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Volkswagen und Opel: Elektro-Duell fast auf Augenhöhe

06.10.2016 14:33 Uhr
VW stellt in Paris seine E-Mobilitätszukunft in Form der Studie I.D. vor.
© Foto: VW

Opel und VW sorgen für die Überraschungen des Pariser Autosalons. Beide zeigen Elektro-Modelle mit einer Reichweite, von der selbst die meisten Eigner heutiger Benziner nur träumen.

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Von Peter Maahn/SP-X

Käfer gegen Olympia, Golf gegen Kadett, Passat gegen Omega. Volkswagen gegen Opel, über Jahrzehnte hinweg der Klassiker schlechthin. Die Rivalen der Verkaufs-Rennbahn lieferten sich Jahrzehnte immer wieder spannende Duelle um die Gunst der Kunden. Bis Opel schwächelte und den Konkurrenten aus Wolfsburg davonziehen lassen musste. Jetzt steht ein neues Duell ins Haus – sogar eines auf Augenhöhe. Es geht um Elektroautos und deren Reichweite.

Paris im Herbst, die größte europäische Autoshow des Jahres kürt ihre Stars. Mit im Rennen zwei Stromer. Der Opel Ampera-e feiert ebenso Premiere wie der VW I.D. Beide haben verblüffende Reichweiten, bevor die Batterie wieder an die Steckdose muss. Über 500 Kilometer sagt Opel, rund 600 Kilometer verheißt VW. Der große Unterschied: Der Opel ist ein Serienmodell, das im Mai nächsten Jahres für rund 34.000 Euro gekauft werden kann. Der VW ist eine Studie, deren Start für das Jahr 2020 geplant ist. Rüsselsheim schlägt Wolfsburg, das gab es lange nicht mehr.

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann: "Wir haben ein Auto rund um die Batterien gebaut und nicht eine Batterie in ein vorhandenes Modell verpflanzt", erläutert er und betont: "Der Ampera-e ist kein Spielzeug und nicht nur als Zweitwagen geeignet." Der Fünfsitzer, gemeinsam mit seinem amerikanischen Schwestermodell Chevrolet Bolt entwickelt, hat als "Tank" ein Paket von 288 Lithium-Ionen Zellen, das platzsparend im Unterboden des 4,17 Meter langen Ampera-e untergebracht ist. In den Kofferraum passen 381 Liter, mehr als in die meisten heutigen Autos dieser Größe. Der Elektromotor leistet 150 kW / 204 PS und glänzt mit einer Durchzugskraft von 360 Newtonmetern.  Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 schafft der E-Flitzer in 7,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt, der Reichweite wegen.

Und die ist beeindruckend: Nach einer Versuchsfahrt von Paris nach London (rund 417 Kilometer ohne die Huckepack-Zugfahrt durch den Ärmelkanal) zeigte der Bordcomputer am Ziel eine Rest-Reichweite von mehr gut 80 Kilometer. Über die genauen Ladezeiten an der Stromzapfsäule mag sich Opel noch nicht äußern. Je nach vorhandener Kapazität der Stromsäule werden es zwischen drei und acht Stunden sein. 30 Minuten am Stecker sollen aber für 150 weitere Kilometer ausreichen.

VW I.D. kommt in etwas mehr als drei Jahren auf den Markt

Alles Daten, die der etwas größere Konkurrent in der Nachbarhalle des Pariser Salon noch toppen will. Wenn der VW I.D. (deutsch buchstabiert "Idee") in etwas mehr als drei Jahren auf den Markt kommt, will er je nach Fahrweise bis zu 600 Kilometer pro Batterieladung schaffen. Er kann an einer Schnellladesäule in einer halben Stunde zu 80 Prozent regeneriert werden, auch kabelloses induktives Laden (wie etwa bei einem Wasserkocher) soll dann möglich sein. Das E-Herz des I.D. ist etwas schwächer als beim Opel. 125 kW/170 PS reichen aber für 160 km/h Spitze und einen Spurt auf 100 km/h in acht Sekunden. "Unsere Zukunft ist elektrisch", sagte Markenchef Herbert Diess bei der Premiere. Er rechnet mit einem Durchbruch für die Elektromobilität für das Jahr 2020. "Genau dann wollen wie den I.D. auf die Straße bringen." Zum Preis eines gut ausgestatteten Golf Diesel übrigens – also für rund 30.000 Euro.

Der 4,10 Meter lange I.D. mit hinteren Schiebetüren überrascht durch ein fast puritanisches Innenleben ohne Knöpfe und Schalter. Alles wird per Geste oder Wischen über die zentrale Instrumenteneinheit gesteuert. Ab 2025 soll der VW, der bei den Außenmaßen eines Golfs den Innenraumkomfort eines Passats bietet, sogar fahrerlos unterwegs sein können. Dazu verschwindet das Lenkrad in der Armaturentafel, der I.D. wird zur rollenden Lounge. Mutig, von VW, die anderen Hersteller haben das Jahr 2030 als Starttermin zum sogenannten autonomen Fahren im Visier.

Für Elektro-Fans, die nicht auf den I.D. warten können, hält VW eine Zwischenlösung bereit. Die Reichweite des rein elektrischen Golfs wurde um 50 Prozent auf jetzt 300 Kilometer erhöht, lieferbar ist er ab Frühjahr. Also kurz bevor der Opel Ampera-e auf die Straße kommt.


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KOMMENTARE


MT

06.10.2016 - 17:47 Uhr

Was soll der Quatsch, der ID soll erst 2020 kommen, somit 10 Jahre nach dem 1. Ampera, 3 Jahre nach dem neuen Ampera und 6-7 Jahre nach dem BMWi3. Das ist doch nur ein Feigenblatt des Konzerns um positive Nachrichten zu bringen. Diese Design-Mischung aus XL1 und Up ist so aufregend wie die Schrankwand in Eiche rustikal.Während der BMW, Chevrolet, Renault Zoe und der Opel Autos aus der Realität sind. Bis 2020 wird sicherlich der Ampera-e und andere Hersteller noch weiterentwickelt sein und kurz darauf das 1. Facelift bekommen. In Wolfsburg hat man wirklich verstanden und Ingolstadt ist auch "Stille" bei dem Thema. Dafür wird der Q5 ab sofort in Mexiko produziert und zu überhöhten Preisen und längeren Lieferzeiten nach Europa verkauft. Am Schluss ist noch die USA an der Misere Schuld, weil man ja in Deutschland Stellen abbauen muss ( will ) aufgrund der hohen Strafen die man sich selber zuzuschreiben hat.


Felder H-P

07.10.2016 - 07:33 Uhr

Wie sicher sind denn solche Akkus, diese Woche hätte ja fast ein Flugzeug wegen nem (...) Smartphone Akku gebrannt. Und Lebensdauer? Falls man nen Akku braucht kann man sicher mind. 5000 Liter Benzin verbrennen, bevor man so einen Akku bezahlt bekommt


Theo

07.10.2016 - 07:38 Uhr

Man fragt sich, warum in dem Artikel über eine Studie (I.D. -selbst der Name ist ein Plagiat, siehe Citroen ID) und ein nicht wettbewerbsfähiges Fahrzeug (e-golf) so detailliert berichtet wird, aber der Vergleichsgewinner (Ampera-e) nahezu ignoriert wird?!Berichten Sie lieber über diesen detailliert, statt krampfhaft zu versuchen Wolfsburger Theorie zu verkaufen.


KMS1983

07.10.2016 - 14:01 Uhr

Sicherlich kein Duell auf Augenhöhe. Wolfsburg ist den Rüsselsheimern auch hier schon Meilenweit voraus. Während Opel Ampera, BMW i3 und Renault ZOE nur Nieschenprodukte sind, die wegen ihrer puristischen Form gern belächelt werden, hat VW es bereits heute geschafft alltagstaugliche Voll-Stromer in vorhandenen, und nicht abgespaceten Karosserieformen unterzubringen. e-Golf und e-Up verkaufen sich, im Gegensatz zur Konkurrenz sehr gut. Vielleicht nicht bei uns, weil dafür einfach die Infrastruktur fehlt. Aber in den skandinavischen Ländern, die uns beim Thema Elektromobilität Jahre voraus sind (auch dank staatlicher Förderung), ist VW mit e-up und e-Golf Markführer. Da sieht man kaum einen I3 und schon gar keinen Ampera! Man sollte hier mal über Tellerrand blicken und nicht nur den bescheidenen Deutschen Markt beobachten.


Christoph

07.10.2016 - 14:44 Uhr

Was VW da in vielleicht drei Jahren "ankündigt", haben die anderen schon serienreif auf den Höfen stehen.


R.P.

07.10.2016 - 14:50 Uhr

Ein Hallo an KMS 1983Da Sie schon sagen über den Tellerrand schauen,schauen Sie Bitte weltweit. Ich arbeite für ein automotive Konzern. Wir sind zuständig für Untersuchungen aller Marken. In Europa mag VW einigermaßen vorne liegen aber weltweit sind die Japaner und auch BMW und Mercedes Lichtjahre VW voraus. Ebenso Opel da die anderen ländern unter anderen Namen fahren. Die Qualität von VW hat leider stark abgenommen das ich ehrlich gesagt aus meiner Sicht eher zu einem Koreaner greife.


R.P

07.10.2016 - 15:01 Uhr

Außerdem wird Deutschland in 10 jahren genauso wenig reif sein für Elektro wie jetzt. In China z.b. ist das Netz fast komplett ausgebaut und auch die Staatliche Unterstützung stimmt, was in Deutschland so schnell nicht passiert und wenn dann für ein Hungerlohn. Ebenso der Preis für die Reparaturen stimmen in diesem Land. Deutschland muss neu anfangen und kann es E-Autos verkaufen.


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