Wie im Vorjahr identifizierte der DAT-Report die Inzahlungnahme-Bereitschaft als "Schwachstelle" des Neuwagenhandels, wenngleich die Käufer die Hereinnahme von Vorwagen positiver beurteilten als im Vorjahr (s. Chart 1 rechts). Mit Bezug auf die Marke des gekauften Neuwagens war die Bandbreite der Beurteilungen für die Hereinnahme eines Gebrauchten zwischen 2,0 für BMW-Händler und 2,3 für Opel-Betriebe (Skala: 1 = "ausgezeichnet" bis 5 = "schlecht") relativ klein. Im Vergleich der Teilmärkte schnitten die Händler "West" bei den Neuwagenkäufern etwas besser ab als ihre Kollegen aus den östlichen Bundesländern. Dabei fällt auf, dass die positivere Bewertung für alle beurteilten Punkte zutrifft. Signifikant: Vor allem Erstkäufer gaben dem Handel im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gute Noten. Ungeklärt bleibt die Frage, ob diese Zielgruppe weniger kritisch ist, oder ob sich der Handel um sie besonders bemüht hat. Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich bei der Handels-Bewertung durch die Gebrauchtwagen-Käufer. Diese schätzten sowohl den Neu- als auch den Gebrauchtwagenhandel in fast allen Beurteilungspunkten etwas schlechter ein als im Jahr zuvor – obwohl der Handel insgesamt seinen Marktanteil steigern konnte (s. Chart 2 rechts). 16 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer liebäugelten sogar mit dem Erwerb eines neuen Wagens. Mit Blick auf die Fahrzeugsegmente waren die Käufer von Oberklasse-Autos besonders mit dem Angebot, dem Verkäufer-Know-how und den Probefahrtmöglichkeiten zufrieden. Auch von der Art und Weise der Kaufabwicklung war diese Klientel besonders angetan. Die Bereitschaft zur Inzahlungnahme eines Vorwagens ließ dagegen wieder zu wünschen übrig. Besonders unzufrieden waren diesbezüglich Käufer von Opel-Modellen, am zufriedensten die Mercedes-Kunden. Am Internet führt kein Weg vorbei Dem Internet wird beim Neu- und beim Gebrauchtwagenkauf immer noch ein sehr unterschiedlicher Stellenwert zugemessen: Laut DAT-Report besaßen mehr als drei Viertel (2004: 72 Prozent) der Neuwagen-Kunden einen Zugang zum Internet. Auf Seite der Gebrauchtwagenkäufer waren es 67 Prozent nach 64 Prozent im Vorjahr. Von den GW-Interessenten mit Online-Zugang haben jedoch nur etwas mehr als die Hälfte das Internet beim Kauf tatsächlich – überwiegend zu Informationszwecken – genutzt. Immerhin 11,6 Prozent (2004: sieben Prozent) oder rund 772.000 (463.000) der Gebrauchtwagenverkäufe wurden über das Internet angebahnt. Eine etwas größere Bedeutung kam dem World Wide Web 2005 im Neuwagenvertrieb zu: 40 Prozent der Käufer neuer Pkw – oder rund jeder Zweite mit Internetzugang – unterfütterten ihre Kaufentscheidung mit Online-Informationen. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren wurden lediglich 15 Prozent, vor drei Jahren 26 Prozent und 2004 35 Prozent der Neuwagen mit Internetunterstützung erworben. Für jeden Dritten dieser Käufer, insgesamt für rund 15 Prozent, führte der Weg zum Händler über das weltweite Netz. Auf Basis dieser Entwicklung ist sich DAT-Experte Jürgen Schönleber sicher: Die Bedeutung des Internets als Informationsquelle wird sowohl für Neu- als auch für Gebrauchtwagenkäufer weiter steigen. "Ein Händler muss schon heute und erst recht zukünftig im Internet präsent sein." (von Ralf Padrtka) Der aktuelle DAT-Report 2006 als Online-Version ist HIER abrufbar.
Thema: Gute Noten für NW-Handel
DAT-Report 2006: Bereitschaft zur Inzahlungnahme bleibt Schwachstelle / Händler müssen im Internet präsent sein / Mit Download