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Elektromobilität: Das Jahr der Wende

16.12.2016 11:59 Uhr
Elektromobilität: Das Jahr der Wende
Neue Dynamik im weltweiten Elektroauto-Markt
© Foto: BMW

Die Marktanteile von Elektroautos sind noch gering, das soll sich spätestens ab 2025 ändern. China gibt darauf schon 2016 einen Vorgeschmack.

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Der globale Elektroauto-Markt wird von chinesischen Käufern getrieben: Nach einer Prognose des Center of Automotive Management (CAM) der FH Bergisch Gladbach wird in China 2016 mit rund 400.000 Einheiten die Hälfte des globalen Elektroautoabsatzes stattfinden. Deutschland steht im globalen Vergleich nicht besonders gut dar. Weltweit sehen die Wissenschaftler das Jahr 2016 als Umschlagpunkt in Sachen E-Mobilität.

In den ersten elf Monaten des Jahres 2016 wurden der CAM-Erhebung zufolge in China mehr als 370.000 E-Autos abgesetzt, wodurch sich die E-Fahrzeugverkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelten (plus 96 Prozent) und der Marktanteil von 1,0 auf 1,7 Prozent an den Neuzulassungen anstieg. In den USA sind die Neuzulassungen von Elektroautos im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2015 um 33 Prozent gestiegen, auf mehr als 133.000 Elektrofahrzeuge.

In Europa setzt Norwegen seine Sonderrolle fort und kommt bis Ende November 2016 auf mehr als 41.000 Elektrofahrzeuge (plus 39 Prozent). Großbritannien legt wie schon im Vorjahr ebenfalls deutlich zu und setzt im gleichen Zeitraum rund 34.000 E-Fahrzeuge ab, etwa ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres. In Frankreich steigen ebenfalls die E-Auto Neuzulassungen signifikant auf 25.617 (plus 29 Prozent). In Deutschland ist die bisherige E-Auto Bilanz des Jahres 2016 ernüchternd: In den betrachteten elf Monaten steht trotz Förderprämie hier nur ein mageres Plus von zehn Prozent auf 22.339 Elektrofahrzeuge. Dabei legen nur die Plug-in Hybride auf rund 12.263 Fahrzeuge zu (plus 25 Prozent), während mit 10.076 Neuzulassungen die reinen Elektrofahrzeuge (BEV) sogar zum Vorjahreszeitraum einen rückläufigen Trend aufweisen (minus 3,5 Prozent).

Stagnation in europäischen Kernmärkten

Der Marktanteil von Elektroautos in Deutschland stagniert bei 0,7 Prozent, in Frankreich (1,4 Prozent) und Großbritannien (1,3 Prozent). Die USA liegen bei 0,8 Prozent. Norwegen nimmt aufgrund von starker Förderung mit einem Anteil von 30 Prozent die Top-Position ein.

Trotzdem rechnen die Wissenschaftler in ihrer Analyse mit einer deutlichen Steigerung der Marktdynamik für die nächsten zehn bis 15 Jahre. "Das Jahr 2016 markiert den mentalen 'Tipping Point' für die Durchsetzung der E-Mobilität", meint Studienleiter Stefan Bratzel: "Ein Amalgam aus Abgasskandal, nationalen und lokalen Umweltzielen und elektromobilitätsfreundlichen Regulationsinitiativen insbesondere in China hat eine enorme Eigendynamik ausgelöst, die die Strategien der Automobilhersteller massiv beeinflusst."

Nach einem optimistischen Szenario rechnet Bratzel weltweit mit rund 25 Prozent beziehungsweise 25 Millionen jährlich neu zugelassenen Elektro-Pkw im Jahr 2025, die konservative Prognose liegt bei zwölf Prozent. Bis zum Jahr 2030 könnte der Anteil von elektrisch angetriebenen Pkw auf 40 Prozent und rund 40 Millionen Pkw steigen (konservativ: 25 Prozent). (sp-x)

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KOMMENTARE


Kurbewellenfan

16.12.2016 - 16:45 Uhr

Das Jahr 2016 geht als Jahr der Ankündigungen für das e-Auto in die Geschichte ein. Was sind 400.000 mehr oder weniger "erzwungene" Zulassungen in China bei einem Gesamtmarkt von 18 Mio? Durch dirigistische Maßnahmen könnte man auch bei uns die Zahl der E- und Plug-in-Hybride erhöhen. Nur das würde sicher bei der nächsten Wahl abgestraft. Das ist eben der Unterschied zu China, wo nur die Regierung sagt, wo es lang lang geht. Wenigstens bauen die zahlreiche neue KKW's um überhaupt den Strom für die E-Autos zu haben. Gesteuerte und umgesteuerte Stromausfälle sind in China häufig. Reduzierung der Stromversorgung aus den wenig modernen Kohlekraftwerken auch. Aber die schöne neue Welt wird auch in China ankommen und dann können die Fahrer der Funktionäre und Top-Manager vor den Hotels nicht mehr bei laufendem Motor für die Kühlung/Heizung hinter getöntem Glas schlafen. Und was Deutschland betrifft: Ankündigungen wegen des schlechten Gewissens sind alles. Die Realität bildet sich beim BAFA ab: Trotz Förderung - niemand außer ein paar Hard-Core-Ökos will die Dinger! Aber immer schön darüber in politischer Korrektheit berichten. Vielleicht wird der geneigte Leser ja doch irgendwann weich!


IB

16.12.2016 - 18:44 Uhr

Ich denke schon, das dieses Jahr die Wende Richtung Elektro ist. Ich wette, dass wir spätestens 2025 keine Diesel in Deutschland mehr zulassen werden außer vielleicht von ein paar Nostalgikern, die auf Oldtimer stehen... Elektro ist die Zukunft und 2025 billiger als jeder Diesel oder Benziner....


Jürgen Sangl

16.12.2016 - 21:37 Uhr

@Kurbelwellenfan: Die Käufer werden sich sehr wohl für die Zukunft des Automobils entscheiden. Die Vorteile des Elektroantriebs gegenüber dem Verbrennungsmotor sind einfach zu groß. Natürlich muß dem Käufer ein interessantes Gesamtpaket geboten werden.Attraktives Design, alltagstaugliche Reichweite und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sind auch beim Elektro ein Muß. Daß mit dem richtigen Produkt auch Elektro funktioniert erleben wir gerade. Vom Ioniq Elektro, gerade einmal seit 6 Wochen auf dem Markt, haben wir bereits 66 verkauft. Für 2017 haben wir bereits jetzt 100 Ioniq Elektro geordert. Das ist 1/3 unserer gesamten Jahresplanung.


D.Buschhorn

19.12.2016 - 10:12 Uhr

Was sollen die ganzen Prognosen und Versprechungen die sich bei näherer Betrachtung als Träume erweisen.Die E-Mobilität steht und fällt mit der Infrastruktur. Selbst fallende Preise und " tolle Förderung " werden nicht helfen wenn nicht ausreichend Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen . Hier klemmt es bei uns noch ganz gewaltig. Ein weiteres Thema ist die Verkürzung der Ladezeiten. Und wer 2025 als Todesjahr für den Verbrenner sieht ist in meinen Augen ein Träumer. Aber ruhig weiter so, wir werden es schon schaffen das unsere Autoindustrie zum Zulieferer degradiert wird.


dreckige Elektros

19.12.2016 - 16:34 Uhr

Wann kommt endlich die Wende in diesem schöngeredeten schmutzigen pseudo-Umwelt-Trend.. Die Elektromobilität ist momentan nichts als ein gigantischer Rückschritt und eine Entwicklung in die vollkommen falsche Richtung. Strom kommt aus der Steckdose - es leben die Kohlekraftwerke, der Atommüll und die Vernichtung der Umwelt zur Gewinnung seltener Erden - die leider zur Herstellung der Akkus benötigt werden. Deutschland steigt aus dem Atomstrom aus und diverse Länder aussenrum bauen neue und wenig sichere AKWs um unseren Strombedarf mit abzudecken.. Brot, Spiele und viele "saubere" Lügen fürs Volk


IB

03.01.2017 - 17:47 Uhr

So haben vielleicht aus heutiger Sicht recht. 2040 ist der Strom aber zu 100% sauber, der Diesel aber produziert immer noch co2. Daher kann kein Verbrenner Prinzip in der Zukunft funktionieren. Auch mit Hilfe von Strom Bio Kraftstoff herzustellen ist keine Alternative. Wir werden heute vergiftet!Elektro und alles was damit zusammenhängt führt zu einer nachhaltigen und sauberen Welt.


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