-- Anzeige --

Abmahnungen: Hyundai geht gegen Grauimporte vor

07.09.2016 15:36 Uhr
Abmahnungen: Hyundai geht gegen Grauimporte vor
Hyundai zeigt Grauimporteuren die rote Karte.
© Foto: shoot4u/fotolia.com

Gegen nicht autorisierte Wiederverkäufer sowie "weniger als zehn" Vertragshändler in Deutschland hat der europäische Importeur Abmahnungen ausgesprochen.

-- Anzeige --

Hyundai Motor Europe (HME) verstärkt den Kampf gegen Grauimporte aus Nicht-EU-Ländern. Wie der deutsche Importeur gegenüber AUTOHAUS bestätigte, geht der koreanische Autobauer gegenwärtig "gegen jede rechtswidrige Handlung vor, die dem eigenen selektiven Vertriebsnetz im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und der Schweiz Schaden zufügt". Hierzu gehören auch Markenrechtsverstöße, die von Unternehmen begangen werden, indem sie Fahrzeuge entgegen ihrer Bestimmung und gegen den Willen des Herstellers aus Nicht-EWR-Ländern in den EWR einführen. Betroffen sind aktuell vor allem Reimporteure, jedoch auch "weniger als zehn" Vertragshändler in Deutschland. Um wie viele Unternehmen es sich insgesamt handelt, gab Hyundai nicht bekannt.

Ziel sei der Schutz des eigenen europäischen Vertriebsnetzes, insbesondere der Vertragshändler, die durch die Einfuhr der Fahrzeuge von außerhalb des EWR einen Schaden erlitten, sagte der Sprecher. Dies müsse unterschieden werden von Verkäufen über die Grenzen von Mitgliedstaaten innerhalb des EWR, die durch lokales und europäisches Recht geregelt seien und von Hyundai respektiert würden.

Um die unrechtmäßige Einfuhr von Fahrzeugen zu stoppen, will der Autobauer "sämtliche Maßnahmen ergreifen, die das Markenrecht bietet, insbesondere Abmahnungen und die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen".

Dem Verband der Hyundai Vertragspartner Deutschland sind bislang "ein bis zwei Fälle" von Abmahnungen gegen Vertragspartner bekannt, sagte Geschäftsführerin Antje Woltermann gegenüber AUTOHAUS. Der Händlerverband sieht daher noch keine Notwendigkeit, in der der Sache aktiv zu werden, zumal er stets vom Importeur gefordert hatte, gegen Grauimporte vorzugehen. Sollte die Zahl der betroffenen Händler jedoch steigen, werde man sich einschalten, so Woltermann.

Freie Händler "unvorbereitet"

Dagegen ist der Bundesverband Freier Kfz-Händler (BVfK) bereits im Dialog mit HME und begleitet die rechtliche Auseinandersetzung. Das Vorgehen des Autobauers habe den freien Handel "völlig unvorbereitet und aus heiterem Himmel" getroffen. Der Branchenverband hatte vor einigen Tagen zuerst auf das Thema aufmerksam gemacht. Er wies darauf hin, dass die überwiegend im EU-Land Tschechien gebauten und über den Umweg durch ein nicht zur EU gehörendes europäisches Land importierten Fahrzeugen mit nahezu allem ausgestattet seien, was man von einem für die EU produzierten Fahrzeug erwarten könne. Man wisse aber auch, dass dies nicht ausreiche, um eine Zustimmung von Hyundai zur Einführung nachzuweisen.

Hyundai hält die Aussagen des BVfK für missverständlich, da es nicht einfach um einen Umweg durch ein nicht zum EWR gehörendes Land gehe. "Betroffen sind vielmehr alle von Hyundai produzierten Fahrzeuge, welche ausdrücklich für den Vertrieb in Ländern bestimmt sind, die nicht zum EWR gehören", sagte der Unternehmenssprecher. Ob diese Fahrzeuge in der EU hergestellt werden oder nicht, sei für die juristische Bewertung des Markenrechtsverstoßes ohne Bedeutung. "Dies ist bereits von verschiedenen Markenrechtsexperten und Gerichten bestätigt worden. In den Verträgen der Händler finden sich entsprechende Bestimmungen." (se)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Hyundai-Handel

-- Anzeige --

Mehr zum Thema


#Hyundai

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


Mr.Mr.

07.09.2016 - 17:49 Uhr

Endlich ... tut mal ein Hersteller seinen Vertrieb schützen, der alle Auflagen erfüllen muß, aber meistens gg. die EU Fahrzeuge alt aus sieht. Bitte nachmachen @Renault, Peugeot, Citroen, Ford, VW, Opel, KIa, Fiat u.s.w.


Bernd Herre

08.09.2016 - 11:58 Uhr

@ Mr.Mr.hier geht es nicht um EU-Importfahrzeuge, sondern um Nicht-EU-Importfahrzeuge.Da für Nicht-EU Fahrzeuge keine Werksgarantie in der EU eingefordert werden kann und vom Hersteller bzw. Importeur wohl kaum ein CoC-Papier ausgestellt werden wird, dürfte es hier um eine stark begrenzte Anzahl handeln.Bevor hier Hyundai eine Schau um nichts abzieht, sollte nicht nur dieser Hersteller einmal darüber nachdenken, die Preise weltweit auf ein einheitliches Niveau zu bringen. Damit wäre das ganze Hin- und Her-Geschiebe erledigt.Es ist weder für einen Vertragshändler, einen freien Händler und auch nicht für den Verbraucher einzusehen warum er in Europa, insbesondere in Deutschland mehr für ein nahezu identisches Produkt bezahlen soll, als in anderen Teilen der Welt.


Marc

09.09.2016 - 04:37 Uhr

@Bernd: Auch nicht ganz korrekt.Lt.BVFK Ermittlungen kommen die Fahrzeuge eben mit COC und sind auch problemlos in Deutschland zu Garantie anzumelden...


Freier EU-Händler

09.09.2016 - 09:46 Uhr

Das ist doch ein Witz. Markenrechtsverletzung? Im freien Markt kann ich Waren kaufen und verkaufen wie ich will. Wer und in welchem Umfang Garantie übernimmt ist wieder eine andere Sache, im schlimmsten Falle schließt man selber eine ab, um die gesetzliche Gewährleistung dem Kunden bieten zu können. Das dauert (wie vor einiger Zeit bei BMW Import aus der Schweiz) wieder ein halbes Jahr und danach interessiert es keinen mehr. Bewundere jeden Vertragshändler, der zu teure Ware einkauft und diese dann mit viel Aufwand an den Mann bringen kann / will.


Jörg Herrmann

09.09.2016 - 10:02 Uhr

Preise und Ausstattungen auf ein einheitliches Niveau. Dann passiert das nicht. In Deutschland werden regelmäßig von allen Herstellern ausnahmslos Hochpreise verlangt. Bei oftmals fehlenden Ausstattungsdetails wie Leichtmetallräder, Einparkhilfen usw., die in anderen Länderversionen bereits serienmäßig verbaut werden. Der deutsche Kunde hat halt die höchste Kaufkraft, schallt es durch die Vorstandsetagen aller Hersteller und Vertriebszentralen...


Stefan Hünn

09.09.2016 - 10:16 Uhr

Der Hersteller halst den Importeuren immer mehr Fahrzeuge zur Abnahme auf um ihre Werke immer bis zum Anschlag auszulasten....In den Absatzschwachen Ländern hat der Importeur oder Händler gar keine Chance seine Kisten loszuwerden..Egal wie billig die sind.....Bevor er Pleite ist, verkauft er lieber nach Deutschland.."Zum Sommerloch".....Wenn die Vertragshändler in Deutschland wieder schreien was das soll "weil kein Geschäft läuft", werden Irrsinnige Abmahnungen verteilt um diese zu beruhigen...Sobald das Geschäft zum Herbst wieder anzieht, kräht kein Hahn mehr um die paar Importe.....Und das Spiel geht wieder von vorne Los...Der Hersteller lach sich eins, und stopft die Importeure wieder voll...


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.