Japans Autobauer sind so stark wie seit Jahren nicht. Diese Botschaft wollen sie dem heimischen Publikum bei der Automesse Tokio Motor Show vermitteln. Nach Jahren der Wirtschaftskrisen, Natur- und Atomkatastrophen soll es wieder um Fahrspaß gehen: "Fun to drive, again", lautet das Motto des weltgrößten Autobauers Toyota, der bei der Tokyo Motor Show unter anderem erstmals den Sportwagen FT-86 als Konzeptstudie in seiner Heimat präsentiert. Dass die Ära japanischer Sportwagen nicht vorbei ist, beweist auch der Renault-Partner Nissan. Der Konzern fährt in Tokio den neuen GT-R Nismo auf, ein Kraftpaket mit 600 PS. Die Messe öffnet am 23. November für das Publikum.
Ein Hingucker auf der Automesse in Tokio, die am Mittwoch vorab für die Presse geöffnet wurde, ist auch ein offener kleiner Sportwagen von Honda, der Roadster S660, der als Konzeptstudie eine Weltpremiere feiert. Der Kleinwagen soll 2015 auf den Markt kommen, wie Honda-Präsident Takanobu Ito ankündigte. Zudem seien für kommendes Jahr weitere Hybrid-Autos geplant. "Von jetzt an müssen Autos nicht nur schnell und stylisch sein, sondern auch höchst umweltfreundlich", sagte Ito.
Branchenprimus Toyota zeigte das Konzept-Brennstoffzellenauto der nächsten Generation, den FCV. Der Wagen kann innerhalb von drei Minuten mit Wasserstoff getankt werden und kommt auf eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern. Zugleich kann das Auto im Falle einer Naturkatastrophe ein Wohnhaus mehr als eine Woche lang mit Strom versorgen. Toyota will den FCV 2015 auf den Markt bringen. Mitsubishi wartet mit einem Hybrid-SUV der nächsten Generation auf und kündigte an, den Anteil von Elektroautos an der Produktion bis 2020 auf 20 Prozent zu steigern.
Elektroautoziele schwer erreichbar
Konkurrent Nissan, der sich an der Spitze bei der Entwicklung von Elektroautos sieht, präsentiert in Tokio die Konzeptstudie des dreisitzigen, futuristisch-schnittigen BladeGlider mit seiner dreieckigen Form. Nissan-Chef Carlos Ghosn räumte allerdings in Tokio ein, dass der Konzern wahrscheinlich sein Ziel von 1,5 Millionen weltweit bis 2016 verkauften Elektroautos nicht erreichen wird. Es dauere wahrscheinlich "zwei oder drei" weitere Jahre, bis man dieses Ziel erreiche, sagte Ghosn vor Journalisten. Derweil kündigte der bisher auf Motorräder fixierte japanische Konzern Yamaha Motor an, bis 2020 ebenfalls in den Weltmarkt für Autos einsteigen zu wollen. (dpa)