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Nach Durchsuchungen: Keine Betrugs-Software bei Renault

14.01.2016 10:26 Uhr
Nach Durchsuchungen: Keine Betrugs-Software bei Renault
Nach einem Bericht über Durchsuchungen bei Renault sind die Aktienwerte des französischen Autoherstellers eingebrochen.
© Foto: picture alliance / AP Images

+++ UPDATE +++ Der Abgas-Skandal bei VW hat die Autowelt erschüttert. Nun gibt es Durchsuchungen bei Renault – was umgehend für große Nervosität an der Börse sucht. Der französische Hersteller beschwichtigt.

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Der französische Autohersteller Renault steht wegen Überprüfungen unter Druck, die nach dem Abgas-Skandal bei Volkswagen angeordnet wurden. Stichproben bei Fahrzeugen von Renault und mehreren nicht-französischen Marken hätten die Überschreitung von Abgasnormen festgestellt, teilte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal am Donnerstag mit.

Kurz zuvor war bekanntgeworden, dass Anti-Betrugs-Ermittler mehrere Standorte von Renault durchsucht hatten. Dies schickte den Aktienkurs auf Talfahrt. Das Unternehmen betonte jedoch, dass bei seinen Fahrzeugen anders als bei Volkswagen keine Betrugssoftware gefunden worden sei. Royal bestätigte dies.

Bei den Norm-Verstößen geht es um die Werte für Kohlendioxid und Stickoxid. Die anderen betroffenen Marken nannte die Ministerin nicht. Paris hatte die Zufalls-Tests angeordnet, nachdem im vergangenen September bekanntgeworden war, dass Volkswagen mit Hilfe einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert hatte. Insgesamt sind Überprüfungen an 100 Fahrzeugen geplant, 22 Fahrzeuge wurden bislang getestet.

Renault habe akzeptiert, kommende Woche einer Kommission Lösungen vorzuschlagen, sagte Royal. In einer Mitteilung versprach das Unternehmen, schnell einen Emissionsplan vorzulegen und vollständig mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

Ermittler der Wettbewerbs- und Antibetrugsbehörde des französischen Wirtschaftsministeriums hatten in der vergangene Woche den Hauptsitz und zwei weitere Renault-Standorte besucht, wie das Unternehmen am Donnerstag bestätigte. Die Behörde äußerte sich zunächst nicht. Nach Ansicht des Autobauers werden die Untersuchungen bestätigen, dass keine Betrugssoftware eingesetzt wurde.

Die Durchsuchungen waren zunächst von der Gewerkschaft CGT bekanntgemacht worden. Der Aktienkurs des Konzerns fiel daraufhin am Donnerstag zeitweise um mehr als 20 Prozent. Später erholte er sich etwas, bei Börsenschluss stand er gut zehn Prozent im Minus. Renault hatte schon im vergangenen Jahr angekündigt, 50 Millionen Euro zu investieren, um die Unterschiede zwischen den realen Emissionen und den Werten bei normierten Abgastests zu verringern.

Der Abgas-Skandal bei VW hatte den deutschen Autobauer in die schwerste Krise der Konzerngeschichte gestürzt. Es drohen teure Rückrufe und Strafen, insbesondere in den USA.

Kritik von Umweltschützern

Deutsche Umwelt- und Verbraucherschützer kritisierten mit Blick auf Paris die Bundesregierung und forderten, zeitnah die Ergebnisse der Nachprüfungen von Dieselfahrzeugen aller Hersteller zu veröffentlichen. "Während Frankreich handelt, verschleppt Verkehrsminister Alexander Dobrindt auch vier Monate nach Beginn des Abgas-Skandals weiter dessen Aufklärung", teilte Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser mit. (dpa)

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KOMMENTARE


drive-the-passion

14.01.2016 - 15:08 Uhr

ich glaube kaum, dass Renault in diesem Punkt tatsächlich betrogen hat. Aber vielleicht sollten sie den Carlos wegen konsequenter Zerstörung von Markenwerten drankriegen....


Autos-zum-Leben

14.01.2016 - 15:53 Uhr

@ drive-the-passionder war gut!! Und noch so den ein oder anderen wegen professioneller Unfähigkeit.


M Burgermeister

14.01.2016 - 17:37 Uhr

Vllt. sollten Sie auch den ein oder anderen Händler "drankriegen"?! Mir scheint es, als ob einige in den 90ern stehen geblieben sind...Gegenfrage: Was glauben Sie wo Renault/Nissan denn heute ohne Carlos Ghosn stehen würde? Das nicht alles rund läuft, gerade in der deutschen Organisation ist klar. Aber wo tut es das?


ich hab´s doch gewusst.. :-)

14.01.2016 - 17:43 Uhr

Wer hätte es anders erwartet?! Ohne hier Renault vorverurteilen zu wollen, überrascht mich dies nicht. Auch bin ich mir sicher das andere Hersteller ähnlich auffallen werden. Abhängig von ob wir in der Branche andere Skandale zu diskutieren haben, wird da wohl noch viel kommen.. Überrascht auch nicht, da manch staatliche Vorgaben selten umzusetzen sind und nicht immer reell sind.. Das hier ist ein Branchenproblem. Die Großindustrie (von Bänker bis zum Metzger) holen das Maximum raus, manchmal bzw. meistens zu zum Nachteil einer Person, einer Käuferschicht o.ä. ..


Drive the Change / Fahre das Wechselgeld

15.01.2016 - 08:21 Uhr

Puuh. Jetzt heißt´s aufatmen. Vielleicht kriegt Renault Deutschland ja dieses Jahr mal die Liefersituation in den Griff. Die Produkte sind derzeit bildschön.


drive-the-passion

15.01.2016 - 11:16 Uhr

@ Autos-zum-Leben: nicht doch, dann wären doch die Baracken in Brühl komplett leer ....


drive-the-passion

15.01.2016 - 14:46 Uhr

@Burgermeister: "Vllt. sollten Sie auch den ein oder anderen Händler "drankriegen"?! "Lieber Herr Burgermeister, das macht Ihr doch schon täglich, die Renault-Händler drankriegen. Das ist doch Eure Hauptaufgabe in Brühl....Ausserdem stellt sich die Frage wer in den 90ern hängen blieb. Diejenigen welche heute noch davon ausgehen Renault wäre eine starke Marke oder die Händler welche sich schon längst eine andere Marke ins Haus geholt habe...


Autos-zum-Leben

15.01.2016 - 16:05 Uhr

@drive-the-passion: Und wieder haben sie meine Zustimmung!In den 90ern hängen geblieben sind die Händler, die pünktlich zum Renault Tag am 09.01.16 den Nachfolger des R19, den Renault Megane 1 vorgestellt haben. Mir ist aber kein Händler bekannt, der das gemacht hat.Alle die im Jetzt leben, haben auf die geplante Markteinführung des neuen Megane umsonst gewartet! Sogar M Burgermeister hat aber ja auch geschrieben, dass nicht alles rund läuft!!!!Aber lassen wir trotzdem das Positive nicht ohne Beachtung, und freuen uns, dass keine Schummel-Software bei Renault verwendet wurde.


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