Europas größter Versicherer Allianz wird auch Versicherungsschutz für selbstfahrende Autos anbieten. Das sagte Konzernmanager Alexander Vollert dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Für uns wird sich dabei allerdings die Risikoeinschätzung ändern. Das Risiko verlagert sich vom menschlichen Fehler seitens des Fahrers oder Verkehrsteilnehmers zum Entwickler", sagte Vollert.
Der Autobauer Daimler hat auf der Technik-Messe CES in Las Vegas (bis 9. Januar) einen selbstfahrenden Mercedes-Prototyp präsentiert, der nach Einschätzung von Daimler-Chef Dieter Zetsche im nächsten Jahrzehnt regulär auf die Straße kommen dürfte (wir berichteten). Dabei sei die Klärung offener rechtlicher und ethischer Probleme für den Zeitplan entscheidend - "die wesentlichen Technologien dafür sind schon serienreif", sagte Zetsche. Neben Haftungsfragen gehe es dabei auch um das Verhalten der Technik bei einem Unfall.
Vollert glaubt derweil nicht an das vollkommen selbstständig fahrende Auto der Zukunft. Es sei fraglich, "ob man sein Auto überhaupt autonom fahren lassen darf", sagte er. Das hänge davon ab, wie sich die rechtlichen Vorgaben änderten. Bisher sei das im Wiener Übereinkommen von 1968 geregelt gewesen: "Jeder Führer muss dauernd sein Fahrzeug beherrschen." Im vergangenen Jahr habe ein Ausschuss der Vereinten Nationen die Konvention ergänzt.
"Danach sind Systeme, mit denen ein Pkw autonom fährt, zulässig, wenn sie jederzeit vom Fahrer gestoppt werden können. Daraus folgt, dass auch künftig ein automatisiertes Fahrzeug nur mit einem gültigen Führerschein gefahren werden darf", sagte Vollert. (dpa)