Von Karolina Ordyniec/AUTOHAUS
Die Wiedersehensfreude war deutlich spürbar bei den Besuchern des Mobility Day 2020 am Dienstag in Köln. Das war auch nicht verwunderlich, denn nach monatelanger Veranstaltungspause wegen der Pandemie zählte das Event für Vertreter aus dem automobilen Finanzierungs- und Mobilitätsmarkt zu den ersten, die – unter Beachtung des landesspezifischen Hygienekonzepts – wieder stattfinden konnten.
80 Besucher folgten der Einladung des ehemaligen BDA-Verbandsgeschäftsführers Dr. Peter Renkel, Managing Director bei der Anfang des Jahres neu gegründeten mobility finance platform (mfp), in den 28. Stock des Triangle Buildings. Mindestens genauso viele verfolgten die Vorträge via Livestream von zu Hause oder aus dem Büro. Denn aufgrund der coronabedingt limitierten Teilnehmerzahl vor Ort hatte man den Mobility Day als Hybrid-Veranstaltung aufgezogen – so blieb niemandem der Zugang zu den Vorträgen verwehrt.
Kundenbedürfnisse im Wandel – auch durch Corona
In den Vorträgen und den sich anschließenden Diskussionsrunden drehte sich alles um sich verändernde Kundenbedürfnisse und digitale Mobilitätslösungen. So zeigten Sebastian Pfeifle (Partner und Global Head of Automotive Finance Deloitte) und der ehemalige CEO von Daimler Financial Services und jetzige Senior Advisor bei Deloitte, Klaus Entenmann, die Chancen auf, die in Mobilitätsdienstleistungen stecken. "Die Autohersteller müssen Mobilitätsdienstleister werden", lautete eine These und die damit verbundene Feststellung, dass die Industrie den Wandel bislang weitgehend ausgeblendet habe.
Dr. Simon Broesamle, Chief Developement Officer bei Share Now, erläuterte, wie die Corona-Krise das Carsharing verändert habe. Es müsse nun noch mehr darum gehen, sich wandelnden Kundenbedürfnissen anzupassen und sich Themen wie der neuen Arbeitsumwelt zu stellen.
Im weiteren Verlauf des Tages stellten Axel Nordieker, Geschäftsführer der Toyota Kreditbank, und Bernhard Cieszla, Generalbevollmächtigter bei Toyota Leasing, die neue Mobilitätsmarke "Kinto" vor. Die Manager gaben unter anderem Einblicke, wie neu entstehende Stadtteile unter Berücksichtigung von Diensten wie Carsharing oder neuer Technologien wie Elektromobilität geplant werden. Beide waren sich einig darin, dass autonomes Fahren allerdings vorerst nicht Priorität haben werde, sondern die Umsetzung individueller Mobilitätslösungen Vordergrund stehe.
In diesem Zusammenhang unterstrich der aus Paris via Livestream zugeschaltete Director Business Developement & Carsharing bei Renault Mobility, Vincent Carré, dass die größten Mobilitätsveränderungen vor allem in den Großstädten stattfinden. Der zweite Block beim Mobility Day war den Themen Daten und neue Dienstleister im Auto-Abo-Bereich gewidmet.
Möchten Sie mehr erfahren? Weitere Inhalte zum Mobility Day lesen Sie in AUTOHAUS-Ausgabe 19/2020, das am 5. Oktober erscheint.