Die herstellerverbundenen Autobanken haben 2010 ihren Marktanteil bei den finanzierten oder geleasten Neufahrzeugen von 63 auf 68 Prozent verbessert. "Den mit der konjunkturellen Erholung verbundenen erhöhten Bedarf an Transportkapazität haben Geschäftskunden genutzt, um verstärkt in die Modernisierung und Erweiterung ihrer Fahrzeugbestände zu investieren – und dies insbesondere mit dem Bank ihrer Herstellermarke", erläuterte Klaus Bentz, Sprecher des Arbeitskreises der Autobanken (AKA), am Mittwoch in Frankfurt. Der Chef der FGA Bank Germany sieht dem weiteren Verlauf des Jahres 2011 zuversichtlich entgegen. Der AKA rechne mit Neuzulassungen im Korridor zwischen 3,1 und 3,3 Millionen "eher am oberen Rand".
Der Trend zu neuen Mobilitätskonzepten bietet für die Banken zusätzliches Potential: "Nutzen statt Besitzen ist ein typisches Leasingthema", sagte Michael Reinhard, ebenfalls AKA-Sprecher und Geschäftsführer der Volkswagen Bank. Es würde sich derzeit zwar noch kein klares Profil für dieses neue Geschäftsfeld abzeichnen. Die Entwicklung würde aber von speziellen Task Forces in den Banken genau beobachtet.
Näher liegt derzeit der Ausbau der Zahl der Nebengeschäfte: Bei Mobilitätspaketen, Kfz-Versicherungen, Garantieverlängerungen, Wartung oder Unterdeckungsschutz könnten die Banken durchaus noch zulegen. "Aktuell kommen auf jeden Finanzdienstleistungsvertrag für Neuwagen bereits 1,6 zusätzliche Dienstleistungsverträge", so Reinhard. In absoluten Zahlen: Auf 633.600 gewerbliche und 487.900 private Finanzierungen und Leasinggeschäfte kamen 1,91 Millionen Dienstleistungsverträge. Die Durchschnittszahl von 1,6 sei aber noch steigerbar – vor allem im Privatkundenbereich. Im Schnitt seien bis zu zwei Serviceverträge pro Finanzierungsvertrag möglich. Dieser Wert werde im gewerblichen Bereich schätzungsweise jetzt schon erreicht, ergänzte Bentz.
Starker Zuwachs im gewerblichen und Premium-Bereich
Bei den Geschäftskunden lief es ohnehin in 2010 schon sehr gut: Hier erreichten die Autobanken mit 122.000 Neuverträgen eine Steigerung von 32 Prozent. Beim gewerblichen Leasing waren es mit 511.000 Vertragsabschlüssen plus elf Prozent. Der höhere Anteil an gewerblichen Zulassungen im Markt sorgte auch dafür, dass die Banken mit 1,7 Millionen nur zwölf Prozent weniger Verträge als im Vorjahr abschlossen, obwohl die Zulassungen bekanntlich um 19 Prozent zurück gingen.
Die durchschnittliche Finanzierungssumme wurde durch den Trend zu Premium-Fahrzeugen um 20 Prozent auf 18.672 Euro nach oben gezogen. Die Ertragssituation der Autobanken sei dabei "stabil und zufriedenstellend" gewesen, so Bentz. Genaue Angaben machte er nicht. (dp)