Von Günter Weigel/SP-X
Der Porsche Carrera RS 2.7 von 1972 war ein Elfer, der als Homologationsmodell für den Rennsport in limitierter Auflage hergestellt wurde. Der RS ist heute ein Kultobjekt und ein Oldtimer, der im mittleren und hohen sechsstelligen Bereich gehandelt wird. 1999 startete Porsche erneut eine Serie, die sich direkt an rennsportaffine Kunden und ihre Bedürfnisse richtete: Der erste 911 GT3 debütierte vor 20 Jahren. Statt des Kürzel RS für Rennsport trug er die Buchstabenkombination GT wegen der avisierten GT-Rennsportserie.
Entwickelt wurde er damals unter Mithilfe des zweifachen Rallye-Weltmeisters Walter Röhrl und dem Renningenieur Roland Kussmaul. Sie schufen ein Fahrzeug, dass die Agilität von der Rennstrecke auf die Straße brachte. Leichter und stärker als ein normaler Elfer, dabei exakter zu fahren und Vorbild für die nachfolgenden Rennstreckenversionen des Elfers. Nach Porsche-Angaben werden bis heute 80 Prozent aller je produzierten GT3 auch auf Rennstrecken gefahren.
20 Jahre Porsche 911 GT3
BildergalerieDer erste GT3 entstand auf Basis des damals noch neuen Porsche 911 der Serie 996 und hatte einen wassergekühlten 3,6 Liter-Boxer im 360 PS im Heck. Walter Röhrl knackte damit die Achtminuten-Marke auf dem Nürburgring und stellte eine neue Benchmark für Straßensportwagen vor. Seitdem folgten fünf weitere Generation GT3. Mit jeder stieg die Leistung.
Auf die 360 PS der ersten Generation folgten 381 PS, drei Jahre später wurden es 305 kW/415 PS, 2009 erreichte der GT3 320 kW/435 PS. Die fünfte Generation des GT3 debütierte zum 50. Geburtstag des 911 im Jahr 2013 mit 350 kW/475 PS. Alle setzen auf einen klassischen Saugmotor. Der GT3 von 2017 macht da keine Ausnahme, auch wenn die normalen Elfer inzwischen alle über Turbomotoren verfügen. Das Volumen des Sechszylinder-Boxers ist inzwischen auf vier Liter gewachsen, die Leistung auf 368 kW/500 PS gestiegen.
GT3 RS (991.2) das bisher letzte Modell
Aktuell hat Porsche den GT3 nur als verschärfte RS-Version im Angebot. Der 383 kW/520 PS starke Straßensportler mit Rennsportoption beschleunigt in 3,2 Sekunden auf 100 km/h, ist 312 km/h schnell und kostet 195.137 Euro – deutlich weniger als sein Urahn von 1972 heute gehandelt wird.