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VW/Audi: Baden-Auto ist insolvent

10.03.2015 10:17 Uhr
VW/Audi: Baden-Auto ist insolvent
Insolvenz angemeldet: Baden-Auto in Freiburg
© Foto: Baden-Auto

Im Freiburger VW- und Audi-Markt herrscht seit rund einem Jahr Unruhe. Jetzt hat es Baden-Auto erwischt. Die rund 200 Mitarbeiter blicken in eine ungewisse Zukunft.

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Baden-Auto steckt in der Krise. Die Dachgesellschaft des Freiburger Mehrmarkenhändlers, die Automobilvertrieb Baden Holding GmbH, hat beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz beantragt. Davon betroffen sind auch die zwei Töchter Baden-Auto GmbH mit den Marken VW und Audi sowie Baden-Auto Vertriebs- und Service GmbH (Opel-Service). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Thomas Kaiser bestellt.

Der Geschäftsbetrieb aller Unternehmen der Gruppe werde fortgeführt, erklärte Kaiser am Dienstag. "Den Kunden stehen weiterhin alle Dienstleistungen rund um Verkauf, Beratung und Service zur Verfügung." In den nächsten Tagen und Wochen werde er sich ein Bild von der wirtschaftlichen Lage machen und die Sanierungsoptionen prüfen. Zuerst hatte die "Badische Zeitung" am Montag in ihrer Online-Ausgabe über den Insolvenzfall berichtet.

Steigender Kostendruck

Das Management von Baden-Auto führte den ständig wachsenden Preis- und Kostendruck im Autohandel als Grund für die Geldprobleme an. "Dieser hat dazu geführt, dass für einen Anbieter von der Größe der Baden-Auto-Gruppe ein rentabler Betrieb mittel- bis langfristig nicht mehr zu erreichen ist. Die Geschäftsführung hat sich deshalb entschlossen, die Unternehmen über ein Insolvenzverfahren zu sanieren, um die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs gemeinsam mit einem starken Partner zu ermöglichen", hieß es in einer Mitteilung.

Baden-Auto wurde 1949 gegründet. Das Unternehmen stieg in den Folgejahren zum größten Mehrmarkenhändler in Südbaden. In der Blüte wurden an sechs Standorten Audi, VW, Mazda, Opel, Skoda und Suzuki vertrieben. Der Verkauf von Mazda- und Opel-Neufahrzeugen wurde vor einiger Zeit wieder aufgegeben. Baden-Auto wolle sich auf die Kernmarken des Volkswagen-Konzern konzentrieren, hieß es damals.

Die Marken Skoda und Suzuki hat Baden-Auto wiederum in der Fahrzeugvertrieb GmbH ausgelagert. Die Gesellschaft ist ebenso wenig von der Insolvenz betroffen wie die beiden eigenständigen Porsche-Zentren in Freiburg und Lörrach. Im Sportwagen-Bereich sind sogar Investitionen geplant. Das 2007 eröffnete Opel-Autohaus an der Basler Straße in Freiburg soll für mehrere Millionen Euro umgebaut und zur neuen Heimat von Porsche werden.

Kaiser sieht grundsätzlich gute Chancen auf eine Weiterführung: "Die Baden-Auto-Gruppe ist ein traditionsreiches Freiburger Unternehmen mit motivierten Mitarbeitern und treuen, hochzufriedenen Kunden." Ziel sei es, möglichst viele der 189 Arbeitsplätze zu erhalten. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien für die nächsten drei Monate gesichert.

Markt in Turbulenzen

Nach AUTOHAUS-Informationen brodelt seit rund einem Jahr die Gerüchteküche im Freiburger VW-/Audi-Markt. Zuletzt hieß es, dass das gesamte Marktgebiet an einen Händler verkauft werden sollte. Als Interessenten waren unter anderem der frühere Daimler-Vorstand Klaus Mangold sowie mehrere namhafte Autohausgruppen aus dem Südwesten Deutschlands im Gespräch. (rp)

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KOMMENTARE


Frank Fehling

10.03.2015 - 12:34 Uhr

Und wieder ein VW-Betrieb der die Segel,durch eine Insolvenz,streichen muss.Als alter Hase in dieser Branche muss ich mir wieder die Frage stellen:"Woran liegt es das wieder ein Autohaus mit mehreren Betrieben Insolvenz anmelden muss:" Führungsschwäche ggf. zu viel Personal im Betrieb,zu hoher Kostenapparat, Standzeiten der Neu-und Gebrauchtwagen, Produktivität des Gesamtbetriebes.Entscheidend ist auch der Händlervertrag zwischen dem Hersteller und dem Autohaus. Dieser Vertrag hat für den Hersteller nur Vorteile,weil dieser keinerlei Risiko tragen wird und will.Dem Hersteller ist es egal,ob das Autohaus irgendwelche Zahlungsschwierigkeiten hat und die Unterstützung vom Hersteller ist gleich null. Wann begreifen endlich mal die Geschäftsführer oder die Unternehmer der inhabergeführten Autohäuser,das Sie der Handlanger der Autohersteller sind.


gabriele

10.03.2015 - 15:27 Uhr

Nachdem ich rund 35 jahre begeisterte Kundin bei Baden - Auto war. Wundere ich mich nicht über das Aus, erstaunlich das es doch solange gut ging. Mein Sohn und ich wurden vom Abteilungsleiter Verkauf behandelt wie ein Bittsteller, die Arroganz und Überheblichkeit die da an den Tag gelegt wurde, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Von Seiten der Geschäftsführung wurde zu meiner schriftlichen Beschwerde noch nicht einmal Stellung genommen. Anstandt und Kompetenz wurden durch Unfreundlichkeit und Arroganz ersetzt, so kann man Kunden nicht halten. Den neuen Wagen haben wir dann in einem anderen Autohaus gekauft, dort wurde FREUNDLICHKEIT und KOMPETENZ groß geschrieben. So ging es vielen Kunden. Aber nun sind wieder alle anderen Schuld und man ist noch nicht einmal in der Lage ein ordentliches Statement abzugeben.


autojo

10.03.2015 - 15:33 Uhr

Alle Hersteller haben ihre Vertragspartner genötigt Glaspaläste zu bauen, die in Zeiten der Rezession den Eigentümer mehr kosten als bringen. Auch der Wahnsinn mit der Expansion der Handelpartner wird deutlich, das viele GF doch keine Kaufleute sind. Im NW Sektor ist die Nettomarge erbärmlich , die Finanzierunskosten hoch. Lediglich bei GW kann Geld verdient werden, aber vorher muss auch investiert werden. Auch die Personalkosten sind z. T erdrückend!


Frank Fehling

10.03.2015 - 16:04 Uhr

Frau Gabriele hat den Nagel voll auf den Kopf getroffen.Viele Verkäufer bei VW meinen Sie etwas sehr besonderes,viele von denen haben es noch nicht begriffen,das der Kunde/Kundin deren Gehalt bezahlt. Das ist die VW-Philosophie.Sehr wichtig bei VW ist der geprüfte Automobilverkäufer/-in.Verwalten und nicht verkaufen. Kundenzufriedenheit ist sehr sehr wichtig und nicht die Arroganz. Wie heißt es so schön: "vor dem Hochmut kommt der Fall."Fussballtrainer (Geschäftsführer) muss seine Mannschaft (Verkaufsmannschaft) immer wieder motivieren und auch die Problematik erkennen um der Beste zu sein.Aber das beherrschen viele Vorgesetzte leider nicht,Kritik verteilen,aber keine Kritik zu lassen. Fehler machen nicht die Mitarbeiter/-innen,sondern die Führungskräfte.


mikmak

10.03.2015 - 16:10 Uhr

Die Arroganz und Unfreundlichkeit kann ich nur bestätigen.... . Feedback-Formulare wurden vom Mitarbeiter ausgefüllt und zur gewünschten Unterschrift vorgelegt. Interesse hatte man am Kunden, bis der Neuwagen unterschrieben und bezahlt war! Guter Service sieht anders aus! Dies ist auch ein Resultat zu vieler Geschäftskunden... wer kümmert sich noch um private Interessenten, wenn man eine ganze Flotte Audis an eine Firma vergeben kann! Traurig!


Michael Kühn

10.03.2015 - 16:22 Uhr

zum Kommentar von Frank Fehling, " ...Handlanger der Autohersteller" ? - Entschuldigung, ich würde eher von Sklaven sprechen, denn Sklaven, die nicht „spuren“ werden verkauft oder in die Insolvenz getrieben…; sprich Autohäuser=Sklaven. – Unter den derzeitigen Händlerverträgen ist eine „Vertrags-PARTNERSCHAFT“ anzuzweifeln, so sehe ich die Sache. – Ich glaube, dass keinesfalls die Inhaber, alle Idioten sind, sondern: dass „Schlicht die Luftzufuhr seitens des Herstellers abgeschnitten wurde“. – Ich setze noch einen drauf; z.B. der Hersteller produziert Mist u. der Händler muß diesen Mist ankaufen und vermarkten, gegen eigenes Risiko ! Tut er das nicht, ist er ein Herstellerfeind Nr. 1, unabhängig von den lächerlichen Restwerten bei den Leasingrückläufern. Hierbei werden diversen Händlern „dicke Herzchen auf die Backe genagelt“, welche als Gegebenheit, gem. Rückkaufverpflichtung bedient werden wollen. – sprich: weniger Leasinggeschäfte = Bonusverlust, wegen nicht eingehaltener Zielvorgaben … - Frage: Wie kann es sein, dass sämtliche Oberklasse-Fzg. bei der späteren Vermarktung höchst selten im Verkaufsfall den Restwert, gem. Restwerttabelle erzielen ??? – Restwertrisiko sollte keinesfalls auf die Händler abgewälzt werden, wobei im derzeitigen Wettbewerb insbesondere bei der gleichen Marke auch noch eine gegenseitige Konkurrenz bei den Leasing/Finanzierungs-Verträgen, seitens der Hersteller unterstützt wird + der Eine gegen den Anderen planmäßig ausgespielt wird. - Wie kann es angehen, dass z.B. ein Autohaus, seit 40 Jahren am Markt erfolgreich tätig u. noch, wegen den vom Hersteller geforderten „Schönheits-Reparaturen“ von damals, zu weiteren neuen Investitionen verpflichtet werden, obwohl die vorherigen Finanzierungen noch nicht abgeschlossen sind ??? --- Liebe Hersteller, lasst von mir aus gerne Eure Handels-Struktur zusammen brechen, aber wundert Euch bitte nicht, wenn die Nähe zu Euren Kunden, mangels Präsenz vor Ort Geschichte werden wird… (frische „Klugscheisser“ von der Uni, ohne Erfahrung sind in meinen Augen völlig fehl am Platz. Und dann gibt es noch die Erfahrungsresistenten, wie z.B. Pichetsrieder usw., die mehr Schaden anrichten, als zum Wohl des Unternehmens beizutragen.) mit einem Klotz im Hals verabschiede ich mich; MK


Klaus Kotz

10.03.2015 - 17:47 Uhr

Ja da will man alles "fressen" und wird dann selber ein Opfer?!!Zuerst übernimmt man Mazda ohne auf Dauer zu bestehen. In Freiburg gibt es kaum noch Mazdas. Dann übernimmt man Opel mit dem Versprechen 2000 Opel im Jahr zu verkaufen. Das wurde zwar nur im 10% Bereich geschafft aber der alte Opel Händler unter anderem wegen diesem Arrangement das Handtuch geworfen.


partsmanager

10.03.2015 - 19:08 Uhr

Hallo Hr. Kühn,Zitat: frische „Klugscheisser“ von der Uni, ohne Erfahrung sind in meinen Augen völlig fehl am Platz.Das ist doch leider genau das was die Hersteller wollen: frische Studienabsolventen die das Geschäft nicht kennen, aber wissen wie man Zahlen "schönrechnet"Wer sich im täglichen Kampf vor Ort bewiesen hat möge sich bitte gar nicht erst beim Hersteller bewerben, es könnte ja sein derjenige versteht die Sorgen und Nöte der Front - und könnte vielleicht sogar aus eigener Erfahrung Hilfestellungen leisten wie der Händler wieder Geld verdienen könnte.


Jörg Herrmann

11.03.2015 - 12:24 Uhr

Der finanzielle Ernst der Lage im Handel steht konträr gegen die Kohle, die ein Hersteller beim Festschrauben des Kotflügels in der Produktion verdient!


Frank Fehling

11.03.2015 - 16:03 Uhr

Wer in der heutigen Zeit im Automobilsektor die Zeit verschläft,der wird in ein sehr tiefes Koma liegen.Wer sich als Unternehmer (Inhaber eines Autohauses oder mehrere Autohäuser) vom Autohersteller in die Enge treiben lässt,hat meistens schon verloren.Das Risiko ist immer auf der Seite des Autohauses. Ein freier Händler kann sich auf dem Markt bedienen nach Lust und Laune und muss nicht nach dem Hersteller seiner Pfeife tanzen. Ich muss mir immer wieder diese Frage stellen: "Wie gut sind eigentlich die Führungskräfte in den Autohäusern?" Mittlerweile versagen Sie die Führungskräfte weil sie der heutigen Jugend nur noch die Chance geben und nicht den alten Hasen mit langjähriger Erfahrung.Wer gute bis sehr gute Ideen hat und die haben meist die alten Hasen,der kann in diesem Sektor überlegen. NICHT VERWALTEN,SONDERN VERKAUFEN mit guten bis sehr guten Erträgen. Keine Rendite im Autohaus,das ist der Tod eines Autohauses.Ist gibt so viele Möglichkeiten,wie in dieser Branche noch Geld verdienen kann.Man nur wissen wie. (Beispiel: was haben die ALDI-Brüder gemacht? Sie sind durch Zahlungsziele sehr reich geworden.


Annotator

11.03.2015 - 16:50 Uhr

Genug der vielen Worte.Eine Insolvenz hat viele Väter.Und es wird Sie immer wieder geben.


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