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Geldnot: MAG flüchtet in die Insolvenz

12.02.2010 17:53 Uhr
Geldnot: MAG flüchtet in die Insolvenz
MAG Metz ist in finanziellen Schwierigkeiten.
© Foto: Archiv/MAG/AHO-Montage

Der Geschäftsbetrieb soll in den 57 Betrieben der Handelsgruppe vorerst weiterlaufen wie bisher. In einer geordneten Insolvenz sieht Geschäftsführer Reiner Metz die Chance, das Unternehmen wieder neu auszurichten.

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Die Autohausgruppe MAG Metz GmbH, die bundesweit zentral als MAG Autowelt auftritt, hat am Mittwoch beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Stefan Meyer in Lübbecke bestellt. Betroffen davon ist auch die in Ostwestfalen-Lippe tätige Tochtergesellschaft Corsmann. Geschäftsführer der MAG Metz GmbH, Reiner Metz, gab am Freitag in einer Erklärung gegenüber AUTOHAUS Online an, dass die "durch die jahrelange Strategie erreichte Umsatzgröße mit Einsetzen der Banken- und Wirtschaftskrise nicht mehr aufrecht zu erhalten war". In einer geordneten Insolvenz sehe das Unternehmen nun die "beste Möglichkeit, die MAG auf eine solide Basis zu stellen und für die Zukunft neu auszurichten". Für die rund 1.200 Mitarbeiter an den 57 Unternehmen an 24 Standorten ergeben sich laut Metz momentan keine Einschränkungen. "Löhne und Gehälter werden weiterhin gezahlt, der Geschäftsbetrieb läuft im gewohnten Rahmen weiter", sagte der Geschäftsführer. Sanierungsgespräche würden derzeit auf Hochtouren laufen. Zu dem Inhalt der Gespräche wollte sich Metz allerdings noch nicht äußern, betonte aber, man sei guter Dinge sei, dass es für die Unternehmensgruppe weitergehen werde. Sanierung als Ziel Insolvenzverwalter Meyer bekräftigte das Ziel einer "dauerhaften und nachhaltigen Fortführungslösung". Bereits unmittelbar nach Verfahrenseinleitung habe er Verhandlungen mit Autoherstellern, Kreditgebern und Lieferanten aufgenommen, von denen "sehr positive Signale" gekommen seien. "Mögliche Sanierungschancen kann ich in einem so frühen Stadium des Verfahrens aber noch nicht abschließend beurteilen", sagte Meyer. Zum Portfolio der Autohauskette mit Hauptsitz in Berlin gehört neben Opel die gesamte Palette von General Motors. Darüber hinaus werden an einigen Standorten die Marken Alfa Romeo, Volkswagen und Honda angeboten. Der Jahresumsatz des Unternehmens lag zuletzt bei rund 400 Millionen Euro und 20.000 Fahrzeuge pro Jahr. (ok/rp)

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KOMMENTARE


Heinz Kretschmer

12.02.2010 - 11:56 Uhr

....da staunt der ZdK Präsident-ohne weitere Beurteilung! Heinz M.Kretschmer


bitter ,Torsten

12.02.2010 - 13:04 Uhr

Das wundert den Kenner der Szene, dieser Gruppe in Berlin und deren Geschäfte sah und verfolgte eher nicht. Läden die Samstag um 12,30 Uhr schließen, ansonsten um 18 Uhr, Kunden und Imagepflege gleich Null. Verkäufer die man aus dem Schlaf wecken muss ,Werbung ??? Kundendienst scheint nicht vorhanden! Markenauftritt in den meisten Häusern wie vor 40 Jahren was soll man da erwarten, wenn man in einer pulsierenden Weltstadt den Schlaf eines Berg-Dörflers praktiziert. Nur bestehende Firmen aufkaufen reicht eben auch nicht, wenn man Sie nicht vernünftig integriert und modern managt Torsten Bitter


B. Müller

12.02.2010 - 15:07 Uhr

Zitat: "Unternehmen die schnell wachsen sind ungesund, ähnlich wie beim Krebs" .....so in etwa erläutert E. von Hirschhausen (Komidian) in seinem Programm das Wachstum der Autobranche. Recht hat. Mit der Umstellung der GVO vor ca. 7 Jahren wurde die kleinen Häuser belächelt bzw. ein Sterben der Familienbetriebe vorausgesagt. Klein aber Fein. Guter Kundenkontakt und vor allem -pflege sind das A und O! Substanz und Solidität sind die wichtigsten Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Und es mag sich platt anhören, ein prall gefülltes Konto!


Sonja Pfotenhauer

12.02.2010 - 15:23 Uhr

Bedauerlicherweise kann ich Herrn Bitter nur zustimmen. Das Unternehmen hatte grandiose Chancen bspw. im Vertrieb der VW-Tradeportfahrzeuge. Mangelnde Vernetzung, fehlende Alleinstellungsmerkmale und mangelndes kaufmännisches Herz führten Hier zum KO.


Ramona Müller

12.02.2010 - 19:03 Uhr

Manchmal hilft nur eine Insolvenz, um sich von "Altlasten" zu befreien.Eigentlich sind die Mitarbeiter auf Trab und schlafen zu Hause. Ich kann nur für die Berliner reden.


Dohmann

12.02.2010 - 19:16 Uhr

Einen Händler übernehmen und den Eingangsbereich von Ost nach West zu verlegen, neue Fliesen, 15% der Leute entlassen und dann die alte (gescheiterte)Geschäftsführung in Amt und Würden zu belassen.... Wenn das ein fuktionierendes Geschäftsmodell mit nachhaltigem Erfolg gewesen wäre würde ich Herrn Metz auch zutrauen das Rad neu zu erfinden ! Mitleid seinen Leuten !!


FSeuffert

12.02.2010 - 21:24 Uhr

Hochmut kommt vor dem Fall Da trifft es sich, dass die MAG aus der Insolvenzmasse einer großen Handelsgruppe den Standort einer deutschen Bundesstadt übernimmt und ergo mit den AOV Partnern verhandelt. Der Ton im Wortlaut:"Wir haben hier den Markt gekauft, wenn Sie nicht mitziehen, machen wir Sie platt!" Jetzt brauchen Sie die Loyalität der AOV Partner wirklich, aber wie es in den Wald reinruft, könnte es auch zurück schallen ! Auf jeden Fall ist wieder einmal bewiesen: Hochmut kommt vor dem Fall. Tschö wa !


torsten bitter

13.02.2010 - 13:03 Uhr

Ich bin der festen Überzeugung, habe dieses auch schon vor 8 Jahren einigen Geschäftsführern und Verkaufsleitern mitgeteilt, dass es irgendwann, wenn wir wieder den Sättigungsbedingten Zustand somit auch die Zahlen von vor dem Fall der Mauer haben werden (der nun erreicht ist), wir wieder Leute brauchen, die damit auch umgehen können. Leider sind gerade in Ost-Berlin und Ost-Deutschland viele Leute in Positionen hochgespült worden für die Sie nichts konnten, besser auch nichts tun mussten, da die Kunden ohne Ihr zutun den Umsatz gestalteten. Heute sieht es schon anders aus und es wird sicher schlimmer für diese Leute! Es sind heute "Typen" gefragt die Risiko schätzen, die geistig beweglich sind ,hoch Kreativ und Einsicht mit Weitsicht verbinden , die auf Ihre Kunden eingehen können ,die sich um die Kunden kümmern mit all deren Bedürfnisse und Nöte, daraus passende Angebote die über die bloße Fahrzeugfinanzierung hinaus gehen schaffen. Die Häuser müssen wieder viel individueller auf das typische Umfeld ausgerichtet werden, ohne den Blick, hin zur Stärkung des zweiten Vertrieb-Wegs als starke Ergänzung der Firma zu verlieren. Warum hat der Kommunismus nicht funktionier? Jeder weiß das heute, wir Menschen sind nicht gleich, wir sind Individuen. Also lasst den großen Unfug der zertifizierten Verkäufer, was dabei rauskommt kann man quer durch alle Marken und Handelshäuser betrachten, die einträchtige Stumpfsinnigkeit. Gut kommen ausschließlich die Verkäufer mit Spaß und Freude an Ihrem Beruf hervor,also Leute mit Einfühlungsvermögen und Kontaktfreudigkeit Man darf diesen Menschen auch kein einengendes Korsett verpassen, sonst verlieren auch diese ihre Fähigkeiten. Genauso wenig sind in der derzeitigen Situation, Rechtsanwälte, bloße Betriebswirte und frische Hochschulabsolventen als helfende Unternehmensberater sonderlich hilfsreich für eine Firmen Konsolidierung Mehr will ich nun nicht mehr in den Raum stellen, denn andere bezahlen mich dafür dass ich in Ihre Betriebe neue Ideen einbringe. Smile. In diesem Sinne, Ihr Torsten Bitter


Dieter Meyer

14.02.2010 - 09:06 Uhr

schön , wenn man sich hinter einer Wirtschaftskrise und Bankenkrise verstecken kann. Hier geht es wie so oft, um klare Managment-Fehler !!!!! Das wird natürlich niemand zugeben wollen , aber hier ist der Hund begraben. Fahrzeuge die 30000 € kosten mit 200 € Gewinn zu verkaufen, das kann jeder Gemüsehändler rechnen, es reicht nicht. Lauter kleine Könige , und jeder ist besser als der andere. Dieter Meyer


Bert Kellermann

15.02.2010 - 10:49 Uhr

Wann erkennt man in der Branche und bei den Herstellern, dass Größe, Stückzahlen und toller Umsatz nicht alles ist. Entscheidend ist, was hinten raus kommt. Auch bei 20.000 Fahrzeugen und 400 Mio € Umsatz muss man rechnen können und nicht nur verschenken.


Matthiasurft

15.02.2010 - 11:06 Uhr

Ein Auto-Prof. publiziert seit langen die Möglichkeit maximaler Nachlässe die durch den Käufer zu erzielen sind. Daran hat sich die MAG gehalten, auch in diesem Unternehmen wurden über viele Jahre Autos verschenkt, anstatt diese mit Ertrag zu verkaufen. Dazu kommen die vielen kleinen Fehlentscheidungen die sich zum Grossen und Ganzen - der INSOLVENZ - summieren. Beispiel: Über viele Jahre durften die Verkäufer sich Ihre Vorführwagen selbst zusammenstellen. Also fuhr ein Verkäufer schon mal einen Zafira OPC Vollausstattung oder ähnliche Lichterbäume. (Hier wurde mit Zustimmung der GF Geld vernichtet!) Mal etwas zum Schmunzeln: MAG Autowelt.de aufrufen und den Standort Franke anklicken, Dann Filiale. Was sehen wir hier: vier GF , ein "Autohausleiter", auf einen Verkäufer. Wie mein Vorredner so treffend feststellte in jeder Filiale der MAG sitzt ein kleiner Fürst. So lange wie diese nicht verschwinden wird aus der "geordneten" Insolvenz mit einer neuen Perspektive ähnlich wie bei Kroymans in Berlin nichts werden.


Claus Trilling

15.02.2010 - 16:59 Uhr

Wenn das Geschäftsmodell einer Handelsgruppe nur daraus besteht, Konkurrenten, die nicht übernommen werden wollen, "platt" zu machen, so ist das in meinen Augen zu kurz gesprungen. Als unser Unternehmen nicht in den Schoß der MAG Gruppe wollte und wir ein Insolvenzplanverfahren angestrengt haben, wurde in der bereits angesprochenen Bundesstadt aber genau dieses Ziel ausgegeben. Größe ist nicht alles. Am Ende entscheidet der Kunde, wo er sein Geld ausgibt. Die Dinosaurier sind ja auch nicht ausgestorben, weil sie zu klein waren...


Alfons Niedermayr

15.02.2010 - 17:21 Uhr

Wehrt Euch!! Wenn ich in ein Gasthaus gehe und ein Bier bestelle, so brauche ich dazu keinen Vermittler. Das gleiche gilt für einen Kfz Schadensfall! Wozu braucht da jemand einen Vermittler? Ob Motorcare oder Nobilas- egal wie diese (...) Firmen auch heißen mögen- sie kassieren und das Unternehmen (ver)blutet. Einen einheitlichen Stundensatz für ein bestimmtes Gebiet setzt voraus, dass die Betriebe tatsächlich einheitlich also total gleich in ihrer Firmenstruktur sind. Das ist gelinde gesagt ein totaler Nonsens! Lassen Sie sich doch die unternehmerische Freiheit nicht nehmen. Jagd diese Vermittlertypen vom Hof und nach Hause! Nehmen Sie sich ein Beispiel von Österreich. Hier gibt es diese Vermittlertypen nicht, da die einzelnen Betriebe das Provisionsspiel durchschaut und die angereisten Firmenvertreter nach Hause geschickt haben.


Frank Thomas

16.02.2010 - 16:13 Uhr

Über die Google-Suche bin ich auf die Insolvenz meines Opelhändlers aufmerksam geworden. Seit vielen Jahren bin ich in Bonn Kunde, auch bereits bei dem Vorgänger Georg von Opel. Die Schadenfreude meiner Vorredner kann ich aus Kundensicht nicht ganz nachvollziehen. Ich wurde dort immer sehr freundlich, zuvorkommend und kompetent bedient (ohne das mir ein Fahrzeug geschenkt wurde). Von der Größe der MAG wußte ich bislang garnichts. Stetiges und zu schnelles Wachstum verbirgt natürlich so manche Gefahr, wenn es nicht ausreichend finanziell abgesichert ist. Das lernt man bereits in der Grundschule. Den Mitarbeitern wünsche ich die notwendige Stärke in der schweren Zeit der Insolvenz. Alles wird gut!


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