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Daimler: Partikelfilter für Benzinmotoren

27.05.2016 14:45 Uhr
Daimler: Partikelfilter für Benzinmotoren
Der Mercedes-Benz S 500 hat bereits einen Partikelfilter an Bord, 2017 folgen im Rahmen der Modellpflege weitere Varianten.
© Foto: Daimler

Daimler macht ernst mit der Schadstoff-Reduzierung und plant den großflächigen Einsatz von Feinstaub-Filtern auch in Ottomotoren. Kostenpunkt: 400 Millionen Euro.

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Zur Senkung des Schadstoff-Ausstoßes setzt Daimler nach eigenen Angaben als erster Hersteller auf Partikelfilter bei Benzinmotoren. Die bisher nur bei Diesel-Verbrennern üblichen Filter sollen in den kommenden Jahren im großen Stil und in mehreren Modellreihen eingesetzt werden, wie der Konzern am Freitag in Stuttgart mitteilte. Die Kosten dafür beliefen sich auf 400 Millionen Euro.

In kleinerem Umfang verbaut Mercedes solche Feinstaub-Filter bereits seit zwei Jahren in seiner Luxuslimousine S 500. Nach "positiver Felderfahrung" sollen schon 2017 weitere Varianten der S-Klasse mit Ottomotor mit der neuen Technologie ausgerüstet werden. Danach folgt die schrittweise Umsetzung in weiteren neuen Fahrzeugen, überarbeiteten Modellen und neuen Motorgenerationen. Im Anschluss daran planen die Schwaben den Einsatz des Partikelfilters auch bei den aktuellen Baureihen.

Das Vorhaben ist Teil einer Investition in Höhe von drei Milliarden Euro in Motoren, deren Schadstoff-Ausstoß nach Darstellung von Daimler deutlich niedriger ist als die ab 2017 gültigen Grenzwerte der EU. Die Prüfgesellschaft Dekra habe die niedrigen Werte bestätigt, hieß es. Nur ein Bruchteil des Milliardenpakets für umweltverträglichere Motoren geht auf das Konto der Rückrufe wegen hoher Stickoxid-Werte, die auf Drängen des Bundesverkehrsministeriums vorgesehen sind. Laut einem Firmensprecher ist dies nur ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag.

Experten werteten das Daimler-Vorhaben für den Filter-Einbau positiv. Benziner hätten großflächig keine Partikelfilter, die gebe es nur im Dieselbereich, sagte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch Gladbach. Der Schadstoff-Ausstoß sei bei Benzinern zwar niedriger, "aber es ist in der Branche ein wichtiges Thema, auch dort die Schadstoffe zu reduzieren". (dpa/rp)

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KOMMENTARE


wallibelli(E.Kühlwetter)

27.05.2016 - 18:02 Uhr

Benziner mit DI-Einspritzung (Downsize-Motoren) produzieren jede Menge Feinstaub und Nano-Partikel. Es wundert mich, dass sich alle bisher nur auf den Diesel stürzten. Die Stadt Stuttgart -Hausstadt des MB-Konzerns- ist topografisch extrem anfällig für Feinstaub aus KFZ. Sie überscheitet seit Jahren regelmäßig die EU zulässigen Feinstaubkonzentrationen. U.a. wegen jetzt fälliger EU-Strafzahlungen ließ sie zur letzten Jahreswende einen Feinstaubalarmplan mit Fahrverboten auch für Benziner in Kraft treten. Eigentlich wollte die dt. Autoindustrie (u.a.VW-Konzern) die deutlich strengeren Feinstaubgrenzen ab EURO 6c Herbst 2017 (4,5mg/km = gleicher Wert wie Diesel mit Partikelfilter) durch innermotorische Maßnahmen (Schummelsoftware?) lösen, obwohl es schon Partikelfilter (Faurecia) und Vier-Wege-Katalysatoren (BASF) gibt. PR-seitig ist die Daimler- Entscheidung , den Filtereinbau vorzuziehen, recht clever, sicher von Kretschmann und Zetsche ausgedealt. Es kann ja nicht angehen, dass das Stuttgarter Vorzeigeunternehmen bei Feinstaubalarm die eigenen Benziner stehen lassen muss. Der Filter kostet Kunden etwa 100 -150,-€ je Auto, lässt aber die Luft aus dem Kessel, die sich ohne Filter in Zukunft aufgebaut hätte. Jetzt können andere Autobauer nicht mehr kneifen. Zudem hat Daimler der deutschen Industrie eine Blamage erspart. Plante doch der PSA-Konzern als erster OEM noch dieses Jahr mit einem Partikelfilter (Auftraggeber des Faurecia Filters) für DI-Benzin-Modelle beiden neuen Peugeot 3008 / Citroen C1 vorzuprechen. Ohne Filter bzw. Vierwegkatalysator geht es mit den viel niedrigeren Partikel-Grenzwerten nicht, wenn ab 2019 alle neuen PKW (ab 2017 nur neu homologierte) den Partikel-Prüfstandsgrenzwert beim dann obligatorischen RDE-Test auch einhalten müssen.


Fahrvergnüger

31.05.2016 - 08:51 Uhr

Gleiches gilt i.m.A. auch für das Thema Feinstaub: "....und solange man in chinesischen Flüssen seine Fotos entwickeln kann , ist es nicht sehr sinnvoll , den autobedingten CO 2 Ausstoss mit unfassbarem Aufwand um 0,02 % zu senken." (Zitat Bodo Buschmann, Geschäftsführer Brabus GmbH)


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