Von Doris Plate
Mit der Übernahme von 94 Prozent an der Dr. Vogler-Gruppe aus Bad Homburg verstärkt sich Senger weiter. 24 Standorte mit 30 Betrieben, das war die Senger-Gruppe bisher. Am Mittwoch gaben Andreas Senger, geschäftsführender Gesellschafter der Senger-Gruppe, und Jens Peter Hensel, Geschäftsführer der Vogler GmbH, bekannt, dass ab 1. Oktober noch weitere acht Standorte im Hochtaunus- und Wetteraukreis der Dr. Vogler-Gruppe dazugekommen sind. Für die knapp 400 Beschäftigten der Mercedes-Benz- und Smart-Betriebe in Bad Homburg, Bad Vilbel, Butzbach, Büdingen, Friedberg, Königstein, Rosbach und Usigen ändert sich nichts, teilte das Unternehmen mit. Auch der Name und das Führungsteam um Geschäftsführer Hensel bleibt.
Angesichts eines sich rasant verändernden Automobil-Marktes habe man bei Dr. Vogler frühzeitig erkannt, dass das Unternehmen ohne umfangreiche Investitionen und eine übergreifende strategische Planungen nicht zukunftssicher bleiben würde. Bei der gezielten Suche nach einem Partner, der sowohl die bestehenden Werte des 85-jährigen Unternehmens aufnehmen, als auch um visionäre und marktaktuelle Strategien ergänzen würde, war man schnell auf Senger gekommen, hieß es.
Die beiden Unternehmen waren sich schon im Juni einig geworden. Auch der Hersteller stimmte frühzeitig zu. Weil der bisherige Mehrheitsgesellschafter, die Deutsche Beteiligungsgesellschaft, aber ein börsennotiertes Unternehmen ist, gestaltete sich die Abwicklung etwas komplizierter, teilte Senger mit. Die bisherige Kommanditistin Gabriele Krug von Nidda und von Falkenstein, die Erbin aus der Dr. Vogler-Familie, hält gemeinsam mit der Private Equity Gesellschaft Deutsche Beteiligungs AG, die über 40 Jahr an Dr. Vogler beteiligt war, künftig noch sechs Prozent an der Dr. Vogler GmbH & Co. KG.
Neuer Betrieb in Bad Homburg
Unter dem Motto "Alleine stark, gemeinsam stärker" wollen die Geschäftsführer von Dr. Vogler und Senger künftig zusammenarbeiten. Erste Investition wird wohl ein neuer Betrieb in Bad Homburg. Hier sei der Handlungsbedarf am größten, erklärte Hensel. Aber auch in der IT, beim Internetauftritt und im gemeinsamen Gebrauchtwagenangebot sieht Senger kurzfristig realisierbare Synergieeffekte. Die anderen nötigen Investitionen werde man im Laufe der Zeit abarbeiten. "Wir werden sicherlich nicht an der falschen Stelle sparen", so Senger.
Mit der Übernahme wächst die Senger-Gruppe auf insgesamt 1.860 Mitarbeiter. Für 2014 wird der Verkauf von insgesamt 21.000 Neu- und Gebrauchtwagen erwartet. Der Umsatz soll bei rund 765 Millionen Euro liegen.