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Opel-Produktoffensive: Meriva wird zum Crossland X

07.11.2016 14:32 Uhr
Opel-Produktoffensive
Opel plant sieben neue Modelle, darunter den Meriva-Nachfolger.
© Foto: Opel

Unter dem Motto "7in17" startet Opel 2017 seine bislang größte Modelloffensive. Neben dem Flaggschiff Insignia und dem Elektroauto Ampera-e wird es auch zwei Crossover-Modelle geben.

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Michael Specht/SP-X

Gehofft hatten es viele, erwartet wohl eher wenige. Opel scheint langsam aus seinem Tief herauszufahren. Aus eigener Kraft, mit neuen Modellen, attraktivem Design und gutem Marketing. Der kleine Geländewagen Mokka verkauft sich wie geschnitten Brot und für den Astra, erst vor einem Jahr eingeführt, haben sich bereits 270.000 Kunden entschieden. Das Kompaktmodell gewann zudem den renommierten Titel "Auto des Jahres". Zweifellos: Opel hat einen Lauf – und steht weiterhin auf dem Gaspedal.

"Ende nächsten Jahres wird Opel eine Marke mit völlig neuem Erscheinungsbild sein", verspricht Karl-Thomas Neumann. Einigen Journalisten gestattete der Konzernchef kürzlich einen Blick auf jene Modelle, die 2017 zum Händler rollen. Als größte Überraschung entpuppte sich dabei der Nachfolger des Meriva. Im B-Segment verlässt Opel die Klasse der Minivans und setzt stattdessen auf die trendigere Autogattung CUV (Crossover Utility Vehicle). Der Name Meriva bleibt  dabei logischerweise auf der Strecke. Das neue Fahrzeug heißt Crossland X. Opel will künftig in jedem relevanten Segment ein SUV oder CUV mit angehängtem X anbieten, um diese deutlicher von den herkömmlichen Modellen abzugrenzen. Der Mokka X machte dieses Jahr schon den Anfang.

Die Rüsselsheimer schätzen, dass in Deutschland CUVs schon bald einen Anteil von 20 Prozent haben werden, weil sie jene Kunden ansprechend, denen ein SUV zu maskulin daherkommt. Beim Blick auf den Crossland X fühlt man sich augenblicklich an den Opel Adam erinnert. Ähnlich wie Fiat seinen 500 zum 500 X aufgepumpt hat, wirkt auch das neue Opel-Derivat ein bisschen wie ein hochgelegter und gestreckter Adam. Der Crossland X hat eine Länge von rund 4,15 Meter, die Basismotorisierung bildet ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner. Allradantrieb gibt es nicht. Gebaut wird das Modell im spanischen Saragossa. Markteinführung soll im Sommer sein.

Weiterer CUV im nächsten Herbst 

Oberhalb des Mokka X platziert Opel im nächsten Herbst im sogenannten C-Segment einen weiteren CUV. Für die Premiere steht die IAA in Frankfurt auf dem Plan. Der Name soll noch diesen Dezember bekannt gegeben werden. Die Modell-Strategie verläuft hier allerdings nicht analog zum Crossland/Meriva. Opel behält die Produktion des heutigen Zafira bei, spricht damit Familien an, denen es vor allem auf Platz und Vielseitigkeit ankommt. Der C-CUV wird zusammen mit dem jüngst vorgestellten Peugeot 3008 bei PSA in Frankreich vom Band laufen. Beide Fahrzeuge wurden in vielen Bereichen gemeinsam entwickelt. Wie der Peugeot so wird damit auch der Opel keinen Allradantrieb erhalten. Schwierige Situationen soll eine – je nach Untergrund – einstellbare Antriebsschlupfregelung meistern.

Neben den beiden neuen Crossover-Modellen schicken die Rüsselsheimer im Mai/Juni den Ampera-e an den Start. Den kleinen Fünfsitzer vermarktet Opel derzeit als "Reichweiten-Champion". Kein Konkurrent im Segment kommt mit einer Batteriefüllung weiter. Nach EU-Norm sollen es 500 Kilometer sein. Für den realen Alltag gibt Projektleiter Ralf Hannappel immer noch stolze 380 Kilometer an.

Im Boden des Ampera-e steckt eine 60-kWh-Batterie mit einem Gewicht von 429 Kilogramm. Dadurch kommt der 4,17 Meter lange Fünftürer auf ein stolzes Gewicht von 1,616 Kilo. Zum Vergleich: Der BMW i3 mit seiner Karbon-Karosserie wiegt über 300 Kilogramm weniger. Gegenüber dem Schwestermodell Chevrolet Bolt, das die Mutter General Motors (GM) in den USA verkauft, wurde der Ampera-e deutlich fahraktiver abgestimmt, vor allem was die Lenkung angeht. Einen Preis nennt man in Rüsselheim derzeit noch nicht. Experten gehen jedoch davon aus, dass Opel aufgrund der großen Batterie mindestens 35.000 Euro aufrufen wird.

Isignia-Debüt im März 2017

Um fast 10.000 Euro geringer wird dagegen der Einstiegspreis des neuen Flaggschiffs Insignia ausfallen. Die zweite Generation debütiert im März auf dem Genfer Autosalon. Hier drehen sich Fünftürer und Kombi gleichzeitig im Rampenlicht. Die klassische Stufenhecklimousine entfällt. Ihr Anteil lag bei unter drei Prozent. Über 80 Prozent der Kunden wählten beim Vorgänger den Kombi Sports Tourer. In Linie mit dieser Namensgebung trägt der fünftürige Insignia künftig "Grand Sport" am Wagenheck. Der auf Abenteuer und Freizeit getrimmte Country Tourer soll in der zweiten Jahreshälfte 2017 in den Markt gehen.

Der Insignia, obwohl auf 4,90 Meter gewachsen, zeigt sich deutlich sportlicher, übernimmt Design-Elemente der Monza-Studie und wirkt gegenüber dem Vorgänger flacher, breiter und gleicht eher einem schnittigen, viertürigen Coupé. Zudem ließ Designchef Mark Adams dem Modell recht scharfe Radien ins Blech pressen, die selbst Audi-Ansprüchen in nichts nachstehen dürften.

Als neues Herz schlägt unter der Haube des jetzt bis zu 175 Kilogramm leichteren Insignia ein 165 PS starker 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner. Ihn wird es als Einstiegsvariante auch mit 140 PS geben. Darüber rangiert der Zweiliter-Turbo mit 250 PS, der ausschließlich mit Allradantrieb und Achtgangautomatik angeboten wird. Auf ein Doppelkupplungsgetriebe verzichtet Opel nach wie vor. Ebenso auf einen Plug-in-Hybrid. Bei den Dieselmotoren bleibt die Spreizung zwischen 110 und 170 PS. Zu hören ist, dass Ende nächsten Jahres ein 240-PS-Biturbo-Diesel folgen soll. OPC-Kunden will Opel mit rund 400 PS befriedigen. 

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