Daimler lässt sich bei der Entscheidung über die Zukunft seiner Luxuswagenmarke Maybach offenbar noch Zeit. Es habe in den letzten Monaten andere Prioritäten gegeben, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag aus Unternehmenskreisen. Zuletzt hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche eine Entscheidung noch im Sommer angekündigt. Auch wird kein Konzeptfahrzeug auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im September in Frankfurt zu sehen sein.
"Es wird keine Konzeptstudie, die wir angeblich mit Aston Martin erstellen, auf der IAA gezeigt", sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Die Gerüchte, Daimler könnte mithilfe der britischen Nobelmarke Aston Martin an einer neuen Maybach-Generation arbeiten, brodeln seit Monaten und wurden zuletzt auch vom Daimler-Chef genährt. "Es gibt da draußen offensichtlich Unternehmen, die mehr Erfahrung mit geringen Stückzahlen haben als wir", hatte Zetsche im Juni bei einem Pressegespräch gesagt.
Zetsche will entscheiden, ob Maybach eingestellt oder mit einem Partner weiterentwickelt wird. Die nach dem Autopionier August Wilhelm Maybach benannte Traditionsmarke wurde erst 2002 wiederbelebt. Nach Brancheneinschätzung hinken die Maybach-Verkäufe seit langem weit hinter den ursprünglich geplanten Stückzahlen hinterher. (dpa)
Karl Schuler