Daimler hat wie angekündigt mit eigenen Untersuchungen zu in den USA gemessenen Abgaswerten begonnen. Seit einer Woche sicherten hauseigene Mitarbeiter gemeinsam mit Experten der Beratungsgesellschaft Deloitte Informationen zum Zertifizierungsprozess in Bezug auf Abgasemissionen in den USA, sagte eine Konzernsprecherin am Freitag. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Das US-Justizministerium hatte den Hersteller der Marken Mercedes-Benz und Smart zu der Untersuchung aufgefordert.
"Es handelt sich dabei um eine interne Untersuchung mit externen Anwälten, die von uns beauftragt sind", sagte die Sprecherin. Die Spezialisten seien in Büros in Stuttgart und Sindelfingen gewesen und hätten unter anderem auf Laptops und anderen Laufwerken Daten sichergestellt, sagte die Sprecherin. Der Konzern habe auch eine Anwaltskanzlei für die Untersuchung hinzugezogen.
Geleitet werde die Untersuchung aber von der internen Revision des Autobauers, sagte die Sprecherin. Daimler hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, externe Anwälte ins Boot zu holen. Die Beratungsgesellschaft Deloitte hat auch bei den internen Ermittlungen nach dem Abgas-Skandal bei VW mitgearbeitet.
Daimler muss sich in den USA bereits wegen angeblicher Abgas-Manipulationen mit Rechtsstreitigkeiten auseinandersetzen. Fahrzeugbesitzer aus mehreren US-Bundesstaaten werfen dem Hersteller illegal überhöhte Emissionswerte vor. Auch die US-Umweltbehörde EPA hat bereits Aufklärung gefordert. Der Autobauer hatte mehrmals betont, dass der Konzern die Klagen für unbegründet hält und sich dagegen "mit sämtlichen juristischen Mitteln zur Wehr setzen" will. Manipulationsvorwürfe weist Daimler zurück. (dpa)