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25 Jahre VDS: Blick nach vorn

07.11.2016 16:11 Uhr
Zur diesjährigen Mitgliederversammlung konnte der VDS-Vorstand namhafte Führungskräfte von Skoda Auto und Skoda Auto Deutschland begrüßen.
© Foto: Ralf Padrtka/AUTOHAUS

Mit einer Rückschau hielt sich der Verband Deutscher Skoda-Vertragspartner anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums nicht lange auf. Stattdessen rückte auf der Mitgliederversammlung in Berlin die Zukunft in den Fokus.

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Die deutschen Skoda-Händler gehen mit Zuversicht die künftigen Herausforderungen an. "Ich bin optimistisch, dass wir die großen Veränderungen in der Autobranche erfolgreich meistern werden. Zukunft wird von Menschen gemacht. Ich glaube deshalb an den stationären Autohandel. Wir haben es selbst in der Hand", sagte Thomas Peckruhn, Vorsitzender des Verbands Deutscher Skoda-Vertragspartner (VDS), am Samstag in Berlin. Beispielhaft nannte er die Chancen durch die zunehmende Konnektivität der Fahrzeuge. "Das sorgt für eine noch engere Verzahnung von Autohaus und Kunde."

In der Hauptstadt feierte der VDS mit Ehrengästen wie dem früheren VW-Chef Carl C. Hahn und dem Skoda-Vorsitzenden Bernhard Maier sein 25-jähriges Jubiläum. Peckruhn betonte vor rund 300 Mitgliedern: "Erfolg braucht starke Partner." Er sehe den Verband als Solidargemeinschaft, die "ergebnisorientiert, fordernd, aber partnerschaftlich" auftrete und arbeite. Der Blick sei immer nach vorne gerichtet.

Dass die Handelsbetriebe auf ihre eigene Stärke und die Zukunft mit Skoda bauen, machte Peckruhn an der Umsetzung der neuen Corporate Identity deutlich. Dafür seien in den vergangenen Jahren insgesamt 500 Millionen Euro investiert worden. Sinnbildlich für das Engagement steht Peckruhn selbst. Der Kfz-Unternehmer aus Sangerhausen ist nicht nur seit 18 Jahren als Verbandsvorsitzender aktiv, sondern wird Mitte 2017 seinen achten Exklusiv-Betrieb für die tschechische Marke eröffnen.

Frank Jürgens, der neue Geschäftsführer von Skoda Auto Deutschland (SAD), sagte in einem Grußwort, dass die Zusammenarbeit mit dem Händlerverband von großer Offenheit geprägt sei. Der Dialog sei "kritisch, aber stets fair". Überdies hob der Importeurschef die Veränderungsbereitschaft der Autohäuser hervor. "Ich bin mir sicher: Wir können den Erfolg der letzten 25 Jahre fortsetzen", betonte er. SAD war mit seiner kompletten Führungsmannschaft nach Berlin gereist.

Abgas-Hype lässt Skoda-Kunden kalt

Weniger Probleme als befürchtet hat der Abgas-Skandal bei Volkswagen in die Skoda-Betriebe gebracht. Peckruhn: "Unsere Kunden haben sich nicht vom medialen Hype anstecken lassen." Zwar gebe es einige Klagen gegen Händler, doch "in der Fläche" habe die Dieselaffäre das Geschäft nicht negativ beeinflusst. Der VDS-Chef verwies auf eine funktionierende Nachrüstung und stabile Restwerte. Seinem Vorstandskollegen Kersten Borst vom Arbeitskreis Betriebswirtschaft macht aber der schleppende Rücklauf Sorgen: "90.000 von 92.000 betroffenen Kunden wurden angeschrieben, doch nur 30.000 kamen bislang in die Werkstätten." Dies mache das Tagesgeschäft nicht leichter.

Per Ende Oktober erreichte Skoda 154.943 Neuzulassungen in Deutschland. Damit ist die Marke nach wie vor mit Abstand größter Fahrzeugimporteur. Beim Wachstum (plus 2,2 Prozent) fährt man aber dem Gesamtmarkt hinterher. Ein Grund: Die große Produktoffensive hat in diesem Jahr an Schwung verloren. Das ändert sich in Kürze mit dem Start des neuen SUV Kodiaq, mit dem der Handel auch in Richtung Premium-Kundschaft schielt. Ebenfalls 2017 fährt der neue Yeti vor, hinzu kommen die Facelifts von Octavia, Rapid und Citigo. Mit den Modellen hält auch das System "Skoda Connect" Einzug, das die Marke beim Thema Konnektivität auf den neuesten Stand bringt. "Wir haben ein tolles Jahr vor uns", erklärte Jochen Schandert, Sprecher des Arbeitskreises Vertrieb und Marketing. Vor allem beim Kodiaq könne man mit kreativen Einführungsaktionen viel bewegen.

Befürchtungen, dem Handel könnten zur Markteinführung am 4. März zu wenige Kodiaq-Modelle zu Verfügung stehen, zerstreute Vertriebsleiter Stefan Quary. Der Importeur habe sich ausreichend Produktionsfahrzeuge gesichert, so dass jedes Autohaus zwei Autos – ein Vorführ- und ein Ausstellungsfahrzeug – bekäme, sagte er.

Noch Handlungsbedarf sieht der Partnerverband bei den Lieferzeiten bei einigen Modellen, den Gewährleistungsverrechnungssätzen und Schulungskosten. Auch die Service-Standards sorgen weiter für Unmut: Das gilt vor allem für den neu einzurichtenden Assistenz-Arbeitsplatz in der Dialogannahme. Kritik entzündete sich daran, dass der Importeur den Handel darüber nicht vor der CI-Umstellung informiert habe und nun weitere Investitionen anstünden. "Der Service ist unsere Hauptertragsquelle. Das muss auch künftig so bleiben", unterstrich Günther Rube, Sprecher des Arbeitskreises Service.

Mit Blick auf die Rendite der Autohäuser sagte Borst: "Wir sind noch nicht da, wo wir hin müssen." Im Schnitt erreichten die Betriebe aktuell 1,8 Prozent. Vor allem große Händler mit mehr als 400 Fahrzeugen pro Jahr würden bei Neuwagen die Rendite abschöpfen (2,6 Prozent). Dagegen performen kleine Skoda-Partner mit weniger als 100 Einheiten nach den Angaben deutlich schlechter (1,1 Prozent). Im Kfz-Gewerbe gilt eine Umsatzrendite von drei Prozent als Zielgröße. Borst: "Diese brauchen wir auch für die drängenden Investitionen."

Bei einem anderen Dauerthema zeichnen sich indes Fortschritte ab: SAD-Chef Jürgens stellte ein Update der Kundenzufriedenheitsumfrage in Aussicht. Den Händlern ist seit Jahren die Antwortmöglichkeit "Äußerst zufrieden" ein Dorn im Auge. Sie plädieren stattdessen für eine Sterne- oder Punkte-Bewertung, die die Kunden von Internetmarktplätzen wie Amazon oder Mobile.de kennen. Jürgens nannte dazu noch keine Details, der Verband sei aber mit seinen Überlegungen "auf einem richtig guten Pfad".

Verjüngungsprozess eingeleitet

In Berlin stellte der VDS auch personell die Weichen für die Zukunft. Die langjährigen Vorstände Günter Rube und Hans Mette traten bei den Neuwahlen nicht mehr an. Für sie rücken Christian Mette und Stefan Schwarzbauer in die Verbandsführung auf. Zudem wurde die bisherige Kooptation von Hans-Jürgen Persy in eine Vollmitgliedschaft umgewandelt. An der VDS-Spitze steht Thomas Peckruhn für eine weitere Amtszeit – es wird dem Vernehmen nach seine letzte sein. Kersten Borst wurde einstimmig als erster Stellvertreter gewählt. (rp)


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