Von Mario Hommen/SP-X
Bei Smartphones haben wir uns bereits daran gewöhnt, dass immer neue Marken aus China auf den Markt drängen. Auch im Autobereich geben die Chinesen Gas. Jüngstes Beispiel ist die Marke Lynk & Co, mit der der Geely-Konzern auch bald in Europa Fuß fassen will. Dazu setzt man auf ein Kompakt-SUV namens 01.
Geely ist in Asien eine feste Größe, die weltweit agieren will. Ein wichtiger Schritt dahin war die Übernahme von Volvo im Jahr 2010. Die Kompetenzen des Volvo-Netzwerkes konnte Geely jetzt bei der Entwicklung des ersten Lynk & Co-Modells nutzen. Der 01 setzt auf der für den globalen Einsatz in Schweden entwickelten neuen CMA-Architektur auf, die auch den kommenden Kompaktmodellen von Volvo, wie etwa den für 2018 geplanten XC40, als Unterbau dienen wird.
Wie die Modelle von Volvo wird auch das erste Lynk & Co-Modell im Premiumsegment positioniert. Für den äußerlich ein wenig an den Porsche Macan erinnernden Neuling kündigen die Chinesen ein entsprechend edles Interieur an. Die Bilder vom Innenraum zeigen einen modernen, aufgeräumten und wohnlich eingerichteten Arbeitsplatz. Große Displays finden sich im Kombiinstrument und in der Mittelkonsole, Lynk & Co verspricht zudem das weltweit am besten vernetzte Auto.
Auch in puncto Sicherheit soll sich der 01 auf Topniveau bewegen. Ob autonome Notbremsung, Abstandstempomat, Tot-Winkel-Warner oder Spurverlassenswarner – die für ein modernes Sicherheitskonzept nötige Technik ist an Bord. Antriebsseitig sind die Aussagen noch etwas vage. Die Chinesen versprechen hocheffiziente und elektrifizierte Verbrennungsmotoren in Kombination mit Doppelkupplungsgetriebe. Auch Hybridantrieb soll es geben.
Marktstart im nächsten Jahr
Lynk & Co will den in China produzierten 01 bereits Ende 2017 im Heimatmarkt an den Start bringen. Märkte in Europa und Amerika sollen bald folgen. Ein genauer Zeitplan wird allerdings nicht genannt. Der Markteintritt kann aber schnell folgen, denn ein Händlernetz will Lynk & Co nicht aufbauen, sondern die Fahrzeuge übers das Internet vertreiben. Die damit einhergehende geringe Kostenstruktur für den Vertrieb soll sich positiv auf den Kaufpreis auswirken, der besonders konkurrenzfähig sein soll. Und es wird nur einen Preis geben, denn der Kunde soll sich nicht durch ellenlange Preislisten quälen, sondern sich mit einer Standardausstattung zufriedengeben, die nach Ansicht von Lynk & Co alles bietet, was man braucht.