Der Grünen-Verkehrsexperte Anton Hofreiter findet Sprit trotz der Rekordpreise an den Zapfsäulen zu günstig. "Das Benzin ist offenbar immer noch zu billig. Man muss bei uns für den Kauf eines Liters Benzin kaum länger arbeiten als in den 50er Jahren", sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, der Zeitung "Die Welt" (Donnerstag).
"Nur wenn der Benzinpreis unattraktiv hoch ist, wird die Autoindustrie gezwungen sein, ihre Modelle schnell auf alternative Antriebsarten umzustellen", sagte Hofreiter. "Die jüngsten Absatzerfolge haben die Hersteller aber leider davon abgehalten." Er glaube nicht, dass im Jahr 2020 die von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) versprochenen eine Million Elektroautos fahren werden. "Im Moment sieht es eher nicht so aus."
Der Rohölpreis werde weiter steigen, sagte Hofreiter der Zeitung. "Die Gefahr ist deshalb groß, dass Autofahren zum Luxus wird." Die Kälte, hohe Rohölpreise, der Konflikt mit dem Iran und ein niedriger Euro treiben die Spritpreise derzeit massiv nach oben. Seit einer Woche verharren sie auf Rekordniveau.
Am Donnerstag meldeten Sprecher der Mineralölindustrie abermals einen durchschnittlichen Preis für Superbenzin E10 von etwas weniger als 1,64 Euro und von der meistgetankten Sorte Super E5 von unter 1,67 Euro je Liter. Diesel kostete im bundesweiten Durchschnitt 1,54 Euro je Liter. Der Preis für Rohöl kletterte für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent erstmals seit April vergangenen Jahres über 124 Dollar.
Teure Kombination
Der Mineralölwirtschaftsverband wies in einer Mitteilung darauf hin, dass die Kombination von Rohölpreis und Währungseinflüssen das Öl in Euro so teuer wie noch nie gemacht habe. "Im Rekordpreisjahr 2008, als Rohöl in der Spitze 144 Dollar kostete, lag der Wechselkurs bei 1,57 Dollar für einen Euro", hieß es. Heute koste der Barrel Rohöl mit 93 Euro sogar zwei Euro mehr als 2008.
Für das Bundeskartellamt sind dagegen die Ölkonzerne die Hauptschuldigen für die jüngsten Anhebungen. "Der Markt wird von fünf großen Mineralölkonzernen gemeinsam beherrscht, die sich gegenseitig wenig Wettbewerb machen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "In diesem Oligopol sind die Konzerne in der Lage, Preissteigerungen im Großhandel an die Benzin-Verbraucher weiterzugeben." Das Kartellamt könne verbotene Preisabsprachen zwar nicht nachweisen. Die Konzerne seien allein durch ihre "Reaktionsverbundenheit" in der Lage, den Preiswettbewerb auszuschalten. (dpa)
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