Die VW-Tochter Audi hat 2016 trotz des Abgasskandals mehr Autos verkauft. "Wir haben ein sehr bewegtes und herausforderndes Jahr hinter uns", sagte Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter der "Welt" (Samstag). "Trotzdem haben wir 1,87 Millionen Autos verkauft, das waren 3,8 Prozent mehr als 2015 und so viele wie nie zuvor."
Das Image von Audi habe die Dieselaffäre relativ unbeschadet überstanden. "Die Marke hat in den Turbulenzen der vergangenen Monate Stärke bewiesen", sagte Voggenreiter. Der Autobauer hatte im Abgasskandal der Konzernmutter VW die Installation einer Software zugegeben, die in den USA als illegales Schummelprogramm gilt.
In den USA war nach Bekanntwerden der Manipulationen zunächst ein Verkaufsstopp für Dieselfahrzeuge der betroffenen Hersteller verhängt worden. Voggenreiter hält es aber für wahrscheinlich, dass in Zukunft wieder Audis mit Dieselmotoren in Amerika verkauft werden.
"Von vielen Kunden und Händlern in den USA hören wir, dass sie gern wieder Dieselmotoren hätten, insbesondere für die großen SUVs", sagte er. "Noch gibt es dazu keine Entscheidung, aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir bei den Oberklasse-SUVs auch in Zukunft Potenzial für den Diesel haben." (dpa)