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ADAC-Halbjahresbilanz: Tanken in Deutschland zu teuer

03.07.2023 09:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
Zapfpistole an einer Tankstelle
Die Spritpreise in Deutschland sind nach Ansicht des ADAC zu hoch.
© Foto: picture alliance / pressefoto_korb | Micha Korb

Sprit bleibt in Deutschland teuer. Zwar hat sich der Dieselpreis im Vergleich zum Benzin im ersten Halbjahr normalisiert, doch der ADAC hält beide für zu hoch. Hoffnung auf schnelle und deutliche Besserung hat er aber eher nicht.

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Die Spritpreise in Deutschland sind nach Ansicht des ADAC zu hoch. Zwar waren Superbenzin und ganz besonders Diesel im ersten Halbjahr sehr viel günstiger als im gleichen Zeitraum 2022, doch sieht der Kraftstoffmarktexperte des Verkehrsclubs, Jürgen Albrecht, noch viel Luft in den Preisen. Im Schnitt des ersten Halbjahres kostete Super E10 1,774 Euro pro Liter. Das waren 13 Cent weniger als im ersten Halbjahr 2022, wie der ADAC am Montag mitteilte. Bei Diesel, der im Halbjahresschnitt 1,691 Euro kostete, ist der Abstand mit gut 22 Cent pro Liter noch höher.

Allerdings hatte der Ukraine-Krieg im ersten Halbjahr 2022 auch für noch nie da gewesene Preisspitzen gesorgt. Superbenzin war im laufenden Jahr Mitte Januar mit 1,692 Euro pro Liter am günstigsten, Diesel Anfang Juni mit 1,556 Euro. "Es ist auffällig, wie stark der Dieselpreis im letzten Halbjahr gesunken ist", sagte Albrecht. "Das ist aber eigentlich nur die Normalisierung im Vergleich zu den extremen Ausschlägen des vergangenen Jahres." Am Sonntag kostete Superbenzin im bundesweiten Tagesdurchschnitt 1,788 Euro pro Liter, Diesel 1,602 Euro. Beide Preise sind nach Albrechts Dafürhalten zu hoch.

Autofahrer gewöhnen sich an höhere Kraftstoffpreise

So ist Benzin seit Dezember rund 10 Cent teurer geworden, obwohl sowohl der Ölpreis als auch der Dollarpreis seither gesunken sind, was Kraftstoffe eigentlich billiger machen müsste. Eine schnelle Änderung ist kaum in Sicht: "Dass die Preise in den kommenden Wochen zügig fallen, ist unwahrscheinlich", sagte Albrecht. "Bei manchen Verbrauchern hat sich leider eine Gewöhnung an die höheren Kraftstoffpreise eingeschlichen, weil sie die extremen Werte aus dem Vorjahr noch im Kopf haben." Zudem hätten Pendler teilweise keine Alternative, erklärte er. "Das bremst den Wettbewerb, der für sinkende Preise notwendig ist. Denn die Mineralölkonzerne und Raffinerien werden die komfortableren Margen, die sie seit 2022 etabliert haben, kaum freiwillig hergeben." Insgesamt sei es schwierig, die weitere Entwicklung der Kraftstoffpreise vorherzusehen, sagte Albrecht.

Doch solange es keine starken Ausschläge am Ölmarkt gebe, sei auch an den Tankstellen keine große Bewegung zu erwarten. "Im Herbst wird allerdings voraussichtlich der Abstand zwischen Diesel und Benzin wieder sinken. Das tut er typischerweise dadurch, dass Diesel wegen der steigenden Heizölnachfrage im Vergleich zu Benzin anzieht." Wer sich mit dem Auto auf den Weg in die Sommerferien macht, dem rät Albrecht zudem, am Vorabend der Reise zu tanken. Dann ist der Sprit üblicherweise einige Cent pro Liter billiger als am Morgen.

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