Ausgabe 01-02/2007: Das neue Pappas Kompetenzzentrum am Salzburger ...

Das neue Pappas Kompetenzzentrum am Salzburger Flughafen beflügelt Kunden, Mitarbeiter und die Geschäfte.Doppel-DeckerVon Dieter RAdlDraußen beim Einparken glaubt man schon drinnen zu sein, und drinnen meint man, sein Fahrzeug im Showroom geparkt zu haben. Dieses Vexierspiel zwischen drinnen und draußen verdankt die neue Konzernzentrale der Pappas Gruppe einer umlaufenden Glasfassade, die von zwei riesigen "Tragflächen" umgürtet wird: Die obere fungiert dabei als 13.000 qm großes Vordach, das die weiße Showroom-Decke nach draußen fortsetzt; die untere gliedert sich in ein Präsentationsdeck für Neu- und Jahreswagen (das zur viel befahrenen B1 hin aufmerksamkeitsfördernd geneigt ist) und eine befahrbare, im Winter beheizte Rampe – das Autohaus als überdachtes Drive-in, oder als Doppeldecker, wie man im Hinblick auf den Nachbarn Airport assoziieren könnte. Das Drive-in ist für Besucher rund um die Uhr befahrbar, nachts öffnet und schließt die Schranke automatisch (tagsüber während der Öffnungszeiten gibt es ein Ausfahrt-ticket). "Die markanten Schwerter, die die Präsentationsebene mit dem umlaufenden Dach verbinden, haben keine statische Funktion, es sind raumbildende Architek- turelemente, deren Form sich von den C-Säulen unserer Fahrzeuge ableitet", erläutert Günter Graf, Spartenleiter Kundendienst und gleichzeitig der Bauverantwortliche der Pappas Gruppe. Das Aachener Architekturbüro Kada & Wittfeld hatte den städtischen Wettbewerb um dieses Bauprojekt gewonnen, nicht zuletzt deswegen, weil es städteplanerische Aspekte ("schwebende Leichtigkeit") mit den Funktionalitäten (kurze Wege, schlanke Prozesse) eines modernen Autohauses am besten in Einklang zu bringen verstand. Headquarter und AutohausDas 1952 in Salzburg gegündete Unternehmen Pappas hat sich zu einer Handelsgruppe entwickelt mit 29 Standorten in Österreich, fünf in Ungarn und einem in Bayern (Traunstein). In der zweiten Generation sind heute Generalkonsulin Catharina Pappas und ihr Bruder Kommerzialrat Alexander Pappas geschäftsführende Gesellschafter des Familienbetriebs, der insgesamt 2.500 Mitarbeiter beschäftigt. Man vertritt die Marken Mercedes-Benz, Chrysler, Jeep, Dodge, Smart und Mitsubishi Fuso, in Ungarn auch Kia. Seit drei Jahren ist das Unternehmen in die vier Sparten Pkw, Nfz, Kundendienst und Teilewesen gegliedert. Am Stammsitz Salzburg war man vor dem Neubau an vier Standorten vertreten, besser gesagt: zersplittert. "Mit dem Neubau war auch das wichtige Ziel verbunden, unsere Aktivitäten zu bündeln und unsere Prozesse an einem kundenorientierten Standort zu optimieren", so Günter Graf. Der Standort: Mit dem Flughafen und dem Red-Bull-Hangar ein städtebauliches Ensemble bildend, liegt das neue Autohaus auf einem 19.500 qm großen Grundstück an der verkehrsreichen B1 unweit der Autobahnausfahrt. Optimale Verkehrsanbindungen also für Kunden und Management, das von hier aus die Pappas-Unternehmensgruppe steuert. Neben seiner Headquarter-Funktion ist der neue Betrieb ein ganz normales Autohaus. Aber was für eines, fünf Etagen durchschwebt man mit dem gläsernen Aufzug:a OG 3 und OG 4 mit den Räumen für die Konzernzentralea OG 2 (Dachkonstruktion mit integriertem Technikgeschoss)a OG 1 mit dem Showroom für fünf Marken und dem großzügigen Bistro "Boxenstopp"a EG mit Mechanik- und Karosserie-Werkstatt (Glasbausteine, heller Klinkerboden, Blickachsen ins Kunden-Servicecenter), Teilelager, Schulungsräume.a UG mit Tiefgarage, Räderlager (für 10.000 Kundenräder), Technik- und SozialräumenRunning costsDas Autohaus lässt sich über zwei Haupteingänge betreten: Gleich nach dem Passieren der Grundstücksschranke erwartet einen ebenerdig – genauer: ca. zwei Meter unter Straßenniveau – das Service-Portal, hinter dem sich ein großzügiger Lichthof mit dem Kundendienst-Zentrum öffnet. "Ganz wichtig war uns hier eine kommunikationsfördernde Blickachsen-Architektur", erläutert Prokurist Günter Graf, "der Verkäufer kann zum Beispiel von seinem gläsernen Büro aus sehen, welche Kunden in die KD-Annahme kommen und umgekehrt." Ein zentraler Multi-Counter ist die erste Anlaufstelle für den Kunden, gleich daneben befinden sich die Annahmeschreibtische, die Direktannahmen, die Boxenstopps für den Schnellservice usw. Über eine Rolltreppe (die ständig langsam läuft, beim Betreten beschleunigt) gelangt man vom Servicecenter in den Showroom. Diesen kann man auch direkt durch den zweiten Haupteingang betreten, zu dem der Besucher gelangt, wenn er gleich nach dem Passieren der Einfahrtschranke der Ausschilderung "Verkauf" der schrägen Fahrrampe nach oben folgt und auf das eingangs beschriebene Präsentations- und Parkdeck fährt. Im Showroom werden die Marken Mercedes-Benz, Chrysler, Jeep, Dodge und Smart präsentiert, auf einem durchgehend hellen Bodenbelag zwar in Zonen gruppiert, aber baulich nicht weiter separiert. Über diesem 3.000 qm großen Showroom spannt sich ein 1.200 qm großes Glasdach, das bei Sonneneinstrahlung automatisch von einer Außenbeschattung beschirmt wird. Viel Tageslicht und die passive Nutzung der Sonnenenergie durch die großen Glasflächen tragen ihren Teil zur Senkung der Energiekosten bei. "Nachhaltigkeit ist ein fester Punkt im Lastenheft für Pappas-Bauten", erklärt Günter Graf, "über die running costs der Betriebsphase eines Autohauses wird in der Planungs- und Bauphase entschieden. Licht, Energiekosten, aber auch Fragen des Pflege- und Reparaturbedarfs bestimmter Materialien und Komponenten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ein Autohaus muss sich rechnen, und dafür braucht man ein nachhaltiges Gebäude- und Haustechnikkonzept. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet auch der fließende Übergang zwischen draußen und drinnen: Relevante running costs entstehen nur im Innenbereich, obwohl der Showroom durch das umlaufende Doppel-Deck sehr viel größer wirkt."Kompetenzzentrum ...... nennt sich das neue Autohaus am Airport, und das ist mehr als nur ein Etikett: Ein Servicecenter für Maybach und SLR, ein Hybridarbeitsplatz für Arbeiten an Karosserien mit Verbundwerkstoffen, ein vollelektronischer, berührungsloser Achsmessstand von Beissbarth, das sind nur einige der Highlights im Repertoire der neuen Hightech-Werkstatt. Oldtimer-Instandsetzung, Flughafenservice, Nachtannahme, Hol- und Bringservice, Reifeneinlagerungsservice, 24-Stunden-Abschleppdienst und viele weitere Dienstleistungen rund um sein Auto können die Kunden hier abrufen. Dass sie das tun, belegt Günter Graf mit Zahlen: "26.349 Fahrzeugdurchgänge hatten wir im Vorjahr im Pkw-Service der Pappas Gruppe in Salzburg, und wir planen eine Steigerung von mindestens 10 Prozent." Das gleiche ehrgeizige Ziel verfolge man auch im Neuwagenverkauf, der im Vorjahr für alle fünf Marken in Salzburg bei 1.671 Einheiten gelegen habe. Eine ähnliche Steigerung erwartet man sich bei der Gebrauchtwagenplattform JAHRESWAGEN.com.Kompetenz ist sicher auch eine Frage des Equipments, "der entscheidende Faktor aber sind die Mitarbeiter", weiß Günter Graf. Für kompetente Mitarbeiter tut man bei Pappas eine ganze Menge: Über 400 Lehrlinge werden in der Gruppe ausgebildet, die Lehrwerkstatt im neuen Kompetenzzentrum gehört zum Feinsten, was der Autor je in einem Autohaus gesehen hat. Und dass die kompetenten Mitarbeiter auch stets bis in die Haarspitzen motiviert sind, dazu werden die modernen Arbeitsplätze im spektakulären neuen Kompentenzzentrum am Flughafen ihren Teil beitragen. Kenndaten des Betriebsa Georg Pappas Automobil AG, Innsbrucker Bundesstraße 111, A-5035 SalzburgBauzeit: 10/2004 bis 07/2006Planung: Architekturbüro Kada & Wittfeld, D-52062 AachenBauausführung: IPC Project Consulting GmbH, A-5020 Salzburg Flächengrößen:a Grundstück:19.500 m²a Überbaute Grundstücksfläche:13.000 m²a Nettogeschossfläche (Nutzfl. im Haus): 36.600 m²Funktionsflächen:a Verkaufsfläche NW im Haus:3.155 m²a Verkaufsfläche GW Freigelände (an anderem Standort):7.899 m²a Mechanische Werkstatt inkl. Annahme:5.600 m²a Karosseriewerkstatt:1.242 m²a Fahrzeugstellplätze:353a Kundenparkplätze:160Kosten (ohne MwSt.)a Gesamtkosten (bauinvestiv):30.000.000 EuroKennzahlen:a Mitarbeiter (davon Azubi):249 (48)a Mechanische Werkstattarbeitsplätze:51a Karosseriearbeitsplätze:21 + 1 Korek-APLa Werkstattdurchgänge pro Tag:110Verkaufszahlen:a Pkw-NW-Verkäufe 2005 (alle Marken)1.671 Einheiten

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