Von Patrick Neumann
Der Versicherungsverkauf im Autohaus ist kein Selbstläufer. Mit diesem Satz lassen sich die Erkenntnisse der Preisverleihung des achten AUTOHAUS VersicherungsMonitors am heutigen Mittwoch zusammenfassen. Denn obwohl die aktiven markengebundenen Händler ihren Versicherungspartnern stabile Marktanteile bei Neuwagen (23 Prozent) und einen leichten Zuwachs bei Gebrauchtwagen (15 Prozent) bescherten, offeriert jeder vierte Händler überhaupt keine Kfz-Versicherung. Tendenz steigend. 2015 seien es noch 19 Prozent der Befragten gewesen, die kein Versicherungsprodukt aktiv verkauften, so die Umfrage. Der Hauptgrund: Das Kfz-Versicherungsgeschäft ist zu aufwändig. Dabei könne sich durchaus jeder zweite Autohausbesucher einen Abschluss im Betrieb vorstellen, erklärte Niklas Haupt, Partner beim Marktforscher puls, Schwaig. Am liebsten dann direkt beim Autoverkäufer.
Unterm Strich bewerteten die Markenhändler ihre Herstellerversicherer und deren Risikoträger positiv. So liegt die Gesamtzufriedenheit der aktuellen Umfrage zufolge mit einem Wert von 2,27 auf einem konstant hohen Niveau. Gleichzeitig gebe es aber weiterhin eine großen Unterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten Player, so puls. Traditionell befragt das Unternehmen im Auftrag von AUTOHAUS jedes Jahr telefonisch über 1.000 Markenhändler zur aktuellen Zufriedenheit mit ihren Versicherern und Risikoträgern. Dabei haben die befragten Händler im Zeitraum August und September dieses Jahres Schulnoten für rund 30 Einzelkriterien vergeben, die sieben Beziehungsfeldern zugeordnet sind. Unterstützt wurde die Umfrage wieder von TÜV Nord Mobilität.
Toyota Versicherungsdienst das Nonplusultra
Ganz oben auf dem Treppchen landete in diesem Jahr ein alter Bekannter: Wie in den vergangenen Jahren auch, konnte der Toyota Versicherungsdienst mit seinem Risikoträger Aioi Nissay Dowa Insurance wieder den Gesamtsieg verbuchen – was gleichzeitig auch den Spitzenplatz in der Kategorie "Große Importfabrikate" bedeutete. In den Kategorien "Deutsche Volumenfabrikate" und "Deutsche Premiumfabrikate" setzte sich ebenfalls wieder der Vorjahressieger durch: Volkswagen Financial Services mit der Volkswagen Autoversicherung respektive der Audi Versicherung.
Anders bei den kleinen Importeuren. Hier ist die Top-Platzierung seit Jahren nicht in Stein gemeißelt – wie der erneute Wechsel an der Spitze und der diesjährige Sieger Volvo mit der Volvo Autoversicherung (Allianz) belegen. Im vergangenen Jahr stand noch Suzuki ganz oben auf dem Treppchen. Erst dieses Frühjahr war die sogenannte Schwedenversicherung an den Start gegangen und erzielte nun gleich den ersten Achtungserfolg.
In der Diskussion mit AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel waren sich die Teilnehmer einig, dass man für ein erfolgreicheres Versicherungsgeschäft im Handel einerseits die Bruchstelle zwischen Autohausunternehmer und seinen Verkäufern und damit einen Know-how-Verlust verhindern, andererseits aber auch die Komplexität aus dem Thema nehmen müsse. Für Letzteres biete Big Data immense Chancen.
Gesamtranking
Deutsche Volumenfabrikate
Deutsche Premiumfabrikate
- Audi (Audi Versicherung)
- Mercedes-Benz (HDI)
- BMW (Allianz)
Große Importfabrikate
- Toyota (Aioi Nissay Dowa Insurance)
- Mazda (SCB/Alte Leipziger)
- Skoda (Skoda Autoversicherung)
Kleine Importfabrikate
- Volvo (Volvo Autoversicherung)
- Mitsubishi (Nürnberger Versicherung)
- Citroen (Allianz)
Einen ausführlichen Bericht zum achten AUTOHAUS VersicherungsMonitor lesen Sie in AUTOHAUS 21/17, die am 7. November erscheint.
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