Die Staatsanwaltschaft Braunschweig lässt die französische Justiz vorerst auf Ergebnisse ihrer Ermittlungen zum Abgas-Skandal bei Volkswagen warten. Die Beantwortung entsprechender Rechtshilfe-Ersuchen aus Paris sei aufgeschoben worden, teilte ein Sprecher der deutschen Behörde am Montag mit. "Eine Antwort wird erst dann erfolgen, wenn keine Gefahr mehr besteht, dass durch die Beantwortung die deutschen Ermittlungen beeinträchtigt werden."
Die zuständigen französischen Ermittlungsrichter hatten in einem Brief an Zivilparteien berichtet, dass drei offizielle Anfragen nach Dokumenten bislang keinen Erfolg gehabt hätten. Ihre Untersuchungen seien vom guten Willen der deutschen Justizbehörden und Volkswagens abhängig, hieß es in dem auf Ende Juli datierten Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte die Zeitung "Le Parisien" darüber berichtet.
VW hatte 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, mit einer speziellen Software die Abgasreinigung von Dieselmotoren manipuliert zu haben. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen des Verdachts auf Betrug. Nach dem Bekanntwerden des Skandals hatte auch die französische Justiz Untersuchungen aufgenommen. (dpa)