Senger ist weiter auf Expansionskurs: Zum 1. Januar 2016 übernimmt das Handelshaus mit Sitz in Rheine die Oldenburger Rosier-Gruppe Nord mit elf Mercedes-Benz-Autohäusern. Alle Mitarbeiter der bisherigen Rosier-Gruppe und der Mercedes-Benz-Niederlassungen in Emden und Aurich würden übernommen, hieß es.
Die Übernahme erfolgt zwei Monate nach dem Verkauf der Niederlassungen an Rosier (wir berichteten). "Die Marktgebiete der acht Standorte in Oldenburg, Wilhelmshaven und Ostfriesland grenzen direkt an das Einzugsgebiet der Senger-Gruppe im Emsland und dem nördlichen Münsterland und bilden damit einen flächendeckenden Mercedes-Benz-Vertrieb", teilte der Käufer mit.
Die Rosier-Gruppe Nord ist in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen. Das Familienunternehmen wurde 1927 in Menden im Sauerland gegründet. Im Zuge der Übernahme der Firma Schwarting 1989 wurde der Hauptsitz in die Stadt Oldenburg verlegt. Mit aktuell 670 Mitarbeitern setzt die Rosier-Gruppe Nord 5.800 Fahrzeuge ab und erwirtschaftet damit einen Umsatz von 300 Millionen Euro.
"Weiterer Schritt der Wachstumsstrategie"
"Die Übernahme ist ein weiterer Schritt der Wachstumsstrategie der Senger-Gruppe, die auch zukünftig auf die Marken der Daimler AG und die Volkswagen-Konzernmarken ausgerichtet ist", sagte der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Senger. Der Automobilvertrieb in Deutschland unterliege einem immer stärker werdenden Konzentrationsprozess. "Durch die Integration der Rosier-Gruppe Nord wird die Senger-Gruppe ihre Bedeutung als eine der größten Automobilhandelsgruppen in Deutschland weiter signifikant stärken und ausbauen."
1953 in Rheine als Mercedes-Benz Vertragswerkstatt gegründet, umfasst die heutige Senger-Unternehmensgruppe 38 Autohäuser an 32 Standorten in acht Bundesländern. Mit 1.900 Mitarbeitern verkaufte die Gruppe im Jahr 2014 insgesamt 22.000 Fahrzeuge und erzielte einen Umsatz von 800 Millionen Euro. Durch die Übernahmer rückt Senger in der Liste der 100 größten Händlergruppen Deutschlands ein gutes Stück nach oben. Mit rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz läge das Unternehmen im aktuellen Ranking des IFA auf Platz vier hinter Emil Frey, AVAG und Gottfried Schulz.
"Eine ideale Konstellation"
Inhaber und Geschäftsführer Thomas Rosier erklärte die doch überraschende Wende in seinem unternehmerischen Wirken so: "Andreas Senger kam nach Bekanntgabe der Übernahme Emden/Aurich auf mich zu und unterbreitete ein stimmiges Konzept und Angebot, das für die Marke Mercedes-Benz, die Unternehmensgruppe Senger und für die Rosier-Gruppe Nord eine ideale Konstellation ergibt."
Seit über 15 Jahren seien beide Unternehmer im Rahmen ihrer Tätigkeit im Vertreterausschuss für Mercedes-Benz eng verbunden, hieß es. Die Unternehmerfamilien seien seit drei Generationen befreundet und würden in vielen Belangen und Themen bezüglich der weiteren Entwicklung im Automobilhandelsgeschäft auf gleicher Linie denken.
Thomas Rosier wird laut Mitteilung zukünftig auch weiter im Autogeschäft bleiben und sich in der Stadt Oldenburg intensiv um den Handel und die Restauration von klassischen Mercedes-Benz-Fahrzeugen kümmern. Seit über zehn Jahren wurde der Bereich kontinuierlich ausgebaut und mit "Rosier Classic Sterne" eine eigene Marke aufgebaut. Diese werde in Zukunft auf der Bremer Heerstraße in Oldenburg von Thomas Rosier weitergeführt. Dazu wird das Smart-Center zukünftig im Autohaus an der Ammerländer Heerstraße betrieben.
Rosier Menden nicht betroffen
Ausdrücklich nicht betroffen von der Übernahme ist die rechtlich und wirtschaftlich eigenständige Rosier-Gruppe in Menden/Sauerland, mit den Betrieben in Menden, Paderborn, Stendal und Sylt. Es gebe auch keinerlei Bestrebungen in diese Richtung, teilte Heinrich Rosier am Freitag mit. "Wir sind seit jeher zwei wirtschaftlich getrennte Holdings, die aufgrund der gemeinsamen familiären Historie bislang zwar öffentlich gemeinsam aufgetreten sind. Wir respektieren, dass sich mein Bruder künftig ausschließlich nur noch dem Oldtimerhandel widmen möchte. Wir dagegen werden unsere Gruppe auch weiterhin in der fast 90-jährigenTradition als inhabergeführtes Unternehmen der Mendener Familie Rosier weiterführen."
Die Rosier-Gruppe Menden betreibt an elf Standorten in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein Autohäuser mit den Kernmarken Mercedes-Benz, Smart, Audi, VW und Peugeot. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2014 bei rund 360 Millionen Euro. "Wir sind dank umfangreicher Strukturmaßnahmen in den vergangenen Jahren von innen heraus stark gewachsen und werden diesen Wachstumskurs auch in Zukunft fortsetzen", so Heinrich Rosier zur aktuellen Entwicklung. (se)
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