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Versorgungsengpässe: Diesel knapp und teuer

25.10.2011 14:20 Uhr
Versorgungsengpässe: Diesel knapp und teuer
Beim Diesel kommen die Rekordpreise aus dem Sommer 2008 wieder in Sicht.
© Foto: Auto-Medienportal.Net/Aral

Die Energiepreise werden zum Inflationsrisiko Nummer eins. Schon seit Jahresbeginn liegen sie deutlich über dem Vorjahr. Nun verschärfen Versorgungsengpässe die angespannte Marktlage.

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Diesel und das technisch verwandte Heizöl sind knapp und teuer geworden. An einzelnen Tankstellen in Deutschland war in den vergangenen Tagen zeitweise kein Diesel mehr erhältlich, bestätigten Sprecher der Branche am Dienstag in Hamburg. Die Autofahrer müssen gegenwärtig im bundesweiten Durchschnitt knapp 1,50 Euro für einen Liter Diesel bezahlen; Heizöl kostet rund 88 Euro für 100 Liter. Damit kommen die Rekordpreise aus dem Sommer 2008 wieder in Sicht, als Diesel 1,54 Euro je Liter und Heizöl fast 100 Euro kostete.

Nach Angaben aus der Branche haben eine Reihe von Faktoren zu der prekären Lage beigetragen: Neben der allgemein höheren Nachfrage nach Heizöl zu Beginn des Winters gab es Produktionsausfälle oder -beeinträchtigungen in mehreren Raffinerien wie Karlsruhe, Lingen und Schwedt. Der Rhein ist zudem wegen seines niedrigen Wasserstandes nur eingeschränkt schiffbar. "Die Kraftstoffdepots entlang der Rheinschiene und im Südwesten waren zeitweise so gut wie leergelaufen", sagte ein Branchenexperte. Inzwischen entspanne sich die Lage. Die laufende Umstellung vieler Tankstellen auf den Bio-Treibstoff E10 im Norden und Westen Deutschlands belaste zusätzlich die logistischen Strukturen der Branche.

Dagegen erklärte Branchenführer Aral, es habe "keine besonderen Vorkommnisse" gegeben. Allerdings hätten nicht nur in Deutschland, sondern weltweit mehrere große Raffinerien geplant und auch ungeplant stillgestanden, so dass es auf der Angebotsseite zu Verknappungen gekommen sei. Die Versorgung der Aral-Stationen laufe jedoch normal; zu Engpässen an einzelnen Stationen könne es immer wieder kommen. Zuletzt hatte es in diesem Jahr zu Ostern Engpässe bei der Versorgung der Tankstellen mit Sprit gegeben, die im Zusammenhang mit der E10-Umstellung in Süddeutschland standen.

Preisunterschied schrumpft

Ein Liter E10 kostet gegenwärtig knapp 1,57 Euro; Superbenzin mit fünf Prozent Ethanol etwas unter 1,60 Euro. Der Preisunterschied zwischen Diesel und der preisgünstigsten Benzinsorte E10 beträgt damit etwas mehr als sieben Cent, zu herkömmlichem Superbenzin sind es gut zehn Cent je Liter. Die steuerliche Bevorzugung von Diesel gegenüber Benzin beträgt dagegen knapp 22 Cent je Liter.

Der Automobilclub ADAC zieht daraus den Schluss, dass Dieselkraftstoff in Deutschland überteuert ist. "Im vergangenen Jahr war Diesel im Jahresdurchschnitt noch 19 Cent je Liter günstiger als Benzin, in den ersten neun Monaten dieses Jahres nur noch 12,5 Cent", sagte ADAC-Experte Jürgen Albrecht. Das lasse sich nicht allein durch normale Markteinflüsse erklären. In der Vergangenheit gab es allerdings spezielle Marktsituationen, in denen Diesel sogar teurer war als Benzin, zum Beispiel im Dezember 2007 (wir berichteten).

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