Elektroauto-Markt: Starkes regionales Gefälle bei EV-Marktanteilen

Weitere Inhalte zum Thema stellen wir Ihnen in unserer Playlist "Elektromobilität" bereit. KURZFASSUNG Dataforce hat sich einmal auf dem regionalen E-Auto-Markt umgesehen. Die Daten-Spezialisten stellten fest, dass auch bei der Elektromobilität und der damit verbundenen Verkehrswende die direkte Kundenansprache das Maß aller Dinge ist und die Kunden die neue Technik im Zweifel Lieber leasen. Elektrofahrzeuge sind in Deutschland angekommen. Zwischen Januar und Juli 2023 liegen sie bei Flotten- und Privatkunden (ohne Hersteller, Handel und Vermieter) bei einem Marktanteil von 19,4 Prozent. Gegenüber 2022 hat das Volumen um ein Drittel zugenommen. Sicherlich trägt der auslaufende Umweltbonus noch mit einem Endspurt zu einem kurzen Höhenflug bei und es kann davon ausgegangen werden, dass 2024 das Wachstum geringer ausfallen wird. Dennoch können wir behaupten, dass BEVs (Battery Electric Vehicles) aus unserem heutigen Straßenbild nicht mehr wegzudenken sind. Schon für 2027 - also in gut drei Jahren - prognostiziert Dataforce, dass mehr BEVs als Benziner verkauft werden. Neue Modelle fordern Tesla heraus Tesla beweist mit ihrem erfolgreichen Branding, dass aktuell 37 Showrooms ausreichen, um den EV-Markt zu dominieren. Der persönliche Eindruck, dass an jeder Kreuzung in Frankfurt ein Model 3 oder Model Y steht, wird durch die Zahlen bestätigt: Mit 45.000 Elektro- Neuzulassungen bundesweit in Privat und Flotte liegen die Texaner knapp vor VW und deutlich vor dem Trio aus Mercedes, Audi und BMW. Dabei kommt das Model Y auf fast doppelt so viele Einheiten wie die Nummer zwei im Markt, der VW ID.4. Dies zeigt erneut, dass sehr gute etablierte Händler und Handelsgruppen zwar auf regionaler Ebene in Sachen Verkauf und Service einen tollen Job machen, jedoch den - nennen wir es mal - Nachholbedarf der Hersteller nicht alleine ausbaden können. Es ist aber auch wieder Land in Sicht, denn für 2024 sind bereits 91 neue EV-Modelle mit einer Aufteilung von 50 : 50 zwischen europäischen und asiatischen Herstellern angekündigt worden. Die Antriebswende ist auch eine Finanzierungswende Die Dataforce EU-5 Leasingstudie 2023 zeigt bei der Finanzierung der Bestandsfahrzeuge ein fast ausgeglichenes Bild zwischen Kauf und Leasing. Betrachtet man jedoch nur die BEVs, so sind 72 Prozent der Bestandsfahrzeuge geleast und nur 28 Prozent gekauft oder anderweitig finanziert. Darüber hinaus gibt es interessante regionale Unterschiede, deren nähere Betrachtung lohnt. Betrachten wir die EV-Anteile nach Bundesländern, sehen wir bereits Unterschiede von über 10 Prozentpunkten zwischen dem ersten und dem letzten Rang in der Liste. Schleswig-Holstein ist mit einem EV-Anteil von fast 24 Prozent Spitzenreiter, gefolgt von Niedersachsen (23,3 Prozent) und Rheinland-Pfalz (22 Prozent). Es folgt ein breites Mittelfeld mit EV-Anteilen von 21 bis 15 Prozent, bis wir schließlich bei Sachsen (13,1 Prozent), Sachsen-Anhalt (12,3 Prozent) und dem Schlusslicht Thüringen mit 12,3 Prozent landen. Interessant ist an dieser Stelle, dass Berlin fast 3 Prozentpunkte hinter dem Bundesschnitt liegt. Da hat unsere Bundeshauptstadt wohl noch etwas Nachholbedarf. EV-Anteil in den zehn größten Städten Wie verhält es sich in den zehn größten deutschen Städten? Auch hier haben wir alle Flotten- und Privatzulassungen zwischen Januar und Juli 2023 für die Bewertung zugrunde gelegt. Ganz oben im Ranking ist Hamburg mit einem EV-Anteil von 20,4 Prozent, gefolgt von Dortmund mit 19 und Düsseldorf mit 18 Prozent. Leipzig (17,1 Prozent), Essen (17,1 Prozent) Stuttgart (17 Prozent) und Berlin (16,5 Prozent) bilden das Mittelfeld. Auf den letzten drei Plätzen finden sich Frankfurt/Main (16, 4 Prozent), München (15,6 Prozent) und Köln mit lediglich 13,1 Prozent wieder. Interessant ist auch ein Blick auf die Top EV-Marken in der jeweiligen Stadt. Wenig überraschend liegt Tesla in acht der zehn Städte mit dem Model Y an erster Stelle, in den meisten Fällen gefolgt vom VW ID.4. Erwähnenswert sind Leipzig und Stuttgart, in denen Tesla nicht auf dem ersten Rang liegt. In Leipzig liegt VW auf dem ersten Rang. In Stuttgart führt der Smart Fortwo, Mercedes selbst belegt mit dem EQA den dritten Platz. Der leider nicht mehr bestellbare Smart Fortwo belegt auch in Berlin den zweiten Rang. In München und Frankfurt kann sich die BMW-Gruppe mit dem iX1 und dem Mini unter den Top Drei platzieren. Regionale Marktbearbeitung bleibt essenziell Der EV-Trend sorgt für viele Veränderungen im Automobilmarkt. Dabei geht es nicht nur um neue Fahrzeugtechnologien und Infrastruktur, sondern auch um eine veränderte Einstellung zum (E)-Automobil selbst - und somit auch um die Kundenansprache. In fast 400 Kundenprojekten, in denen wir die Leadgenerierung für den Automobilhandel durchgeführt haben, konnten wir wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die vertriebliche Marktbearbeitung sammeln. Besonders bei regionalen Gewerbekunden ist und bleibt die direkte Kundenansprache die Mutter aller Vertriebserfolge. Benjamin Kibies Senior Automotive Analyst, Dataforce Die Essenz daraus ist relativ simpel: Besonders bei regionalen Gewerbekunden ist und bleibt die direkte Kundenansprache die Mutter aller Vertriebserfolge für den Handel. Der Handwerksbetrieb "um die Ecke" oder der Getränkemarkt im Industriegebiet, man sieht sich, kennt sich und spricht über das nächste Fahrzeug. Gehen Sie aktiv auf Ihre potenziellen Neukunden zu und machen Sie sich bemerkbar.

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