Toyota hofiert die Jugend

Toyota will den Verkauf seines neuen Kleinwagens Aygo mit speziellen Finanzierungs- und Versicherungs-Angeboten für Fahranfänger pushen. "Wir haben den Zinssatz an das Lebensalter des Kunden gekoppelt", erklärte Produktmanager Michael Potthast am Freitagabend in Berlin vor Journalisten. Demnach zahlt ein 18-Jähriger einen effektiven Jahreszins von 1,8 Prozent, ein 22-Jähriger 2,2 Prozent. Die Staffelung reicht bis zum 30. Lebensjahr (3,0 Prozent). Ältere Kunden werden mit 4,9 bis 6,9 Prozent zur Kasse gebeten. Fahranfänger, die ihren Aygo über den Toyota Versicherungsdienst versichern lassen, zahlen anstatt der weithin üblichen 230 Prozent in der Haftpflichtversicherung 140 Prozent, in der Vollkasko anstatt 125 reduzierte 115 Prozent. Beim Besuch eines Fahranfänger-Fortbildungsseminars oder eines Sicherheitstrainings werden lediglich 100 Prozent fällig. Mit diesen Maßnahmen und einer breit angelegten Marketing-Kampagne will der japanische Hersteller in diesem Jahr noch 4.000 Einheiten des Aygo in Deutschland an den Kunden bringen. 2006 sollen es 15.000 werden, was laut Produktmanager Potthast einem Marktanteil im A-Segment von zehn Prozent entsprechen würde. Konkrete Prognosen über den Erfolg des Stadtflitzers im gewerblichen Bereich traut man sich bei Toyota zur Stunde noch nicht zu. Man wolle erst die Resonanz im Privatmarkt abwarten, hieß es in Berlin. Der als modisches Großstadtauto positionierte Aygo rollt am 1. Juli zu den deutschen Händlern. Toyota unternimmt damit erstmals den Versuch, ein Lifestyle-Fahrzeug auf dem europäischen Markt zu etablieren. Der Pkw wird im Verbund mit PSA Peugeot Citroën im tschechischen Kolin gebaut. Die Franzosen führen das Modell als Peugeot 107 und Citroën C1 in ihrem Portfolio. Das Kleinwagen-Segment gilt als wachstumsstark, weshalb auch VW mit dem Fox und Renault mit dem Dacia Logan um das eher zahlungsschwache Klientel buhlen. Die Basispreise des Aygo betragen als 3-Türer 8.950 Euro, als Fünf-Türer 9.300 Euro (inkl. MwSt.) (pg)