Der TÜV Rheinland sieht großes Geschäftspotenzial bei Telematik-Dienstleistungen im Fahrzeug. "82 Prozent der Autofahrer in Deutschland sind bereit, im Schnitt 51 Euro pro Jahr für solche Dienste zu zahlen. Das ist ein wichtiger Zukunftsmarkt für die Automobil- und Telekommunikationsbranche", sagte Matthias Schubert, Chef der TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH, am Dienstag auf der Fachmesse Automechanika in Frankfurt. Die Prüforganisation hatte in einer Marktstudie die Nutzerakzeptanz von Services wie Gefahrenwarnungen im Auto, eCall oder mobile Parkplatzsuche beleuchtet.
Demzufolge finden 83 Prozent der befragten Autofahrer vor allem Sicherheitsdienstleistungen sehr attraktiv oder attraktiv. Es folgen automatischer Unfallnotruf (81 Prozent), Pannennotruf (77 Prozent), Parkplatzsuche (73 Prozent), Betriebszustand des Fahrzeugs und Werkstattservice (64 Prozent) sowie Fahrzeugfinder (54 Prozent). Dagegen sprechen sich lediglich 35 Prozent sich für eine Fahrstilanalyse aus.
Grundsätzlich gibt es noch deutliche Vorbehalte gegenüber der Weitergabe von Fahrzeugdaten, wie die TÜV Rheinland-Studie zeigt. "Mangelndes Vertrauen in die Datensicherheit und den Datenschutz reduzieren die Bereitschaft zur Datenweitergabe", erklärte Schubert. Das sei ein "wesentliches Hindernis für das Wachstum von Telematik-Diensten". Rund 60 Prozent hätten Bedenken, ihre Fahrzeugzustands- und Fahrzeugbewegungsdaten für kostenlose Telematik-Dienste beispielsweise mit Kfz-Versicherungen regelmäßig zu teilen.
Offene Datenplattform
Laut Schubert könnte künftig eine offene Datenplattform ("Trusted Data Center"), an denen sich neben Fahrzeugherstellern auch andere Telematik-Anbieter wie Parkhausbetreiber, Versicherungen oder Pannendienste beteiligen, die Skepsis bei den Autofahrern abbauen. Dabei brächten die Autofahrer einer unabhängigen Institution als Plattformbetreiber das größte Vertrauen entgegen. Zwar würden auch monetäre Anreize wie Rabatte und Vergünstigungen die Bereitschaft zur Datenweitergabe steigern, aber nicht in gewünschtem Umfang. (rp)