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20. IfA Branchengipfel: Start-ups und ihre Folgen für den klassischen Autovertrieb

27.09.2019 12:00 Uhr
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Mit innovativen Fahrzeug- und Serviceangeboten besetzen neue Player gezielt Kundenschnittstellen.
© Foto: sdecoret/stock.adobe.com

Ob Carwow, Caroobi oder Cluno - neue Geschäftsmodelle setzen die Vertriebssysteme der Automobilwirtschaft unter Druck. Ein Thema, dem sich auch der 20. Branchengipfel des Instituts für Automobilwirtschaft widmen wird.

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Start-ups sorgen für Umbrüche im Automobilvertrieb und Aftersales-Geschäft. Es sind neue Player, die mit innovativen Fahrzeug- und Serviceangeboten gezielt Kundenschnittstellen besetzen und so den klassischen Vertriebsweg über den Vertragshandel infrage stellen könnten. Mehrere Vertreter dieser jungen Unternehmen werden beim IfA-Kongress am 9. Oktober in Nürtingen über ihr Geschäftsmodell referieren.

Philipp Saler, Carwow-Mitgründer und Geschäftsführer von Amende, zeigt sich überzeugt davon, dass die Digitalisierung des Autokaufs auch über den Vertragshandel zu schaffen sei. Während für Carwow das Neuwagengeschäft im Mittelpunkt steht, konzentriert sich Caroobi auf den Automobilservice. Das 2015 gegründete Unternehmen greift mittlerweile auf ein Partnernetzwerk von über 750 Werkstätten zurück. Beim IfA-Kongress vertritt die Plattform Philipp Grosse Kleimann, CCO des Unternehmens: "Der Online-Markt von Autoservices wächst rasant, und es fehlt an einem Angebot von zeitwertgerechten Reparaturen. Caroobi nimmt dem Autofahrer die Komplexität auf der Suche nach dem besten Angebot."

Cluno ist dagegen weder auf den Autokauf, noch auf den Wartungs- und Reparaturbereich fokussiert. Das angebotene Abo-Modell ist als Alternative zum klassischen Fahrzeugleasing aufzufassen. Cluno-Chef Nico Polleti sagt: "Wir schaffen individuelle, flexible Mobilität ohne Verpflichtung und Verzicht." 

Auch das Angebot von Uber setzt auf das Konzept "Nutzen statt Besitzen". Christoph Weigler, General Manager Germany von Uber, möchte während des IfA-Kongresses folgende Fragen beantworten: "Wie können die Autos auf Deutschlands Straßen effizienter genutzt werden? Wie kann multimodale Mobilität gelingen? Und welche Rahmenbedingungen müssen sich in Deutschland ändern, damit die urbane Mobilität langfristig funktionieren kann?" Darüber hinaus wird er Einblicke und Erfahrungen aus täglich 14 Millionen Fahrten weltweit geben.

"Carsharing wird sich auf lange Sicht nicht durchsetzen"

Ebenso wird Marcus Willand, Associated Partner bei MHP, seine Perspektiven zur Entwicklung der Mobilität in das "New Mobility Forum" einbringen. Willand geht insbesondere mit Carsharing hart ins Gericht "Ride-Hailing/-Pooling Services werden das Mobilitätsangebot gerade im urbanen Raum ergänzen, Carsharing wird sich dagegen auf lange Sicht nicht durchsetzen." Was aber keinem Aussterben des motorisierten Individualverkehrs gleichkommt. "(Elektro-)Motorisierte Individualmobilität wird es weiterhin geben, allerdings in Teilen ersetzt beziehungsweise ergänzt."

Zum 20. IfA-Branchengipfel werden hochkarätige Referenten erwartet.
© Foto: ifa

Die Transformation der Branche sowie insbesondere die notwendigen Antworten der Branchenakteure stehen im Mittelpunkt der 20. Auflage des IfA-Kongresses. Ein zielgerichtetes und zukunftsgerichtetes Handeln bildet den wesentlichen Schwerpunkt im breiten Themenspektrum. "Neben dem Handelsgeschäft bildet insbesondere das Servicegeschäft eine wesentliche Ertragssäule bei Händlern und Werkstätten. Bei allen notwendigen Veränderungen auf der Handelsstufe muss die betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit in den Betrieben sichergestellt werden. Dies erfordert eine sorgfältige Planung und Steuerung des Transformationsprozesses", so IfA-Chef Stefan Reindl.

Das IfA-Team erwartet zum 20. IfA-Branchengipfel am 8. und 9. Oktober 2019 hochkarätige Referenten wie Daimler-Chef Ola Källenius, Michael Lohscheller, CEO der Opel Automobile GmbH, Jürgen Stackmann, Vorstand Sales, Marketing und After Sales von Volkswagen, sowie Peter Schwarzenbauer, Mitglied des Vorstands von BMW. Den Kongressauftakt bestreitet der Minister für Verkehr in Baden-Württemberg, Winfried Hermann. Innerhalb des Retail-Forums wird auch in diesem Jahr ein inhaltlicher Schwerpunkt auf das Kfz-Gewerbe gesetzt. Neben ZDK-Präsident Jürgen Karpinski werden sich mit den "Jungen Wilden" verhältnismäßig junge Autohausunternehmer zu Wort melden. Zugesagt haben hierzu Franz Hirtreiter jun. (AVP-Gruppe), Lorenz Leuchtenberger (STADAC), Matthias Bauschatz (Bauschatz & Gerstenmaier) sowie Christoph Peckruhn (Liebe-Gruppe).

Der IfA Branchengipfel zählt zu den größten automobilwirtschaftlichen Kongressen in Deutschland. Erwartet werden bis zu 600 Teilnehmer. Die Veranstaltung startet am 8. Oktober mit einem Get-Together in der "Kreuzkirche", der eigentliche Fachkongress findet am 9. Oktober 2019 von 9.00 bis 16.30 Uhr statt.

Weitere Infos unter https://www.ifa-info.de/

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