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Abgas-Skandal: KBA hatte "keinerlei Verdachtsmomente"

27.01.2017 13:10 Uhr
VW Abgas-Skandal
Vor Bekanntwerden des VW-Skandals habe es beim KBA keine Hinweise auf Abgasmanipulationen gegeben.
© Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Warum wurde der Diesel-Betrug bei Volkswagen in den USA aufgedeckt und nicht von deutschen Behörden? Im Bundestags-Ausschuss verweist der KBA-Chef auf fehlende Indizien. Und erklärt sich zu einer delikaten Mail.

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Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat nach Angaben seines Präsidenten Ekhard Zinke vor Bekanntwerden des VW-Skandals keine Hinweise auf Abgasmanipulationen gehabt. Es habe "keinerlei Verdachtsmomente" gegeben, dass irgendeine Täuschung betrieben worden sei, sagte Zinke am Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags. Er verwahrte sich gegen Vorwürfe der Kungelei mit Autobauern bei Abgas-Nachmessungen als Konsequenz aus dem Skandal.

Mit Blick auf seine Worte "mit industriefreundlichem Gruß" in einer internen E-Mail sagte Zinke, dies sei eine "bitter-ironische Formulierung" gewesen. Dazu habe er angesichts unbegründeter öffentlicher Mauschelei-Vorwürfe gegen das KBA gegriffen. Die Mail sei an zwei enge Kollegen in der offensichtlichen Annahme gegangen, dass dies flapsig und sarkastisch gemeint gewesen sei und nicht den Funken einer Ernsthaftigkeit besessen habe.

Zu einer Untersuchung von 53 Diesel-Modellen mehrerer Hersteller im Zuge des VW-Skandals sagte Zinke: "In keinem Fall hat sich das Kraftfahrt-Bundesamt die Bewertung, zu der es gekommen ist, von der Industrie beeinflussen oder gar formulieren lassen." Bei 22 Autos hatten sich Zweifel ergeben, ob das Herunterregeln der Abgasreinigung mit zulässigem Motorschutz zu tun hat. Daraufhin sagten Hersteller für 630.000 Wagen Nachbesserungen zu.

Begriff "Abschalteinrichtung" unbekannt

Der Begriff "Abschalteinrichtung" der Abgasreinigung sei ihm vor dem VW-Skandal unbekannt gewesen, sagte Zinke. Von der Aufdeckung der Abgas-Manipulationen bei Volkswagen in den USA habe er im September 2015 im Fernsehen erfahren. Er selbst habe bei dem Thema in den vergangenen Monaten eine persönliche Lernkurve durchlaufen.

Bei der Genehmigung neuer Fahrzeugtypen durch das KBA waren mögliche Abschalteinrichtungen vor dem Skandal nie ein Thema gewesen, sagte der zuständige Referatsleiter Klaus Pietsch im Ausschuss. In den EU-normierten Produktbeschreibungen, die Hersteller beim KBA zur Prüfung einreichen müssen, gebe es auch keinen Punkt, der Angaben zu Abschalteinrichtungen fordere.

Als Konsequenz aus dem Skandal müssen Hersteller inzwischen aber ihre Emissionsstrategie dokumentieren. Dies könnten zwischen 50 und 700 Seiten sein, die in jedem Einzelfall strukturiert und geprüft werden müssten, erläuterte Pietsch. (dpa)

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KOMMENTARE


ahnungsloser

27.01.2017 - 09:51 Uhr

Hatte im Ernst jemand etwas anderes erwartet ??


Rudi S.

27.01.2017 - 09:57 Uhr

die Nächsten, die von Nichts wussten?!Es war also doch der "kleine Bandarbeiter", der alles entwickelt und verbaut hat.


Ich

27.01.2017 - 09:58 Uhr

@ "" Bei 22 Autos hatten sich Zweifel ergeben, ob das Herunterregeln der Abgasreinigung mit zulässigem Motorschutz zu tun hat. Daraufhin sagten Hersteller für 630.000 Wagen Nachbesserungen zu. ""Wie JETZT und welche Hersteller sind es ???


G. Baum

27.01.2017 - 18:20 Uhr

Wie genial müssen die Anführer von VW gewesen sein allen Untergebenen derartige Hörigkeit zu verpassen. Und das Ganze auch noch mit Kontrollorganen, Medien und der Politik zu machen. Frei nach Starwars: "...die Macht ist mit uns !"


D.N.

28.01.2017 - 19:10 Uhr

Seit 40 Jahren bin ich selbstständig, seit 30 Jahren vertrete ich mehrere Fabrikate,seit 15-20 Jahren habe ich verstärkt mit Reklamationen der KD. zu tun, die einen stark abweichenden Verbrauch reklamieren. Der Kunde eines Mittelklassewagenhat lt. Verkaufsprospekt einen Verbrauch von 6 ltr., er reklamiert mein Fahrzeugbraucht aber 9 - 10 ltr. Als Händler haben sie nur 3 Versuche den Kunden zu überzeugen, dass sein Fahrzeug nicht mehr als 10 % vom angegebenen Wert übersteigt. Also fahren Sie mit dem KD. und entsprechenden Meßgeräten im beisein das KD. den Meßzyklus der DIN Norm auf de Straße nach. Möglichst bei Temperaturen über +20 C ohne Wind und ohne Steigungen, Luftdruck der Reifenprüfen und leicht erhöhen. Danach wird der Prüfzyklos gefahren.1 km- 20 km/h, dto 50, dto 80, dto 100, dto 120. Das Gaspedal wird nur gesteichelt. Nach dem Ende der Fahrt kann der KD überzeugt werden, das seinVerbrauch im angegebenen Bereich liegt.Kommentar des KD. so fahre ich aber nicht. Mein Antwort so ist die DIN Norm.Für mich als Kfz Meister ist vollkommen klar, wenn ich vorn im Motor mehrreinschütte, kommt hinten mehr Abgas heraus. Dieses Problem dürfte auch dem KBA und den Grünen bekannt sein. Warum wurde nichts unternommen.


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