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HB ohne Filter: VW-Eklat, Top-Automobilisten, Bundestagswahl

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: VW-Eklat, E-Tankstellen-Modalitäten, Mobilität 2030, Die reichsten deutschen Automobilisten und 19. Bundestagswahl

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Datum:
22.09.2017

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Heute: VW-Eklat – gesucht wird ein Meister der Balance, E-Tankstellen-Modalitäten, Mobilität 2030 - Perspekitiven, Die reichsten deutschen Automobilisten und 19. Bundestagswahl – neue Weichenstellungen?

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VW-Eklat – gesucht wird ein Meister der Balance!

Der Paukenschlag des VAPV (Volkswagen und Audi Partnerverband) im aktuellen "Spiegel" saß. Endlich! Nach zwei Jahren, seit an jenem "schwarzen Freitag" (18. September 2015) der VW-Diesel-Betrug, der seit 2006 kultiviert wurde, dann in Amerika aufflog und über elf Millionen Betrogene hinterließ, wehren sich die deutschen Händler öffentlich. US-Politiker forderten gleich nach Bekanntwerden des Skandals eine Händlerentschädigung. 1,6 Milliarden Dollar musste Volkswagen an seine US-Händler bezahlen. Ich habe damals an dieser Stelle die Frage gestellt, ob man sich in Deutschland einen maßgeblichen Politiker vorstellen kann, der das für deutschen VW-Händler öffentlich einfordern würde? Der VAPV-Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp forderte mich damals zur Zurückhaltung auf, nachdem ich von ihm als Sprecher eine öffentliche Darstellung in der Sache anmahnte. Auch einige große Händler, die sich sehr gut (zu gut?) mit den Konzernlenkern verstehen, mahnten, den Ball flach zu halten. Was der VAPV-Chef im "Spiegel"-Interview nun darlegte, ist wirklich der Stand der Dinge. Sehr gut gemacht! Auch wenn DAT-Diesel-Daten angeblich immer noch etwas anderes sagen. 

Die "Frage der Woche" auf autohaus.de unterstreicht, wie die Branche das VW-Händlerverhalten sieht. Oder man lese die vielen, vielen Kommentare, die zur Online-Meldung am 15. September abgegeben wurden. Dem VW-Deutschland-Vertriebschef Thomas Zahn wurden darin sprichwörtlich gleich mehrere Zähne gezogen. Dieser kommentiert die Kritik des Händlerverbands als "beispiellos und geschäftsschädigend". Eigentlich hat VW-Konzernchef Matthias Müller in Folge des Diesel-Betrugsskandals insgesamt eine neue Kultur für den Konzern angekündigt. Auch auf der IAA war dessen Botschaft, man müsse Glaubwürdigkeit, Vertrauen zurückgewinnen. Erste Voraussetzung dafür ist, dass man mit Kunden und Händlern anständig umgeht. Die Malaise hat doch der Konzern und spezielle Zulieferer verursacht. Bei Gott nicht die Händler. Bevor irgendwelche Verjährungsfristen ablaufen, hat der  VAPV – auch im Interesse der Kunden – Klage gegen Volkswagen einzureichen, wie immer man das auch macht. Bestimmte politische Kräfte verhindern immer noch eine Musterklage. Würde das ein einzelner VW-Händler übernehmen, sie würden ihn kaltstellen. Es sei daran erinnert, dass es früher Vorstandsvorsitzende gab, die ihren Vertriebschef und Händlernetzentwickler aus dem Amt entließen, wenn die Hersteller-/Händler-Relation aktuelles VW-Konzernniveau erreicht hat. Wo bleibt hier der Maßstab "Kundenzufriedenheit"?

ADAC fasst Mut!

Man staune! Diese Woche wurde sogar der industrienahe ADAC wach und stellte klar, dass es bereits wirksame SCR-Nachrüstsysteme gebe, die seitens der Hersteller längst als Zubehör angeboten würden und weniger als 1.000 EUR kosten. Und beim ersten Diesel-Gipfel meinten noch die hohen Herren, dass eine "Hardware-Nachrüstung" in der Umsetzung langwierig und technisch schwierig wäre. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski stellte dazu ebenso in dieser Woche klar, dass das einfach und unkompliziert zu bewerkstelligen sei. Und man höre sich die Arroganz von Volkswagen-Chef Müller an, der in der Pressekonferenz nach dem Diesel-Gipfel meinte: "Ich möchte meine Ingenieure zukunftsorientiert arbeiten lassen." Kulturwandel sieht anders aus.

Nächste Woche, am 27. September 2017 findet in Mainz im "Kurfürstlichen Schloss" der Kongress des Volkswagen und Audi Partnerverbandes e.V. statt. Da wird es zum großen Solidaritäts-Schwur kommen. Ich kenne nur einen, der aus dem VW-Management als glaubwürdiger Brückenbauer die Fronten begradigen kann: Pkw-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann. Auf die Kraft der Moderation!

 

Die Frage der Woche von AUTOHAUS: Im Ergebnis ein klares Ja zur Initiative des VAPV.

E-Tankstellen–Modalitäten

Dürfte ich ein Exponat zum Thema E-Auto auf der 67. IAA auszeichnen, so wäre es die Darstellung über die Tankmodalitäten bei E-Autos auf dem BMW-Stand. Hier wird gezeigt, welche Möglichkeiten des "Tankens" zu Hause gegeben sind, am Arbeitsplatz und was beim Tanken unterwegs hilft. Das gelingt alles mit dem BMW-Stecker. Wann endlich werden die "Stecksysteme" harmonisiert? Ein Muß!

Diese Woche wurd bekannt, dass Oslo mit dem Bau von Ladestationen nicht mehr hinterher kommt und die Autofahrer warnt, sich kein neues E-Auto mehr zu kaufen, wenn sie keine eigene Stromzufuhr besitzen. Schauen wir nach China. In China werden pro Jahr 18 Millionen Autos verkauft. Letztes Jahr 300.000 reine Elektroautos. In drei Jahren sollen fünf Millionen  Ladepunkte stehen! In Deutschland sind es zur Stunde 10.700. Es sollen 2020 30.000 sein! In Deutschland wurden 2016 25.150 E-Fahrzeuge verkauft. Nochmals, China bestimmt die Mobilität der Zukunft!

E-Tankmodalitäten

Mobilität 2030 - Perspekitiven

Wie werden Sie im Jahr 2030 mobil sein? So lautete eine zentrale Frage der Studie "Auto & Verkehr 2030", die LeaseTrend zur IAA präsentierte. Das Ergebnis ist eindeutig. 64 Prozent werden auch 2030 mit dem eigenen Auto unterwegs sein. Und 73 Prozent wollen gar ihr Auto selber besitzen. 27 Prozent stellen sich eine Nutzungsentschädigung X Cent pro Kilometer vor. Ganze zwölf Prozent wollen 2030 mit Carsharing-Systemen unterwegs sein. Alles Leben ist Veränderung!

Zur Stunde verdient kein einziger Carsharingnbetreiber Geld. Auch für den Autohausbetreiber ist zur Stunde kein klassisches Carsharing-Modell sichtbar, das finanziell Freude macht. Das Befragungsergebnis bestätigt diese Feststellung. Ein Carsharing-Nutzer besitzt 1,6 Fahrzeuge. Carsharing ist also gegenwärtig Ersatz für öffentliche Nahverkehrsmittel. Man lasse sich mal von einem Logistiker, der das Refreshing von Carsharing-Fahrzeugen durchführt, erläutern, wie diese Fahrzeuge in Sachen Sauberkeit aussehen.Es werden also die Menschen noch viel an ihren Gewohnheiten verändern müssen, bis das "Sharing" wirklich zum Alltag wird. Schwäbischer Mentalität entspricht das momentan vielfach nicht.

Hinter dem Faktum, das Auto besitzen zu wollen, steckt der Faktor Sicherheit. Auch da wird sich ein Wandel nicht von heute auf morgen einstellen. Eine kurzfristige Nutzung, mit einfacher und schneller Abwicklung, das kann durchaus für eine bestimmte Zielgruppe größeren Nutzen ausmachen und damit Erfolg haben. Der Autofahrer wird sich für das entscheiden, für das er den größten Nutzen erkennt. Die Studie befasst sich mit weiteren Themen unter anderem: Was müssen Autohändler tun, um bis 2030 nicht an Bedeutung zu verlieren? Die Studie steht zum Download bereit unter: http://www.leasetrend.de/

 


Die reichsten deutschen Automobilisten

Das deutsche Wirtschaftsmagazin "Bilanz" veröffentlicht in seiner September-Ausgabe "Die 1.000 reichsten Deutschen". Uns interessieren daraus die Automobilisten. Bei den Vermögensangaben handelt es sich vielfach um Schätzungen. Wir geben jeweils den Rang unter den 1.000 reichsten an. Alle Angaben in Milliarden Euro:

3. Georg Schaeffler und Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann  25,5

5. Susanne Klatten, BMW u.a. 18,5

6. Stefan Quandt, BMW u.a. 18,0

- Familie Porsche  18,0

7. Familie Würth  15,1

12. Familie Thiele, Knorr-Bremse u.a. 8,65

-  Familie Werhahn, Bank 11, yareto u.a. 4,5

31. Familie Bosch 3,9

79. Familie Kärcher, 2,0

98. Familie Erich Sixt  1,7

101. Georg von Opel, vorm. Adam Opel 1,6

133.Familie Eberspächer, Autozulieferer u.a. 1,2

133. Peter Unger, vorm. ATU   1,2

164. Familie Werner Baier, Webasto 1,0

203. Albert Berner, Befestigungsteile 0,85

278. Familie Michael Schumacher, Autorennfahrer 0,65

297. Familien Nikolaus und Paulus Hipp, u.a. MB 0,60

415. Familie Ernst Prost, Liqui Moly  0,40

590. Familie Maybach 0,25

684. Wendelin Wiedeking, Beteiligungen 0,20

684. Sebstaian Vettel, Formel I  0,20

684. Familie Robert Rademacher, Gottfried Schultz 0,20

684. Familie Still, AVAG 0,20

684. Gottfried-Schultz-Erben 0,20

823. Familie Albert und Roman Still, AVAG 0,15

823. Familie Senger, Rheine 0,15

823. Martin Winterkorn 0,1

1.000. Franz Beckenbauer, Markenbotschafter 0,09

Die Liste ist nicht vollständig. Drei Automobilisten sind mir bekannt, die sicher noch in diesem Ranking anzusiedeln wären. Sie lieben diese Art der Darstellung nicht. Aus echter Bescheidenheit. Sie beteiligen sich auch bewusst nicht an der Branchendarstellung "Top 100" des IFA. Also nicht nur die Emil Frey-Gruppe.

19. Bundestagswahl – neue Weichenstellungen?

Der Wunsch für Veränderung ist bei den 61,5 Millionen Wahlberechtigten sehr groß. 42 Parteien buhlen am Sonntag um die Gunst der Wähler. 4.828 Personen suchen in 299 Wahlkreisen und dann in 88.000 Wahllokalen als Kandidaten das signierte Wählervertrauen. 30 Prozent haben bereits über Briefwahl gewählt und sich damit bereits entschieden. Drei Millionen Bürger dürfen erstmals wählen.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass innerhalb der Großen Koalition der Wettbewerb zu schmal angelegt ist. Wirtschaftlich betrachtet ging es dabei in der Vergangenheit weniger um's Erwerben als um große Verteilungsprogramme. Für Mobilitätsfragen, die die Branche in Sonderheit treffen, wünschte man sich mehr an ernsthafter Anstrengung um die besten verkehrspolitischen Lösungen. Zum Beispiel beim Ausbau der E-Ladestationen, beim Güterverkehr, Mautregelungen u.a. Aktive Strukturpolitik! Auch zur einseitigen Energie- und Klimapolitik gibt es nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Effizienz einiges zu hinterfragen, u.a. die "Subventionitits" und die Kostenbelastung. Der Soli gehört nach 27 Jahren deutscher Einheit abgeschafft. Und in Sachen Digitalisierung wäre der Ausbau schneller Internetverbindungen ganz weit oben anzusiedeln.

Wer am Sonntag sein Wahlrecht ausübt, bringt damit auch sein Pro für die Demokratie zum Ausdruck. Laut Demoskopie in Allensbach sind 60 Prozent der Deutschen bei der Aufnahme von Flüchtlingen für eine "Obergrenze". Dahinter steht der Wunsch nach Sicherheit und Frieden. Wer wünscht sich dafür nicht auch ein starkes Europa? Als sicher gilt, dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt, die FDP wieder in den Bundestag einzieht, ebenso die AfD. Lassen wir uns überraschen, ob Sarah Wagenknecht, die Linke, drittstärkste Kraft im Bundestag und damit wahre Oppositionsführerin wird?

Spruch der Woche:

"Humor ist das höchste Zeichen von Kompetenz" (Eckart von Hirschhausen)

Auf eine gute Entscheidung, zum Wohle unseres Landes!

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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