Ausgabe 14-15/2013: Ordentlich Schub!

Thomas Hausch ist seit Mai 2013 der neue Europa-Geschäftsführer bei Nissan. Im Interview verriet er AUTOHAUS seine aktuellen Pläne für einen schwierigen Markt, seine mittelfristigen Zielsetzungen und wie er speziell das Thema Händlernetzentwicklung in Deutschland sieht.AH: Herr Hausch, wie beurteilen Sie die Marktentwicklung für Nissan im ersten Halbjahr? Nissan hat mehr verloren als der Markt.T. Hausch: Es ist richtig, dass wir in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mehr als der Markt verloren haben. Aber das war für uns nicht unerwartet: Zum einen wollten wir gemeinsam mit unseren Nissan-Partnern den Bestand an zugelassenen Fahrzeugen im Handel reduzieren. Und zum anderen haben wir in diesem Zeitraum kein neues Volumenmodell in den Markt eingeführt. Genau das holen wir jetzt mit einer breit angesetzten Modelloffensive nach. Mit dem neuen Micra ab September, dem neuen Note ab Oktober und im Frühjahr 2014 mit dem neuen Qashqai stehen die Zeichen bei uns klar auf Wachstum. Zudem haben wir mit unseren Händlern ein attraktives Programm für unsere Auslaufmodelle erarbeitet.Breit angelegte ModelloffensiveAH: Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit dem neuen Note?T. Hausch: Der Note ist ein wichtiges Volumenmodell für uns, das durch seine Repositionierung im B-Segment nun gegen Ford Fiesta und VW Polo antritt und Segmentanteile gewinnen wird. Wir bieten unseren Kunden somit die MPV-Funktionalität in der dynamischen Verpackung einer sportlichen Steilhecklimousine in einem wesentlich größeren Zielsegment an.AH: Wie schätzen Sie die Chancen des Note im wettbewerbsintensiven B-Segment?T. Hausch: Sehr gut. Der neue Note bringt viele Innovationen in das B-Segment: Es zeichnet sich durch sportlich-dynamisches Design, verbrauchsarme Motoren, einen konkurrenzlosen Innenraum mit großer Flexibilität sowie Nutzwert und ein 'Safety Shield'-Konzept aus, das erstmals in diesem Segment Premium-Sicherheitsfeatures bietet. Dazu verfügt das Modell über einen 'Around View Monitor', der problemloses Einparken und Rangieren dank einer 360 Grad Rundum-Sicht ermöglicht. Und das alles zu einem guten und wettbewerbsfähigen Preis. Der Innenraum beispielsweise ist nicht nur größer als bei seinem Vorgänger, sondern auch der größte seiner Klasse. Selbst in einem Siebener BMW haben Sie weniger Beinfreiheit als im Note.AH: Wie will sich Nissan mit dem Note positionieren?T. Hausch: Der neue Note ist Ausdruck unseres Marken-Images. Das Modell bietet innovative Technologien und aufregendes Design zu einem erschwinglichen Preis. Bei uns ist Innovation kein Selbstzweck.Note und Micra im 2. HalbjahrAH: Welche Stückzahlen erwarten Sie?T. Hausch: Wir wollen deutlich zweistellig in diesem Segment wachsen. Eine Verdopplung unseres Absatzvolumens liegt im Bereich des Möglichen.AH: Wie lauten Ihre Erwartungen für das zweite Halbjahr?T. Hausch: Das zweite Halbjahr steht bei uns ganz im Fokus der Markteinführung des neuen Note und des neuen Micra. Mit diesen Modellen wollen wir unseren Marktanteil ausbauen.AH: Wie sehen die mittelfristigen Ziele aus?T. Hausch: In Europa wollen wir mittelfristig die Nummer eins unter den asiatischen Marken werden. Im Kalenderjahr 2012 haben wir in der Region einen Rekordmarktanteil von 3,8 Prozent erreicht. Derzeit liegen wir erneut auf diesem Niveau. Wir sind also auf gutem Wege. In den nächsten drei Jahren werden wir insgesamt 15 neue Modelle in die europäischen Märkte einführen, wie gerade unseren Nissan-Partnern und bald auch unseren Verkäufern in Bratislava vorgestellt wurde bzw. wird. Das ist die größte Nissan Produktoffensive aller Zeiten. Sie wird für ordentlichen Schub sorgen. Unser Ziel in Deutschland ist es natürlich, diese Innovations- und Modelloffensive voll mit einem motivierten Händlernetz zu unterstützen und auch hier kräftig zu wachsen.Noch "weiße Flecken" im NetzAH: Wie beurteilen Sie Ihr Händlernetz?T. Hausch: Wir haben ein gutes und motiviertes Händlernetz, das wir über unsere Strategien und neuen Modelle auf unserer Händlertagung Anfang Juli in Bratislava informiert haben. Was uns noch fehlt, sind weitere gute Handelspartner, mit denen wir noch unsere ,weiße Flecken' in Deutschland besetzen können. UnsereHändlernetzabteilung geht hier auf einzelne Anfragen ein.AH: Wie will sich Nissan künftig im Markt profilieren?T. Hausch: Ich selbst bin ja noch sehr "frisch" bei Nissan und gerade mal zweieinhalb Monate dabei. Nissan ist eine spannende Marke, die mit innovativen und aufregenden Modellen immer wieder überrascht. Nehmen Sie den Nissan Leaf, der mittlerweile das meistverkaufte Elektro-Fahrzeug der Welt ist, oder den Nissan GT-R, den Supersportler, der mit seiner hervorragenden Fahrdynamik - von Null auf 100 km/h in 2,7 Sekunden - manchen hochpreisigen Wettbewerber das Fürchten lehrt, oder unseren Qashqai, der 2007 als innovativer Crossover ein Marktsegment eröffnet hat und mittlerweile in Europa 1,2 Millionen mal verkauft wurde. Eines ist sicher: Bei Nissan wird es nie langweilig und wir haben noch einige spannende Modelle in der Pipeline.AH: Herr Hausch, danke für das Gespräch!

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