Ausgabe 04/2007: Autohaus L. Meyer, Beckdorf / Serviceorientierung ...

Autohaus L. Meyer, Beckdorf / Serviceorientierung ist immer noch das beste Verkaufsargument.Erbe und Auftragvon Ralph M. MeunzelDie Zeiten, als man mit Hammer und Amboss in der Schmiede im Schweiße seines Angesichts schuftete, sind schon lange vorbei. Autohäuser, deren Historie in dieser Zeit begann, in der man noch mit dem Beschlagen von Pferden Geld verdienen konnte, haben ihre Wurzeln deutlich vor der Jahrhundertwende.Vom Hufeisen zum BenzindirekteinspritzerDer Volkswagen- und Audi-Betrieb L. Meyer in Beckdorf kann auf eine so lange Tradition zurückblicken. Der Betrieb wurde 1893 gegründet. Was nützt einem Autohaus in der heutigen Zeit aber eine lange Firmengeschichte? Zunächst ist die lange Spanne vom Hufeisen zum Benzindirekteinspritzer für die Nachfolger Erbe und Auftrag zugleich. Es geht darum, den Betrieb im Sinne des Gründers fortzuführen bzw. weiterzuentwickeln, und das verlangt gestern wie heute eine absolute Kundenorientierung. Dass dies nicht immer funktioniert, belegen leider zahlreiche Beispiele von Betriebsaufgaben oder Übernahmen. Die Firma Meyer hat in der vierten Generation damit keine Probleme. Die Nachfolge ist geregelt.Für den jetzigen Chef Hans-Joachim Meyer sind die 114 Jahre Firmengeschichte ein Grund, um stolz zu sein. "Wir beweisen damit, dass Bodenständigkeit, zuverlässige Arbeit und unternehmerische Konsequenz durchaus Bestand haben können", so der Unternehmer. Meyers Großvater hat den Betrieb als Schmiede aus der Taufe gehoben. Die vierte Generation steht mit Anne-Kathrin und Wilken Meyer bereits in den Startlöchern und wird auf die künftige Aufgabe vorbereitet. Dazu gehört beispielsweise ein Studium an der FH Geislingen, das beide Kinder gerade absolvieren bzw. absolviert haben.Werte konservierenNun ist bekanntlich nichts stabiler als der Wandel und die von Hans-Joachim Meyer aufgezählten Werte sind damit das Einzige und vermutlich Wichtigste, das man konserviert hat. Schließlich hat sich das Unternehmen im Laufe der Zeit stark verändert. Auf Hochform getrimmt hat man dagegen das Betriebsgebäude und die Marktpräsenz. Mit dem Neubau im Jahre 1999 wurde ein modernes VW- und Audi-Autohaus realisiert, das beeindruckend am Ortsrand von Beckdorf steht und den Anforderungen der Zukunft (und der Hersteller) gerecht wird. Pro Jahr werden inzwischen insgesamt 320 Neuwagen (VW/Audi/Transporter) sowie 450 Gebrauchtwagen verkauft. In 2007 rechnet das Autohaus mit seinen 55 Mitarbeitern mit mehr als 10.000 Werkstattdurchgängen.ServiceorientierungImposante Zahlen für den ländlich geprägten Ort mit seinen 1.800 Einwohnern. Damit ist klar, dass man ein Einzugsgebiet bedient, das entsprechend erweiterte Dienstleistungen erfordert. Ein Hol- und Bringservice und rund 25 Werkstattersatzwagen, die täglich voll getankt und gewaschen bereitstehen, befriedigen die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden. Das Ersatzfahrzeug sei besonders für die Außendienstmitarbeiter der Großkunden essentiell. Man erwartet in diesem Geschäft einfach, dass ein Fahrzeug bereitsteht, so der Unternehmer. Öffnungszeiten von 7.30 bis 18 Uhr garantieren zudem eine lange Servicebereitschaft. Aufgrund der guten Auslastung denkt der Unternehmer inzwischen über die Einführung einer zweiten Werkstattschicht nach. Zum Serviceprogramm des Autohauses Meyer gehören die eigene Karosserie- und Lackabteilung, großzügige Fahrzeugaufbereitung, Reifeneinlagerung für rund 1.000 Rädersätze und der obligatorische 24-Stunden-Notdienst.DirektannahmeportalBesonders markant wirkt von außen und innen die große Direktannahme mit vier Arbeitsplätzen, die für den Kunden quasi als Einfahrtportal wirkt und ihn damit anzieht. Es gibt nur wenig Autohäuser, die dies so konsequent umgesetzt haben. Die architektonische Betonung der Dialogannahme symbolisiert gleichzeitig den Servicegedanken. "Nur eine strikte Serviceorientierung garantiert Kundenzufriedenheit und sorgt letztlich für den Markterfolg", sagt Meyer zu seiner Philosophie. Der Kunde nehme nach Beckdorf in der Regel lange Anfahrtswege in Kauf. Aus diesem Grund sei es ganz besonders wichtig, dass er für das gleiche Anliegen nicht zwei Mal kommen müsse. Im Fokus steht der Prozess von der Annahme bis zur Endkontrolle, um vor allem Wiederholungsreparaturen zu vermeiden. Besonders der abschließende Check vor der Übergabe an den Kunden sei ein absolutes Muss, meint der Unternehmer. Auf diese Weise kommt der Kunde erst beim nächsten automobilen Anliegen wieder.Es ist klar, dass die Prozessbeherrschung motivierte Mitarbeiter voraussetzt. Dass die Kundenzufriedenheit trotz der Betriebsgröße deutlich über dem Durchschnitt liegt, lässt sich mit der Nähe zum Kunden begründen. Diese Kundennähe ist im Autohaus Meyer unter anderem durch die zahlreichen Auszeichnungen im Volkswagen Servicewettbewerb (bisher sieben Mal Top-100 erreicht) testiert.

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