Die Bundesverfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt soll nach einem Medienbericht künftig bei Daimler gegen Korruption kämpfen. Wie das "Manager Magazin" am Donnerstag meldete, soll die Richterin das neue Ressort Integrität und Recht übernehmen und damit auch in den Vorstand des Autobauers rücken. Daimler wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Hohmann-Dennhardt scheidet noch im Januar aus ihrem Amt als Verfassungsrichterin aus. Der Stuttgarter Premiumhersteller hatte angekündigt, im ersten Quartal bekanntzugeben, wer der neue Anti-Korruptionsbeauftragte in dem DAX-Konzern wird. Mit dem neuen Ressort wird Daimler seine Führungsriege von sechs auf sieben Köpfe erweitern.
Der Konzern hatte im Frühjahr vergangenen Jahres einen seit Jahren dauernden Rechtsstreit wegen Schmiergeld-Zahlungen mit den US-Behörden beigelegt. Im Rahmen des Vergleichs bekannte sich der Autobauer schuldig, über zehn Jahre hinweg in mindestens 22 Ländern Regierungsbeamte bestochen zu haben, um an lukrative Aufträge zu kommen. Die Zahlung belief sich auf 185 Millionen Dollar (rund 134 Mio Euro). Wenige Monate später kündigte das Management an, das neue Ressort Integrität und Recht einzurichten.
Im Vorstand von Dax-Unternehmen sind Frauen nach wie vor selten vertreten. Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) lag der Frauenanteil in den größten 100 Unternehmen in Deutschland und auch in den 30 Dax-Unternehmen im Jahr 2010 nur bei 2,2 Prozent: Von den 182 Vorstandspositionen in Dax-30-Unternehmen seien nur vier von Frauen besetzt gewesen. (dpa)