Im Rennen um die Spitzenposition im Premiumsegment dürfte der Autobauer Daimler die Konkurrenz beim Autoabsatz hinter sich gelassen haben. Mit der Hausmarke Mercedes-Benz knackten die Stuttgarter im vergangenen Jahr die Marke von zwei Millionen verkauften Fahrzeugen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. 2,084 Millionen Autos wurde Mercedes insgesamt los - ein Plus von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht den Konzern damit vor den Rivalen BMW und Audi: "Jetzt ist Mercedes-Benz die absatzstärkste Premiummarke." Konkurrent Audi verkaufte im vergangenen Jahr 1,87 Millionen Autos, wie Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter jüngst der "Welt" gesagt hatte. BMW hat noch keine Jahreszahlen vorgelegt, lag bis November aber ebenfalls hinter den Schwaben.
Europa war demnach auch 2016 die größte Absatzregion, vor allem die Verkäufe der E-Klasse und der sportlichen Geländewagen trugen den Angaben zufolge zu einem Plus von 12,4 Prozent auf fast 900.000 Fahrzeuge bei. Den größten Sprung machte der Dax-Konzern erneut in China mit einem Verkaufsplus von mehr als einem Viertel. Das Land ist mit nun 473.000 verkauften Autos auch der größte Einzelmarkt für die Stuttgarter.
Daimlers Transporter-Sparte auf Rekordkurs
Auch Daimlers Transporter-Sparte hat im vergangenen Jahr einen Verkaufsrekord aufgestellt. Der Hersteller verbuchte in dem Bereich nach vorläufigen Zahlen ein Plus von rund zwölf Prozent auf 359.100 verkaufte Fahrzeuge. Die endgültige Zahl veröffentlicht der Konzern bei seiner Jahrespressekonferenz am 2. Februar. Pkw- und Transportersparte entwickeln sich damit deutlich besser als Daimlers schwächelndes Geschäft mit schweren Lastwagen. Für diesen nicht unwichtigen Bereich rechnet der Stuttgarter Konzern für 2016 mit einem Absatz deutlich unter Vorjahresniveau.
Im Gegensatz dazu legten vor allem die Verkäufe der mittelgroßen Transporter Vito (plus 24 Prozent), der hauptsächlich privat genutzten Großraumlimousine V-Klasse (plus 58 Prozent) und dem Stadtlieferwagen Citan (plus 15 Prozent) deutlich zu. Der Absatz des Sprinters stagnierte allerdings. Mit rund 193 400 verkauften Fahrzeugen lag der Verkauf sogar etwas unter dem Vorjahresniveau. Das aktuelle Modell nähere sich dem Ende des Lebenszyklus, sagte ein Sprecher. Bis Ende des Jahrzehnts will Daimler eine neue Generation des Sprinters auflegen. (dpa)
Erwin Tischler