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Allianz: Verwirrspiel um Karsten Crede

18.01.2016 13:49 Uhr
Allianz: Verwirrspiel um Karsten Crede
Karsten Crede ist weiterhin Vorstand der Konzerngesellschaft Allianz Worldwide Partners, zu der auch die von ihm als CEO verantwortete Einheit Global Automotive mit mehr als 400 Mitarbeitern gehört.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Am 4. Januar gab die Pressestelle der Allianz Deutschland AG die Trennung von Karsten Crede bekannt. Doch der 47-jährige Manager steht weiterhin als CEO an der Spitze von Allianz Global Automotive.

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Es ist wohl eine der unglücklichsten Presseverlautbarungen der jüngeren Vergangenheit, die zudem keinem der Beteiligten zum Vorteil gerät. Vor zwei Wochen wurde knapp vermeldet, dass Karsten Crede als Mitglied des Vorstands der Allianz Versicherungs-AG zum Jahresende 2015 ausgeschieden sei. Man habe sich "im gegenseitigen Einvernehmen" getrennt, Crede's bisherige Aufgabe habe Alexander Vollert (46), Vorstandschef der Allianz Versicherungs-AG, übernommen (wir berichteten).

Das ließ auf "Krach bei der Allianz" schließen, wie es auch Branchenexperte Herbert Fromme so in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung (SZ) formuliert hatte. Zwar lässt diese Meldung weiterhin zwingend die Mutmaßung zu, dass die beiden gegensätzlichen Stoßrichtungen der Allianz – hier die Vertriebskooperationen mit der Automobilwirtschaft, dort der von Schadenvorstand Mathias Scheuber getriebene Einstieg in die Schadensteuerung – im Allianz-Deutschland-Geschäft nicht recht zusammenpassen wollen. Die Meldung hatte aber genauso zwingend den Eindruck vermittelt, dass es am 31. Dezember 2015 zu einer kompletten Trennung des Versicherungskonzerns mit dem branchenweit bekannten Manager gekommen sei.

Stress trotz erreichtem 3-Mrd.-Euro-Umsatzziel
Tatsache aber ist, dass Crede weiterhin CEO von Allianz Global Automotive (AGA) ist. Versicherungsjournalist Fromme hatte dies bereits öffentlich in der SZ vermeldet und Karsten Crede bestätigte dies auf entsprechende Nachfrage inzwischen auch gegenüber AUTOHAUS. Im Moment gehört Crede weiterhin dem Vorstand der Konzerngesellschaft Allianz Worldwide Partners an, der die AGA-Einheit angeschlossen ist. Etwaig verfehlte Umsatzziele scheint es ebenfalls nicht gegeben zu haben, denn sechs Jahre, nachdem Crede das Allianz-Versicherungsgeschäft mit Automobilkonzernen und deren Händlernetzen übernommen hat, war er mit drei Milliarden Euro absolut im von ihm selbst gesetzten Zielkorridor gelandet.

Verwaltung der Risiken nicht bei der AGA, sondern den Ländergesellschaften
Wie Crede und auch Roman Blaser als weiteres Mitglied des AGA-Führungsboards schon 2012 in diversen Interviews gegenüber AUTOHAUS erklärten, werden die versicherten Risiken letztlich durch die einzelnen Ländergesellschaften weltweit getragen, die das Geschäft dem jeweiligen Markt und den dortigen Bestimmungen entsprechend anpassen. Hierzulande war dies die zur Allianz Deutschland AG gehörende Allianz Versicherungs-AG, in der es offensichtlich vor wenigen Wochen zu unüberbrückbaren Differenzen gekommen ist.

Es wird weiter verhandelt
Ob und wie es zwischen der Allianz und Karsten Crede auf Konzernebene weitergeht, soll sich innerhalb der kommenden Wochen endgültig klären. Er selbst wollte sich zum aktuellen Verhandlungsstand nicht äußern und auch seitens des Münchner Unternehmens gab es bislang keine neuen Informationen.  (wkp)

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