Toyota sperrt sich als einer der wenigen großen Autobauer weiterhin dagegen, Google und Apple Zugang zu den Unterhaltungsanlagen seiner Fahrzeuge zu geben. Der japanische Konzern kündigte am Montag an, auf eine Software von Ford zu setzen, statt Smartphones mit Google Android Auto oder Apple CarPlay einzubinden.
Ford selbst gab dagegen wenige Stunden zuvor den Widerstand gegen die Systeme von Google und Apple auf und gab zur Elektronik-Messe CES in Las Vegas ihre Integration in neuere Fahrzeuge bekannt. Zugleich soll das eigene System "AppLink", auf dem auch das von Toyota genutzte "SmartDeviceLink" basiert, ebenfalls weiterhin eingesetzt werden.
In der Autobranche ist umstritten, ob den Herstellern durch eine größere Rolle der Smartphone-Schwergewichte im Auto zukünftiges Geschäft mit Daten und Dienstleistungen entgehen könnte. Toyota verwies bisher auf nicht näher konkretisierte Sicherheitsbedenken gegen den Einsatz der Software von Apple und Google.
Der japanische Autoriese will nun seine Fahrzeuge miteinander verbinden, damit sie sich über Cloud-Server gegenseitig zum Beispiel vor Unfällen warnen können. Zum Jahr 2019 will Toyota weltweit ein einheitliches Kommunikations-Modul in die Fahrzeuge einbauen, zunächst müssten es verschiedene Technologien in einzelnen Regionen sein.
Weitere Hersteller und Zulieferer zeigen Interesse
Für Ford ist die Toyota-Entscheidung für "SmartDeviceLink" ein großer Erfolg. Die Open-Source-Software ermöglicht die Einbindung und Bedienung von Smartphone-Apps per Sprachsteuerung im Fahrzeug. Laut Ford wollen auch die Autozulieferer QNX Software Systems und UIEvolution die Lösung künftig in ihre Produkte integrieren. Zudem würden PSA Peugeot Citroën, Honda, Mazda und Subaru einen Einsatz prüfen. Damit steige "'SmartDeviceLink' zu einem der maßgeblichen Branchenstandards auf", hieß es. (dpa/rp)