Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental rechnet in seinem wichtigen Reifengeschäft mit anziehenden Rohstoffpreisen. Im dritten Quartal dürften die Kosten beim Bezug von Naturkautschuk und Grundzutaten für Synthesekautschuk seit langem erstmals wieder auf dem Vorjahresniveau liegen, sagte Reifen- und Einkaufsvorstand Nikolai Setzer auf der Messe IAA Nutzfahrzeuge am Mittwoch in Hannover. Im Schlussquartal dürften sie "dann tatsächlich über denen des letzten Jahres liegen". Seit mehreren Jahren sind die Preise wegen steigender Produktionskapazitäten und schwacher Nachfrage auf dem Sinkflug - davon hat Conti profitiert. Setzer rechnet auch im kommenden Jahr mit weiter kletternden Preisen.
"Wir gehen aber nicht von einem fulminanten Anstieg aus", sagte der Manager. Er könne momentan keinen Nachfrage-Boom nach Kautschuk feststellen. Schlüssel zur Entwicklung sei China. Solange dort das Wirtschaftswachstum verhaltener als in den Vorjahren ausfalle, dürften sich die Preise nicht sprunghaft erhöhen.
Das Reifengeschäft ist für Continental ein Gewinngarant. Die Sparte trägt mehr als die Hälfte zum operativen Gewinn der Hannoveraner bei, aber nur knapp 40 Prozent des Umsatzes. Höhere Rohstoffpreise könnten den Konzern daher belasten, wenn er diese nicht durch Einsparungen an anderer Stelle oder durch Preiserhöhungen auffangen kann. (dpa)