donnerstag in Kiel den Gästen Tipps und Antworten zum allumfassenden Thema digitale Transformation. Alle Referenten der Tagung waren sich einig: Der Autohandel kann auf Dauer nur bestehen, wenn er sich neuen CRM-Wegen in Vertrieb und Aftersales öffnet. Die Zeiten des loyalen Autohaus-Stammkunden sind längst vorbei. Die Autohandel darf sich nicht länger gegen die Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, verschließen.
Zweiter "Digitaler Tag" des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein
BildergalerieUnterstützung bekommt er von Neuwagen-, Werkstatt- oder Leasing-Plattformen wie Carwow, Caroobi und Vehiculum. Sie alle sehen sich als Partner des Handels, um zusätzlich Kundendaten und -kontakte über neue, digitale Kanäle zu generieren. Kundenbindung im Service schafft der Hamburger Großhändler Matthies mit dem Telematik-Dienst Carespia. Dieser dient der Vernetzung vor allem älterer Gebrauchtwagen und sendet herstellerspezifische Daten und Fehler unmittelbar an die Kfz-Werkstatt. Diese kann dann mit ihrem Kunden direkt in Kontakt treten und einen Werkstatt-Termin vereinbaren.
Die Vorträge wurden bei den anwesenden kleinen und mittelständischen Händlern und Mitgliedern des Kfz-Verbandes lebhaft diskutiert. Viele sehen die Dienstleister immer noch als Konkurrenz anstatt als Chance, um sich breiter aufzustellen und somit am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.