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Renault Deutschland-Chef Siebrecht: Agenturvertrieb ist "reine Berateridee"

25.04.2024 11:11 Uhr | Lesezeit: 3 min
Markus Siebrecht beim Forum Automotive 2024
Markus Siebrecht referierte in der Zukunftswerkstatt 4.0 über die "Entwicklung einer automotiven Gruppe in einer komplett veränderten Welt".
© Foto: Christian Richter/AUTOHAUS

Bei der Vortragsreihe "Forum Automotive" war am Mittwoch Markus Siebrecht zu Gast. Der Chef von Renault Deutschland legte dar, wie die Traditionsmarke mit dem Rhombus wieder Fahrt aufnehmen will.

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Markus Siebrecht, Deutschland-Chef von Renault, ist angetreten, um die französische Marke profitabel zu machen und ihr einen modernen Schliff zu verpassen. Dass dabei wortwörtlich kein Stein auf dem anderen bleibt, hat am Mittwoch sein Vortrag vor Studierenden beim "Forum Automotive" in der Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen gezeigt. 

"Entwicklung einer automotiven Gruppe in einer komplett veränderten Welt" stand auf der Titelfolie – und Siebrecht erzählte dabei recht offen und deutlich von seinen Erfahrungen seit seinem Amtsantritt bei Renault im Herbst 2021. Neben maroden Büro-Gebäuden, die mittlerweile offenen Working-Spaces in Köln gewichen sind, ist auch die ganze Ausrichtung bei Renault eine andere. Mit voller Konzentration auf die Segmente mittels genauer Differenzierung der Marken (Dacia, Renault, Alpine), will der Manager neue Zielgruppen gewinnen und der Traditionsmarke zu neuem Schwung verhelfen. 

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Mit der Wiederbelebung von Modell-Ikonen wie Renault R4 und R5 soll der Imagewandel hin zu einer modernen Alternative im Volumen- und vielleicht sogar auch im Premiumsegment gelingen. Alpine wird hier den einen oder anderen Angriff starten. Man darf gespannt sein. Die Kooperation mit dem chinesischen Autokonzern Geely soll dabei ebenfalls helfen. 


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Klare Absage an Agenturmodell

Eine neue offene Arbeitskultur, modernes Design, elektrische Antriebe ja, aber kein Wechsel zur Agentur. Dabei bleibt Siebrecht. In seinen Augen ist das Agentursystem eine "reine Berateridee, um Distributionskosten zu senken". Und so steht auf einer Vortragsfolie auch dick und groß "Renault Group = keine Agentur. Stationärer Handel als wichtiger Teil der Customer Journey". Die OEM sollen Fahrzeuge bauen und liefern, Händler betreuen die Kunden. Eine Aussage, die Siebrecht schon sehr früh geäußert hat, die aktuell aber immer mehr Gehör findet. 

Beim "Forum Automotive" treten während des Semesters im wöchentlichen Turnus Manager und Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche an der HfWU auf. Die Vortragsreihe wird vom Institut für Automobilwirtschaft (IfA) und der Fachzeitschrift AUTOHAUS präsentiert und richtet sich vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge (Bachelor und Master). Ziel ist es, die im Studium erarbeiteten Sachverhalte in einen stärkeren Praxisbezug zu setzen. Dies erfolgt innerhalb von Fachreferaten und Diskussionsrunden mit Entscheidern der Branche.

Markus Siebrecht beim Forum Automotive 2024
Vorne v.l.n.r.: Christian Richter (AUTOHAUS), Prof. Benedikt Maier (IfA) und Markus Siebrecht (Renault Deutschland)
© Foto: Christian Richter/AUTOHAUS


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KOMMENTARE


Hannes Brachat

25.04.2024 - 20:54 Uhr

Da hat Herr Siebrecht noch im Herbst 2023 für Renault Deutschland 2024 ein Wachstumsplus von 20 Prozent ausgegeben. Schaut man die Renault-Zulassungen im ersten Quartal an, so wurden bis Ende März 2024 9.611 neue Renaults zugelassen. Das entspricht einem überschaubaren Marktanteil von 1,4% und einem Minus gegenüber dem Vorjahr von 27,6% (!). Verkehrte Vorzeichen! Offensichtlich sollte man da bei Renault anders mit den Händlern zusammenarbeiten. Leider ist darüber in Siebrechts Ausführungen nix zu lesen. Wo bleiben die kritischen Fragen der Studenten/innen? Prof. Hannes Brachat


Herr Zafas

26.04.2024 - 14:45 Uhr

Ist halt kein Geld in der Kasse, um Lager- und Vorführwagenhaltung selbst zu stemmen. Und schon ist man Freund des Handles. ;-)


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