Die gebeutelte Autoindustrie hofft auf ein Ende der Krise: Die Branche schwankt auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt zwischen Zukunftshoffnung und Alltagsfrust. Während die Autohersteller Optimismus verbreiten und viele Anbieter auf Elektroautos als Modelle der Zukunft setzen, bekam der Zulieferer ZF Friedrichshafen ausgerechnet am IAA-Pressetag Staatshilfe zugesagt. Die Nummer drei der Branche in Deutschland soll einen Kredit über 250 Millionen Euro erhalten. Für die meisten großen deutschen Hersteller geht es in der wohl schwersten Branchenkrise derzeit bestenfalls um Schadensbegrenzung. BMW hofft zwar auf schwarze Zahlen in diesem Jahr – allerdings mit einem drastischen Gewinneinbruch. Audi will besser abschneiden als die Konkurrenz – aber immer noch mit einem Absatzrückgang von zehn Prozent. Für Porsche brachte das Ende Juli abgelaufene Geschäftsjahr mit drastischen Geschäftsrückgängen das Ende der jahrelangen Erfolgsfahrt. Daimler-Chef Dieter Zetsche rechnet mit einer umfangreichen Erholung des Premium-Marktes erst im Jahr 2011. Opel kommt auch auf der IAA nicht aus dem Schatten des Übernahmepokers heraus. Der IAA-Auftritt von Opel wurde von Streit um die Sparpläne des neuen Eigentümers Magna überschattet. Zudem zeigen sich Autobauer über die neue Doppelrolle ihres wichtigen Zulieferers Magna verärgert. Einzig VW konnte auf der IAA auftrumpfen – auch mit Rückenwind der nun ausgelaufenen Abwrackprämie. Nach dem Ende des Machtkampfs um Porsche setzt VW voll auf Angriff: Auf dem Weg an die Weltspitze soll der Konzern weiter ausgebaut werden. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch deutete in Frankfurt an, der Konzern strebe nach der Integration von Porsche die Übernahme von zwei zusätzlichen Marken an. Dabei hat Volkswagen den japanischen Konkurrenten Suzuki und den Münchner Lastwagenbauer MAN im Visier.
IAA 2009: Zwischen Hoffen und Bangen
Das Elektroauto ist das Modell der Zukunft für die krisengeplagte Autoindustrie. Doch mit den Stromern sind ebenso viele Fragen wie Hoffnungen verbunden. Denn: Der Weg in die Großserie dauert noch mindestens ein, zwei Jahre.