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Elektromobilität: Städte ignorieren Fördermöglichkeiten

13.06.2016 09:47 Uhr
Nach BR-Recherchen ist Dortmund die einzige Stadt, die nach Inkrafttreten des Elektromobilitätsgesetzes zwei Busspuren für Elektroautos freigegeben hat. Alle anderen lehnen die Maßnahme bislang ab.

Eine bundesweite Umfrage des Fernsehsenders BR zeigt: Das Elektromobilitätsgesetz verpufft bislang ohne Wirkung.

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Um die Nutzung von E-Autos voranzutreiben, dürfen die Städte den Besitzern Sonderrechte einräumen und etwa die Nutzung von Busspuren erlauben. Doch nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) nutzen die Städte diese Möglichkeiten des vor einem Jahr in Kraft getretenen Elektromobilitätsgesetzes (EMOG) kaum. Dies ist das Ergebnis einer Befragung in den 20 größten Städten Deutschlands und den 20 größten Städten Bayerns, die die Recherche-Einheit des Senders durchgeführt hat. Dortmund ist demnach die einzige dieser Städte, die zwei Busspuren freigegeben hat. Alle anderen lehnten die Maßnahme ab.

Nach BR-Angaben heißt es zur Begründung etwa in München: "Busspuren wurden eingerichtet, um den Bussen eine möglichst staufreie und damit beschleunigte Fahrt zu ermöglichen. Sie können zudem mit einer speziellen Technik an Bord Ampelanlagen frei schalten. E-Fahrzeuge, die auf den Busspuren unterwegs sind, können dies nicht und würden dem ÖPNV damit die Beschleunigung nehmen."

Ähnlich werde in Hamburg argumentiert: "Busspuren werden jetzt und in Zukunft in Hamburg nicht für E-Autos freigegeben, weil mit derzeit bereits 2.000 E-Autos (Tendenz stark steigend) im innerstädtischen Verkehr ein geordneter Busbetrieb nicht mehr möglich wäre."

Ebenso nutzen laut BR wenige Städte die neu geschaffene Möglichkeit, Besitzern von E-Autos das kostenlose Parken in der Innenstadt zu erlauben. In größerem Umfang seien dies nur Hamburg, Hannover und Bayreuth. Stuttgart räume solche Privilegien bereits seit 2012 ein.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte zu den Ergebnissen: "Wenn Sie zum Beispiel als Stadt gesagt haben, Sie wollen den ÖPNV beschleunigen, dann macht es keinen Sinn, Busspuren für Elektromobilität zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie sich vorgenommen haben, die Altstadt autofrei zu halten, dann werden Sie dort kein Parken für Elektroautos einrichten können." (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

13.06.2016 - 16:13 Uhr

Ich betrachte die Argumentation von den Städten für richtig. Es wird von Busspuren geredet, die ausschließlich für den ÖNPV geschaffen wurden und nun ist wieder alles hinfällig für "Stromer" ??? - Kann man unsere Regierung noch wirklich ernst nehmen? "Rin in de Kartoffele un wieder raus..." - Wie auch unsere Kernkraftpolitik, in Deutschland schließen und aus dem "unfähigem Ausland" hinzukaufen ... Das Ziel bis 2020 ... E-Mobile, ist für mich nichts weiter, als ein Wunschzettel von Kindern zu Weihnachten !! - Zum Thema verfügbare Ladestationen hatte ich mich bereits sehr ausführlich geäußert. Grüßle MK


Meier

14.06.2016 - 08:00 Uhr

Die Tage an einer öffentlichen Ladestation der Stadtwerke gesehen: Tesla steht und lädt. Jeden Tag den ganzen Tag. Stehen zwei Opis mit Ihren Nissan Leaf daneben und warten, ob denn der Teslafahrer gleich käme um wegzufahren. Hab den beiden erstmal erklärt das sie da lange warten können. Ist halt irgend ein Anwohner der die Ladestation in bester Innenstadtlage als Parkplatz benutzt während er mit seinem Verbrennersportwagen tagsüber Ampelduelle austrägt. So funktioniert E-Mobilität in Deutschland.


M.Peter

14.06.2016 - 08:44 Uhr

Sehr geehrter Herr Kühn, ich beobachte als interessierter Leser dieser Seite fast ein Jahr lang alle interessanten Berichte sowie Kommentare. Ohne zu persönlich werden zu wollen - gibt es überhaupt ein Thema, zu dem Sie keine Meinung haben? Ich vermute Sie sind aus der Automobilbranche, mgl.weise sogar in leitender Position. Haben Sie da nichts anderes zu tun?


D.Buschhorn

14.06.2016 - 09:27 Uhr

E-Fahrzeuge auf Busspuren !!!Derartige Überlegungen können natürlich nur aus den fachlichen hochbegabten Politikerkreisen kommen. Die Städte tun gut daran diesen Unsinn zu unterbinden. Statt dessen sollte man sich lieber um den dringend nötigen Ausbau der Infrastruktur kümmern. Ladestationen allein machen den Kohl auch nicht fett.


Rudi

14.06.2016 - 16:59 Uhr

an die Redaktion: Auch in Kiel gibt es bereits seit einigen Jahren das kostenlose Parken für Elektrofahrzeuge. Allerdings nicht nur für E-Mobile, sondern für alle Fahrzeuge, deren CO2-Ausstoß bei unter 120g/km liegt. Dafür muss bei der Stadt eine Plakette für 5 Euro gekauft werden, die dann 3 Jahre gültig ist und auf allen Parkplätzen in der Innenstadt gilt, die von der Stadt bewirtschaftet werden. Die Plakette kann sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern gekauft werden.


D.Buschhorn

15.06.2016 - 10:49 Uhr

Paderborn zieht nach. Ab 01.07.2016 kostenloses Parken auf allen öffentlichen Parkplätzen der Stadt gebührenfrei für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen.


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