In den 1920er-Jahren kam der Trend zum Auto auf. Josef Becher hatte während seines Studiums die Idee, den Autofahrern als Servicepartner zur Seite zu stehen. Zwei Jahre später eröffnete der Motorradrennfahrer eine Reparaturwerkstatt am Rheintor in Wesel. Damals ahnte Becher vermutlich nicht, was aus seinem kleinen Betrieb einmal werden würde.
Aufbau und Zerstörung
Sein Talent sprach sich rum, die Räumlichkeiten wuchsen mit den Aufträgen. Der gute Name verhalf Becher zwölf Jahre nach der Gründung zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Hersteller Audi. Im Zweiten Weltkrieg jedoch schlugen insgesamt 46 Bomben auf dem Firmengelände ein. Erst 1946 gab die Besatzungsmacht das beschlagnahmte Grundstück samt Tankstelle wieder frei. Becher baute seinen Betrieb erfolgreich wieder auf.
1949 unterzeichnete der Kfz-Unternehmer einen Händlervertrag mit Volkswagen. Die Geschäfte liefen gut, daher beschloss er 1965 das Grundstück am heutigen, traditionsreichen Standort Im Buttendicksfeld 15 zu kaufen.
Neue Generation
Nach seinem Tod Anfang der 1970er-Jahre übernahm Bechers Tochter Eva für zehn Jahre die Geschäftsführung, bevor sie in Heinz Möllenbeck einen würdigen Nachfolger fand, der die Werte des Unternehmes stets weiter führte. "Man braucht gute Mitarbeiter und die muss man hegen und pflegen", beschrieb Möllenbeck einst sein Erfolgsrezept.
Mit dem Einstieg des Nachfolgers 1980 machte das Unternehmen große Fortschritte und ging neue Wege. Es begann ein Sanierungs- und Wachstumskurs, wozu der Bau der ersten Ausstellungshalle gehörte.
Familienwert mit Tradition
Mittlerweile führen Tochter Birgit und ihr Mann Jörg Möllenbeck das Autohaus seit 1998 in dritter Generation. Auch 100 Jahre nach der Eröffnung stehe das Familienunternehmen für Service, gute Beratung vor und nach dem Autokauf sowie nachhaltige Kundenbindung, sagt Möllenbeck. Der Autohauschef dankt vor allem seinen Mitarbeitern, "die das Unternehmen in erfolgreiche Bahnen lenken". Das Unternehmen beschäftigt heute rund 120 Mitarbeiter.
Wandel in der Branche
Zum Erfolgskonzept der Firma gehört auch, stets auf aktuelle Veränderungen wie steigende Energiepreise und den Klimawandel zu reagieren und neue Grenzen zu setzen. Gemeinsam mit den Partnern Audi und Volkswagen steuere das Autohaus Becher in die Zukunft der Mobilität, so der Geschäftsführer weiter. Dazu brauche es gutes Personal und moderne Technologien sowie Fachwissen rund um regenerative Antriebstechniken. Auf all das ist Autohaus Becher stolz und sieht sich für die Energiewende gut aufgestellt.
Nachfolge gesichert
Ans Aufhören denken die jetzigen Inhaber Birgit und Jörg Möllenbeck noch lange nicht, obschon die Nachfolge mit Sohn Jannik Möllenbeck, der zurzeit das Marketing der Firma leitet, gesichert zu sein scheint.
