VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder warnt vor den wirtschaftlichen Konsequenzen einer deutlich verschärften Abgasnorm für Diesel-Pkw. "Wenn sich die Vorstellungen von Bundesumweltminister Trittin durchsetzen, ist der Diesel tot", sagte er der "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Mittwochausgabe. Damit würde die Abgasreinigung so aufwändig und teuer, dass ein Diesel-Pkw zu einem vernünftigen Preis nicht mehr darstellbar sei. Das gelte in besonderem Maß für kleinere Fahrzeuge, so der VW-Chef weiter. Das Bundesumweltministerium unter Jürgen Trittin hat nach Informationen der FTD neue Grenzwerte für die ab 2010 geplante Abgasnorm Euro 5 erarbeitet. Danach solle der Grenzwert für Rußpartikel im Dieselabgas gegenüber der ab 2005 geltenden Euro-4-Norm von 25 auf 8,5 Milligramm pro gefahrenen Kilometer reduziert werden. Zusätzlich sei eine deutliche Absenkung der erlaubten Stickoxide (NOX) vorgesehen. Dafür müsste in Zukunft ein Diesel-Pkw mit Rußpartikelfilter und NOX-Speicher ausgerüstet werden. "Da kostet die Abgasreinigung mehr als der Motor", sagte hierzu Pischetsrieder. Verschärfte Abgasnorm träfe VW besonders hart Volkswagen wäre den Angaben zufolge von einem solchen Schritt der Bundesregierung stärker betroffen als jeder andere Fahrzeughersteller. Denn: Rund die Hälfte der in Europa verkauften VW-Modelle sind Diesel. Damit ist der größte europäische Autohersteller zugleich Marktführer in diesem Wachstumssegment. Auch DaimlerChrysler kommt auf einen Diesel-Anteil von rund 50 Prozent in Europa, jedoch bei kleineren Stückzahlen. (rp)
Planungen für schärfere Diesel-Grenzwerte sorgen für Unmut
VW-Chef Pischetsrieder: "Unser Diesel-Geschäft wäre dann am Ende"