Die Talfahrt auf dem deutschen Automarkt hat sich im Februar beschleunigt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mitteilte, wurden 239.943 Pkw neu zugelassen – 10,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damit setze sich die Marktnormalisierung nach dem starken Autojahr 2019 weiter fort, kommentierte der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe die Entwicklung.
Bereits der Jahresstart war holprig gewesen: Im Januar hatte es ein Minus von 7,3 Prozent gegeben (wir berichteten). Insgesamt wurden in den ersten zwei Monaten 486.243 neue Autos registriert. Das entspricht einem Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Februar brachte von keiner Haltergruppe Impulse: Vor allem die privaten Neuzulassungen, auf die jeder dritte Neuwagen entfällt, waren mit einem Minus von 16,1 Prozent stark rückläufig. Die gewerblichen Halter bilanzierten mit einem Rückgang um 7,8 Prozent (Anteil 66,8 Prozent).
E-Autos auf dem Vormarsch
Positiv: Die Zahl der elektrifizierten Neuwagen legte deutlich zu. Insgesamt kam 8.154 reine Elektroautos neu auf die Straßen, das waren 75,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Noch stärker war die Nachfrage nach Hybridautos: Rund 30.000 Einheiten bedeuteten nahezu eine Verdopplung und einen Marktanteol von 12,5 Prozent. Dazu gehörten auch 8.354 Plug-in-Hybride (plus 279,4 Prozent).
Bei den klassischen Verbrennern gab es dagegen deutliche Einbußen. 52,1 Prozent der Neuwagen waren Benziner (minus 22 Prozent), die Dieselneuzulassungen gaben um 13,4 Prozent nach – bei einer Quote von 31,6 Prozent. Erdgasfahrzeuge, für die das KBA einen von 0,3 Prozent ausweist, steigerten sich 183,3 Prozent. Dagegen waren flüssiggasbetriebene Pkw kaum statistisch noch wahrnehmbar (Anteil 0,0 Prozent). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß sank gegenüber dem Vorjahresmonat um fast fünf Prozent auf 149,6 g/km.
Porsche gegen den Strom
Unter den deutschen Marken war Porsche der Gewinner im Februar. Der schwäbische SUV- und Sportwagenhersteller verbesserte sich um 19,1 Prozent. Dagegen mussten Smart (minus 81,2 Prozent), Opel (minus 20,6 Prozent), Audi (mins 20,3 Prozent), Ford (minus 18,5 Prozent), Mini (minus 15,4 Prozent) und auch Branchenprimus VW (minus 11,1 Prozent) zweistellige Verluste hinnehmen. Glimpflich kamen BMW und Mercedes davon, die beiden Hersteller verfehlten das Niveau des Vormonats knapp.
Bei den Importeuren gab es eine wilde Achterbahnfahrt. Prozentual am stärksten wuchs im vergangenen Monat Lexus (plus 71,2 Prozent). Volvo und Seat legten um rund ein Viertel zu, auch Nissan und Fiat trumpften mit kräftigen Zuwächsen bei den Neuzulassungen auf. Tief im roten Bereich waren indes Honda, Tesla, Dacia, Mazda und Suzuki. Diese Fabrikate verzeichneten Rückgänge von mehr als 30 Prozent. Auch Spitzenreiter Skoda musste Federn lassen (minus 11,3 Prozent). (rp)
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- Pkw-Neuzulassungen im Februar 2020 / Markenübersicht (452.5 KB, PDF)
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