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IAA 2019: Die grüne dialogische Transformation

16.09.2019 14:00 Uhr
Prof. Hannes Brachat traf bei seinem IAA-Besuch auch Jürgen Stackmann, Vertriebs- und Marketingchef von Volkswagen (l.).
© Foto: AUTOHAUS

Klimadebatte, Absagenflut, Branchenwandel: Die IAA steht am Scheideweg. Braucht die Leitmesse ein neues Konzept? AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat hat in Frankfurt genau hingesehen – und noch viel Positives entdeckt.

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Von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat

Wer die getroffene Weichenstellung der IAA 2019 auf dem Weg zur internationalen Innovations- und Mobilitätsmesse betrachtet, wird das positiv bewerten. Die Verlautbarung von VDA-Präsident Bernhard Mattes inmitten der Messe zum Jahresende auszuscheiden, macht allerdings deutlich, dass der veranstaltende VDA in sich alles andere als einig ist. Derweil wäre eine gemeinsame Position zu Zukunftsfragen wie Klimawandel und Digitalisierung dringlich angesagt. Hinzu kommt für die IAA 2019 die Absage von 30 Herstellern, vor allem von Toyota. Das bedeutet: Die IAA kann das Ganze in der weltweiten Sicht der Dinge automobilistisch nicht mehr repräsentieren. Kippt die Messe, fällt dem VDA die Haupteinnahmequelle weg. Auch das hätte Wirkung.

Es gibt 2019 markante Belastungen, auch von außen. Handelskrieg, Brexit, internationaler Wettbewerb, den Wandel vom Diesel- zum "Berliner SUV-Skandal", automobile Protestwelle, deutsche Selbstzerfleischung und Regulierungswut. Die Beschlüsse des Klimakabinetts werden bewusst erst am 20. September 2019 veröffentlicht. Der Klimawandel kostet Geld und geht mit Verzicht einher. Eine weitere Hürde bilden aufgrund der vorgegebenen EU-Grenzwerte ab 2020 ff. die drohenden Strafzahlungen für die Industrie. Das SUV zeigt die deutsche Doppelmoral oder anders, dass Umweltbewusstsein und umweltbewusstes Handeln auseinanderklaffen. Es fehlt an der Akzeptanz. Warum? Um Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es der Innovation und der Investition in technische Entwicklungen, nicht der Verbote. Der Messeslogan "Driving tomorrow" sollte künftig dringlich digitale Lösungen zur Verkehrssteuerung und Verkehrsreduzierung umfassen.


IAA-Rundgang 2019 mit Prof. Hannes Brachat

IAA-Rundgang 2019 mit Prof. Hannes Brachat Bildergalerie

Die weitere Chance der zukünftigen IAA liegt im Dialog und der Kooperation mit all den anderen Verkehrsträgern. Dies in der Gewissheit, dass den Menschen das Auto wichtig und vielfach ein mobiles Muss ist. Sie erwarten aber auch von Politik wie der Wirtschaft noch mehr Umweltbewusstsein. Das Auto schafft nach wie vor von allen Verkehrsträgern die höchste Individualität, Mobilität und Lebensqualität.

Und der Volkswagen-Konzern hat sich für die gesamte Automobilwirtschaft mit seiner E-Strategie mutig nach vorne bewegt. Scheitert das E-Auto in Wolfsburg, wird das auch für die anderen Hersteller zum besonderen Problem. Das E-Auto steht – jetzt muss zügig der weitere Ausbau der Infrastruktur folgen. Und der 69. IAA 2021 wünschen wir in Frankfurt eine gute dialogische Fortsetzung. Mit solidarischer Beteiligung aller Mobilitätsträger. Es geht um den besten Weg. Und dafür gibt es kein Patentrezept.

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KOMMENTARE


Fronmueller

16.09.2019 - 21:18 Uhr

Klimaneutralität? Sie schreiben dieses Wort bar jeder Plausibilitätsprüfung in einem Medium der Autobranche? Ernsthaft? Und akklamieren am Ende noch, das diese zum ominösen dirigistisch absolutistischen Staatenpakt namens EU und eine Klasse Unterprimaner bestimmt, welches Auto ich mir kaufen darf? Das hätte ich mir vor zwanzig Jahren niemals träumen lassen.


Habau67

17.09.2019 - 10:10 Uhr

@Fronmueller; da werden noch ganz andere Dinge auf uns zukommen, an die wir selbt heute noch nicht zu denken wagen...


Endres

19.09.2019 - 13:16 Uhr

Meinem Kommentar stelle ich die Feststellung voran, dass ich Herrn Brachat, den ich bereits bei Veranstaltungen u.a. von Toyota in London und Prüftreu in Frankfurt persönlich kennen gelernt habe, sehr schätze. Dieses Mal hat er sich aber bei seiner IAA-Beurteilung durch die Potemkinschen Dörfer des VDA blenden lassen.Der VDA durfte nicht zulassen, dass der Haupteingang der Messe von Demonstranten blockiert wurde und Deutschland bei den ausländischen Besuchern dadurch in ein ganz schlechtes Licht geriet. Die Ausstellung mutierte von einer IAA zu einer nationalen Automobil-Messe mit geringer ausländischer Beteiligung. Die namhaften deutschen Konzerne Daimler, VW (incl. Audi) und BMW hatten ihre Hallenflächen deutlich reduziert und u.a. auf ihre Edel-Marken Bentley und Rolls-Royce verzichtet. Angeboten wurden überwiegend Visionen und noch nicht lieferbare Modelle. Kaufbares war nur in geringem Umfang auf der Messe. Lieferbare Mercedes-Modelle findet man in jeder Niederlassung in größerem Umfang als auf der Messe. Auf die Präsentation des Golf VIII hatte VW wohl verzichtet, um dem ID.3 nicht die Show zu stehlen. Die komplette Halle 5 wurde ab 15.09. geschlossen - die Eintrittspreise blieben trotz dieses verringerten Messe-Umfangs unverändert. Die Halle 4 war eine Oldtimer-Verkaufs-veranstaltung, was mit einer IAA nichts zu tun hat. Den jüngsten deutschen Hersteller E.Go mit seinem reinen Elektro-Model Life hatte man nicht zu einer Messeteilnahme bewegen können. Die Besucherzahlen werden die Reaktion des Publikums wiederspiegeln. Leider muss man Herrn Kröger von Dello recht geben, der in einer Prognose gesagt hatte, dass dies die letzte IAA gewesen sein wird.


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